Was ist, wenn dein Leben auf einer Lüge basiert? Und du allmählich an deiner Identität zweifelst?
Dann frag Jasmin Francesca Mercier D'Angelo. Sie weiß wie es sich anfühlt, das Schwarze Schaf der Familie zu sein. Und mit einem dauerhaften Schmerz i...
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Alleine das Frühstück war schon der Hölle am ähnlichsten. Domenico's kurze Blicke in meine Richtung verursachte so ein starkes Schuldgefühl das mir der Appetit verging. Als Darío mich darauf anspach das ich nichts aß winkte ich nur ab und sagte das ich keinen Hunger habe.
Auch Maman sah mit Schuldgefühlen geprägt aus.
,,Domenico? Können wir reden?", fragte ich in die unangenehme Stille des Frühstücks und sah zu ihm rüber.,,Ich bin am essen, Jasmin.", sagte er kühl und blickte nicht von seinen Essen auf. Dass Louís mir einen grimmigen blick zu warf machte die ganze Situation nicht viel besser.
Frustriert stand ich auf und lief einfach zu ihm rüber.,,Hast du ihn nicht gehört?", zischte Louís mir zu, doch ich sah ihn nur kühl an.,,Doch habe ich, aber ich habe nicht mit dir gesprochen, also sei leise.", knurrte ich leise und sah zu Domenico.
Mach das ganze doch nicht noch schwerer!
,,Wie schon gesagt. Ich bin am essen.", gab er von sich, worauf ich schnaubte.,,Seh ich so aus, als würde mich das interesieren? Jetzt sein mal ein erwachsener Mann und komm mit!", zischte ich und lief aus dem Esszimmer.
ich wusste nicht ob er mir folgen würde, aber ich hoffte es. Einen Moment stand ich noch alleine in dem Flur, bis er dann doch auftauchte.
,,Du wolltest reden, dann sprich auch, Jasmin.", forderte er mich auf und lehnte sich gegen die Wand, mir gegenüber.,,Ich weiß wie du dich fühlst-",,Ach echt? Das weißt du? Du verlässt deinen Bruder, und gehst direkt zum nächsten, ich denke nicht das du verstehst wie ich mich fühle.".
Schwer schluckte ich und sah zu meinen Händen runter. Er hatte recht, aber er verstand das ganze falsch. Ich hatte große Probleme mit mir selbst, hab mich nur in meinem Zimmer eingeschlossen und bin tief in Depressionen versunken.
Ich bin nicht Gaetano in die Arme gelaufen, er musste mich fast schon dazu zwingen. Ich wollte nicht mit Maman, Papà oder Tano reden, ich wollte mit keinen von ihnen reden weil ich dachte das sie mich hassen.
Schließlich konnte ich nicht Lili beschützen.
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Vor fünf Jahren
,,Mini, komm raus, per favore.", ertönte Gaetano's Stimme durch die Tür, doch ich dachte gar nicht daran.
Ich aß nicht, ich schlief wenig, trank nur wenn es nötig war und versank in der Dunkelheit meines Zimmers. Ich überlegte immer wieder mich einfach nur in die Wanne zu legen, diese bis zum Rand befüllt und unter zu tauchen.
Nie wieder auf tauchen. Ertrinken.
Es fühlte sich so an als wäre es mein einziger Weg weg von diesen Schmerzen.
,,Mini, du bist nicht schuld an ihren Tod.". Keiner sprach ihren Namen aus. Als würde er mich zu sehr triggern, doch das Wort 'Tod' tat es mehr, als ihr Name.