Die Sonne war längst untergegangen, als die Jägertruppe von Yuta mit reichlich Beute wieder zurückkam. In der Zeit hatten die anderen Einwohner bereits ein großes Lagerfeuer gemacht, wo sich alle darum herum versammelten und das gefangene Fleisch grillten. Die Frauen hatten sich darum gekümmert, dass die Vögel gerupft und ausgenommen worden waren, bevor sie auf dünnen Ästen aufgespießt und über das Feuer gehalten wurden.
Yeonjun und Kai saßen zusammen, leider war Winter noch nicht zu ihnen gekommen, um ihnen von Intaks Wohlergehen zu berichten. Aber deswegen saß die angebliche Ärztin wohl nicht mit ihnen am Lagerfeuer, sondern war immer noch in der Hütte.
Beide hofften, dass das Mädchen ihr Bestes geben würde, um ihren Freund wieder auf die Beine zu kriegen.
Das Essen hatte ein breitgebauter Jüngling mit markantem Gesicht und kurzen Haarschnitt zu ihr gebracht. Laut Yuta, der sich zu den beiden Gestrandeten gesellt hatte, war sein Name Shownu. Die Narben an seinen Armen waren noch leicht sichtbar und verliehen ihm eine Eigenheit. Sein Blick war ernst, aber nicht unsympathisch.
Eher zurückhaltend und beschützerisch, besonders weil er über die Köpfe der Anwesenden hinwegsah.
»Er passt ein bisschen auf das Dorf auf, dass kein wildes Tier oder Räuber uns überfallen«, informierte Yuta und lehnte sich vor, um einen Stock aus der Erde zu ziehen, an dessen Spitze eine Eidechse steckte. Sie war mittlerweile dunkel gebraten und er zupfte ein paar schwarze Fasern runter. »Der da auf dem Baumstamm links«, er zeigte mit dem Stock in die Richtung eines Jungen, den die beiden bereits kannten. Mit einem angeekelten Ausdruck blickten die zwei in die Richtung, in der er zeigte. »Das ist sein kleiner Bruder Jeno, genauso schweigsam, vielleicht auch etwas dümmlich, aber im Großen und Ganzen ein feiner Kerl. Ehrlich gesagt wissen wir nicht, ob er überhaupt reden kann.«
»Wie lange ist Jeno denn schon hier?«, wollte Kai wissen, den es natürlich neugierig machte, wenn andere Menschen irgendwelche Defizite hatten.
Er wollte wissen, ob es medizinischer Natur war oder psychologischer.
Yuta hob die Schultern an, sah auf sein Essen hinunter und biss dann den Kopf der Eidechse ab. Mit knisterndem Geräusch kaute er darauf herum und je länger die zwei Jungs ihm dabei zusahen, desto verstörender war es. »Drei Jahre oder so, jedenfalls war er schon da, als ich gekommen bin. Bevor ich angefangen habe, Tiere zu jagen, haben er und Shownu gejagt.« Er schmatzte laut und lachte dann amüsiert. »Aber ich bin ein besserer Schütze.«
»Also habt ihr alle eigene Aufgaben?«, fragte Kai neugierig nach und biss vorsichtig von dem Fleisch ab, das sie vorhin bekommen hatten. Kurz glitt sein Blick über die Anwesenden und die meisten von ihnen hielten kleine Keulen in den Händen, knabberten davon ab.
Sogar die Kinder schienen viel Freude an diesem kleinen Festmahl zu haben.
Sie saßen alle beisammen, tranken und aßen, lachten und flüsterten. Wie eine große Familie.
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✔ 𝐒𝐔𝐆𝐀𝐑 𝐑𝐔𝐒𝐇 𝑅𝐼𝐷𝐸
Fantasy🅱🅴🅾🅼🅹🆄🅽 Yeonjun und seine Freunde freuen sich auf einen unvergesslichen Sommer auf hoher See. Sie segeln auf einer luxuriösen Yacht, schwimmen im kristallklaren Meer und ruhen sich auf einem idyllischen Felsen aus. Doch als sie aufwachen, bem...