Die Schwere in seiner Brust machten Yeonjuns Schritte durch den Wald träge und langsam. Die Sonne stand tief am Himmel und tauchte die Umgebung in ein sanftes Gold. Die kühle Brise wehte die Grashalme durcheinander und ließ die Blätter der vielen Bäume rascheln. Das und das Knacken der Äste unter seinen Füßen waren das Einzige, das er hören konnte.
Ansonsten war der Wald komplett still.
Nur seine Gedanken waren sehr laut.
Sie wirbelten wie ein Orkan durch seinen Kopf und er konnte nicht zur Ruhe kommen. Die Sache mit Gahyeon ließ ihn nicht los, verursachte Schmerzen und Yeonjun hatte sich entschieden, seine Freunde schnellstens aufzuwecken. Er musste ihnen das Gegenmittel geben. Der Anblick des Sees, der sich vor ihm ausbreitete, machte es nicht besser. Das Wasser war ruhig und spiegelte die Baumkronen genauso wie das goldene Licht. Der Wasserfall plätscherte vor sich hin und er sah sich um, suchte nach Beomgyu. Er musste ihn unbedingt finden, doch nicht nur, um zu sehen, ob er die Kräuter gesammelt hatte.
Sondern weil er ihn brauchte.
Yeonjun blieb am Ufer stehen und ließ seinen Blick über die Umgebung wandern. Wie lange Finger streckten sich die Äste der Bäume entgegen und wollten greifen. Ihn einfangen. Er umfasste seinen Oberkörper mit den Armen und schloss die Augen, um sich zu beruhigen.
»Yeonjun?«, ertönte Beomgyus Stimme hinter ihm.
Und dieser blickte sofort zu ihm.
Erleichterung breitete sich in Yeonjuns Körper aus, als er den jungen Mann sah und er spürte einen ungewohnten Wunsch, ihn zu umarmen. Er war emotional total verwirrt, wusste nicht, was er tun und wie er auf das Auftauchen von Gahyeon reagieren sollte. Seine eigenen Gedanken machten ihm Angst und versperrten ihm die Sicht auf einen möglichen Plan. Er wusste nicht, wie er nun mit seinen Freunden reden sollte, doch er musste wissen, ob er sie bald aus der Halluzination retten konnte. Sein Blick sprach tausend Worte und er musste mit keiner Erzählung beginnen, damit Beomgyu wusste, dass etwas vorgefallen war.
»Yeonjun«, wiederholte dieser und ging auf den Schwarzhaarigen zu. Ohne zu zögern, legte Beomgyu seine Hände auf Yeonjuns Schultern ab und neigte fragend den Kopf. »Was ist los?«
Yeonjuns Blick haftete auf dem Gesicht des Häuptlingssohnes und atmete tief durch die Nase ein und durch den Mund aus.
Wie sollte er es erklären?
Einfach gerade raus?
»Gahyeon war die ganze Zeit über in Baekhyuns Hütte«, krächzte Yeonjun leise, entschied sich definitiv für ›gerade raus‹. »Sie war hier, Beomgyu, sie kann sich nicht mehr an uns erinnern.«
»Was?«, kam die erschrockene Erwiderung.
Damit hatte wohl niemand gerechnet, zumal Yeonjun sie auch in ihrem Versteck eigentlich beerdigt hatte. Er war dabei gewesen und hatte die Trauer gespürt. Da war es nur verständlich, dass der Schwarzhaarige komplett schockiert sein musste, wenn man einen totgeglaubten Freund plötzlich wieder vor Augen hatte. Gleichzeitig fragte sich Beomgyu, wieso sein angeblicher Vater das Mädchen versteckt hatte. Normalerweise wurden Neuankömmlinge immer zum Lager gebracht.
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✔ 𝐒𝐔𝐆𝐀𝐑 𝐑𝐔𝐒𝐇 𝑅𝐼𝐷𝐸
Fantasy🅱🅴🅾🅼🅹🆄🅽 Yeonjun und seine Freunde freuen sich auf einen unvergesslichen Sommer auf hoher See. Sie segeln auf einer luxuriösen Yacht, schwimmen im kristallklaren Meer und ruhen sich auf einem idyllischen Felsen aus. Doch als sie aufwachen, bem...