Der nächste Morgen begrüßte mich mit Frieden. Ich schlief meine Gewöhnliche Ruhe-Routine bis Acht Uhr aus, bis mir auffiel das längst der Unterricht angefangen haben müsste. Träge schob ich die Schranktür bei Seite, als mir dämmerte was für ein Tag war; nämlich der Tag nach Wei's Streich gegenüber Lan Zhan. Das heißt der Alte Lan war auf einer Konferenz und der Unterricht fiel aus. stockend wühlte ich mich aus den Decken und Klamotten und gähnte herzhaft. Anschließend schaute ich wie immer aus dem Fenster. »Lehrer Mangel gibt es also in jeder Zeit.«
Auf einem der Wege, schon ziemlich weit weg, erkannte ich Nie, Wei und Jiang. Ich sollte mich ein wenig beeilen wenn ich an dem zukünftigen Abenteuer noch etwas teilhaben wollte. Gedacht getan; nicht mal fünf Minuten später hatte ich sie eingeholt. „Oh man, oh man. Ihr habt's ja vielleicht eilig.", ächzte ich ihnen entgegen, als ich locker neben ihnen her lief. „Nicht doch, wir haben es nicht eilig. Du warst nur zu langsam.", stellte Jiang Cheng schlicht fest, während wir auf die Ahnenhalle zuliefen. Irgendwie wirkte er abweisender als sonst. Kaum das wir angekommen waren murmelte Wei Ying: „Sehr mal, da sind zwei kleine Spieß- Lan Zhan's!" Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Hätte Wangji ihn gehört, würde er jetzt wohl nicht mehr leben. Aber das tat er beinahe jetzt schon, als wir hinter den beiden Jugendlichen der Lan-Sekte zum stehen kamen. Als ob Wangji verrotten würde, sollte er noch länger hinschauen, wandte er sich von uns ab wo sich Lan Xichen, sein Bruder, sich freundlich lächelnd zu uns drehte.
„Und ihr seid...?", fragte er uns sanft und Jiang begann sich vorzustellen. Mit einem ehrenhaften Gruß sagte er: „Jiang Wanyin von Yunmeng." »Stimmt Ja, so hieß er mit allgemeinem Namen.«, kam es mir in den Sinn während Wei fortfuhr: „Wei Wuxian von Yunmeng." Selbstsicher folgte ich ihrem Beispiel und verbeugte mich mit nach vorne geschlossenen Armen: „Xiao Huangyan von..." Ich stockte. Woher kam ich eigentlich? Ich löste den Gruß auf und legte meine Hand an's Kinn. „Qishan? Nein. Yunmeng? Mmh, ne auch nicht.", nuschelte ich unverständlich vor mich hin bis ich dann verlegen zu Xichen sprach: „Das ist jetzt echt blöd. Ich bin mir nicht sicher aus welcher Region ich komme. Tut mir wirklich leid!" Ich verbeugte mich wieder um meine Entschuldigung zu unterstreichen. Aber ich wusste, ihm würde es nichts ausmachen. Lan Xichen ist eine der gutmütigsten Figuren in Mo dao zu shi. Um das zu wissen musste man ihn nur ein einziges Mal gesehen haben; nicht mal. Wie erwartet lächelte er: „Ich erinnere mich an euch drei; ihr müsstet jetzt schon über einen Monat hier sein. Was dein Problem mit der Region angeht: es gibt keins. Man kann nicht immer von jedem Erwarten sofort die richtige Antwort zu kennen, selbst wenn sie seine eigene Herkunft betrifft. Es ist okay, möglicherweise fällt es dir später ja wieder ein." Kaum das er fertig war und ich mich bedankt hatte, schaute Nie Huaisang hinter uns hervor und nuschelte einer Stechmücke gleich ein „Bruder Xichen." als Begrüßung. „Huaisang.", mit einem Lächeln wand er sich von mir ab und zu seinem "Bruder" „Vor Kurzem war ich in Qinghe. Dein Bruder fragte nach deinen Fortschritten. Wirst du dieses Jahr bestehen?" Nie schaute kurz hilfesuchend um sich und bejahte dann wage und zögerlich.
„Zewu-jun, wohin geht ihr beide?", fragte Wei Ying gleich darauf. „Einen Wasserghoul bekämpfen. Wir sind allerdings etwas knapp bei Kasse was helfende Hände angeht. Also kam ich her um Wangji abzuholen.", beantwortete Xichen Wei's Frage. Etwas gelangweilt legte ich mich gegen das Geländer des Ahnenhallen-Eingangs und betrachtete gähnend die Diskussion zwischen Wangji und Wuxian. Ich hatte den Donghua so oft gesehen, das ich diese Passage fast schon mitsprechen konnte. Interessiert schaute ich mich ein wenig im Gebäude um: weiße Wände, blaue Wolkenmuster und schwarzes Ebenholz. Die Ahnenhalle war ein ganz seltsames Zwischending von langweilig und kontrastreich, was es etwas spannend machte. Zudem hatte das Holz unzählige Schnitzereien, die, wenn man sie zusammenführte, so etwas wie eine Geschichte erzählten. Worüber konnte ich allerdings nicht sagen; ziemlich durcheinander. „Und du, Xiao Huangyan? Wirst du auch mitkommen?", fragte Lan Huan und ich drehte mich fragend zu ihm: „Mh? Ich? Eh, okay. Ich kann zwar nicht versichern das ich eine Hilfe sein werde, aber man hat nicht immer die Gelegenheit einen Wasserabgru- äh, ähm Wasserghoul zu bekämpfen." »Vollidiot!«, schimpfte ich mich innerlich aus »Fast hättest du dich verhaspelt!« „Los Jiang Cheng, Xiao Huangyan. Wir sollten keine Zeit verschwenden!", verkündete Wei Ying und schnappte sich Jiang-Jiang am Handgelenk. Ich joggte den Beiden locker hinterher und packte im Wohnheim angekommen mein Zeug zusammen. Wobei es davon ja ohnehin nur wenig gab.
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Danmei, but you know the plot
FanfictionXiao Huangyan ist im eigentlichen Sinne keine Figur die in MDZS existiert, und ist auch, wenn Lucien es zugibt, nicht ganz durchdacht. Allerdings hätte sie nie damit gerechnet, dass sie sich eines Morgens selbst in Huangyan's Gestalt im alten China...