Kapitel 4

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Gemeinsam holten Kai und Yeonjun zu Intak auf, denn auch wenn sich der Sturm gelegt hatte, war es dennoch windig und kühl

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Gemeinsam holten Kai und Yeonjun zu Intak auf, denn auch wenn sich der Sturm gelegt hatte, war es dennoch windig und kühl. Das Tageslicht neigte sich dem Ende zu und allen Anwesenden wurde klar, dass es in der Nacht noch kälter werden würde. Der Medizinstudent ergriff Intaks Ellenbogen, sobald er eine Armlänge von ihm entfernt war und meinte vorsichtig: »Komm schon, wir sollten langsam versuchen, ein Feuer zu machen.«

Doch der junge Mann riss sich unsanft wieder los, schüttelte energisch den Kopf und stapfte aufgebracht weiter. »Nein, ich muss sie finden!«, sagte er entschlossen. Dann führte er beide Hände wieder an die Lippen und rief erneut: »Gahyeon! Wo bist du!?«

Die zwei Freunde wechselten einen Blick, bei dem Yeonjun schließlich ein Seufzen frei ließ.

»Du weißt, wie er ist, er wird nicht aufhören zu suchen, bis er sie gefunden hat.«

Die Sturheit des kurzhaarigen Jungen war bemerkenswert und auch seine Willensstärke, denn während Kai und Yeonjun von ihren Schmerzen geplagt wurden, ging Intak diesen Strand entlang, als würden ihn die spitzen Steine und Muscheln nicht im Geringsten aufhalten können. Dabei war jeder Schritt schmerzhaft, zumindest auf dieser Seite des Strandes, denn dort, wo Yeonjun noch gelegen hatte, war der Boden zwar feucht und kühl, doch wenigstens weich.

»Dann soll er weitersuchen und wir besorgen Feuerholz«, meinte Kai an Yeonjun gewandt und ging auf den Waldrand zu. Er schien zumindest sein logisches Denken einsetzen zu können, was den Dreien nur zu Gute kam.

Sie mussten schnellstens dafür sorgen, dass sie es warm hatten.

Denn abgesehen von dem Essen und Trinken, nach dem sie sich sehnten, war es in erster Linie wichtig, nicht zu erfrieren. Am nächsten Tag würden sie sich dann um die anderen Sachen kümmern können.

Also sammelten sie Äste und Holzstücke, die am Rand des Waldes zu finden waren, rissen welche von den Bäumen ab und sahen sich nach geeigneten Steinen um. Auch einen großen Ast mit zahlreichen Blättern brachte Yeonjun zu dem Haufen, den sie neben einem Felsen gebaut hatten. Es wurde allmählich dunkel und die Grillen zirpten immer lauter, was den Jungs ein angsteinflößendes Gefühl gab. Immerhin befanden sie sich in der Wildnis und konnten sich nur mit Stöcken und Steinen verteidigen. Zumindest boten ihnen der große Fels und ein paar Büsche ein bisschen Schutz vor wilden Tieren.

Abwechselnd versuchten die beiden, das Feuer zu entfachen, was in Filmen immer einfacher aussah, als es in Wirklichkeit war.

Trotzdem schafften sie es, nach einer ganzen Weile ein warmes Feuer zu machen, indem sie einen Stock nach Kais Anweisungen mit reibenden Bewegungen in ein Stück Holz drückten. Immer wieder flüsterte Kai die Worte: »Durch Reibung entsteht Wärme.«

Bis sie ihre Hände und Füße an einem kleinen Lagerfeuer aufwärmen konnten. Yeonjun war wirklich froh, dass er ausgerechnet mit seinem besten Freund gestrandet war, der nicht nur die Ruhe bewahrte, sondern auch sein schlaues Köpfchen einsetzte. Währenddessen machte er sich eher Sorgen um Intak, der nicht so wirkte, als würde er jemals wieder zur Ruhe kommen. Sein Gang im Kreis machte die beiden nervös, bis Yeonjun sich schließlich erhob. »Komm schon, Intak, du frierst dir noch beide Beine ab und das hilft Gahyeon auch nicht!«, versuchte er ihn zu sich zu winken. Eher widerwillig gab Intak nach, kam zu seinen Freunden, die es sich bereits in der Dunkelheit vor dem Lagerfeuer gemütlich gemacht hatten. Schweigend setzte er sich dazu, vergrub die Füße im kühlen Sand, der sich langsam durch das Feuer erwärmte, und legte den Kopf auf die angewinkelten Knie.

✔ 𝐒𝐔𝐆𝐀𝐑 𝐑𝐔𝐒𝐇 𝑅𝐼𝐷𝐸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt