Kapitel 16

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Einen großen Zeitraum später waren Beomgyu und Yeonjun endlich zu einem Platz gekommen, an dem sie einige Kräuter finden konnten

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Einen großen Zeitraum später waren Beomgyu und Yeonjun endlich zu einem Platz gekommen, an dem sie einige Kräuter finden konnten. Und nachdem der Häuptlingssohn seiner Begleitung eines der Exemplare gezeigt und erklärt hatte, machten sich beide hockend auf die Suche danach. Sie hielten kreuz und quer Ausschau, rissen ab und zu die Blätter von Büschen ab und arbeiteten sich so durch verschiedene Pflanzen. Yeonjun hatte nie viel verstanden von dieser Lehre und daher war es manchmal schwer für ihn, die Sträucher auseinanderzuhalten. Immer wieder hob er Blätter hoch und zeigte sie Beomgyu, damit dieser Nicken oder den Kopf schütteln konnte. Es war bemerkenswert, welches Wissen der junge Mann darüber hatte und Yeonjun wurde immer neugieriger.

Daher bildeten sich viele Fragen über Beomgyu.

Fragen, die er unbedingt aussprechen musste.

»Hast du denn eigentlich mal versucht, hier wegzukommen?«, war die erste Frage, die Yeonjun ihm stellte.

Beomgyu seufzte leise, zupfte ein paar Gräser beiseite.

»Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht.«

»Du auch nicht?«, fragte Yeonjun verblüfft. »Keiner, den ich gefragt habe, erinnert sich daran, wie er herkam.« Das machte ihn wirklich stutzig und er vermutete: »Das liegt auch an der Blume, oder?«

Beomgyu nickte zuerst nur, dann versuchte er Yeonjun irgendwie zu erklären, dass die Wirkung der Blumen bei jedem unterschiedlich lange dauert, bis die Menschen anfingen, irgendwelche Sachen zu sehen. Zwar war seine Erinnerung selbst vage, doch Beomgyu wusste, dass es zuerst das Unbekannte war, welches Veränderung annahm und dann kamen die Menschen, die man kannte, an die Reihe. Irgendwann vergaß jeder von ihnen, wie das alles hier angefangen hatte, aber Beomgyu war klar geworden, dass die Leute im Stamm allesamt versuchten, von ihren erwachsenen Problemen davon zu laufen.

»Aber«, stammelte Yeonjun und runzelte die Stirn, »wenn du das Ganze weißt, hast du noch nie daran gedacht, von der Insel abzuhauen?«

Für ihn klang die nämlich logisch, immerhin musste Beomgyu ein Leben davor gehabt haben.

»Doch natürlich!«, erwiderte Beomgyu weinerlicher, als er es beabsichtigt hatte, was ihm dann aber auch gleich peinlich wurde. Mehrmals hatte er darüber nachgedacht, von der Insel zu kommen, hatte auch Soobin und Taehyun eingeweiht in seine Pläne, doch Beomgyu wusste einfach nicht mehr, wieso er noch hier war. »Bestimmt habe ich versucht, von der Insel runterzukommen, aber ich weiß nicht mehr, woran es gescheitert ist. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass wenn ich zu lange beim Stamm bleibe, dann fange ich wieder an zu vergessen ...«

Vermutlich gab es jemanden dort, der ihm die Blüten unterjubelte, doch er wusste nicht, wer es war.

Für Yeonjun war das Ganze unglaublich und er ließ einen schweren Atemzug los. Es klang komplizierter, als er sich gedacht hatte und presste entrüstet die Lippen zusammen. »Das ist wirklich eigenartig. Ich habe noch nie etwas von einer Blume gehört, die das menschliche Gedächtnis derart beeinträchtigen kann und dann auch noch solche Halluzinationen verursacht.«

✔ 𝐒𝐔𝐆𝐀𝐑 𝐑𝐔𝐒𝐇 𝑅𝐼𝐷𝐸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt