Kapitel 11

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P.O.V. Amy


Müde saß ich im Auto. Wir fuhren auf der Landstraße nach Mullingar. Vor drei Stunden waren Niall und ich in Dublin gelandet und hatten uns anschließend auf den Weg gemacht. In Mullingar hatte Niall ein Haus und offensichtlich würde ich dort jetzt wohnen. Es klingt verrückt, ich weiß. Niemand würde nach einer so kurzen Zeit zusammenziehen, aber Niall und ich wussten eben, dass wir uns gefunden hatten und für immer zusammen gehörten. 

Einige Zeit später hielten wir auf der Einfahrt von Nialls Haus. Es war groß und weiß gestrichen, aber dennoch hatte es dieses ländliche etwas. Vorsichtig öffnete ich die Tür und atmete den Duft von frischen Blumen ein. Der Vorgarten war sehr gepflegt. Es wirkte so, als hätte gerade eben noch jemand das Beet aufgehakt, was mir nach einiger Bedenkzeit tatsächlich realistisch vorkam. 

Niall war bereits ausgestiegen und hatte den Kofferraum geöffnet, um unser Gepäck herauszuholen. Ich warf die Tür zu und ging dann über das Kopfsteinpflaster zu Niall an den Kofferraum. "Gib mir mal eine der Taschen." Belustigt schüttelte Niall den Kopf. "Nie im Leben würde ich dich eine Reisetasche tragen lassen." Ich zuckte nur mit den Schultern: "Aber beschwer dich nachher nicht. Gib mir aber immerhin den Haustürschlüssel, damit du die Taschen nicht noch einmal abstellen musst. Ich werde das schon schaffen eine Tür aufzuschließen." Ein wenig genervt schob Niall seine Hand in die Hosentasche und zog einen Schlüssel hervor. Ich nahm ihm diesen ab und ging einen Schritt vorwärts.

Doch Niall ließ mich nicht gehen. Stattdessen zog er mich zu sich und legte seine Lippen auf meine. In meinem gesamten Körper kribbelte es und ich schloss für einen Moment die Augen. Dann löste Niall sich wieder von mir und blickte mich glücklich an. Das blau seiner Augen blitzte auf. "Du weißt gar nicht wie glücklich ich bin, dass du mitgekommen bist." Er lächelte und sein Lächeln löste alle Zweifel, die ich in der letzten Woche gehabt hatte, auf. Es war die richtige Entscheidung gewesen.

Ich strahlte ihn an. Dann drehte ich mich weg und ging auf die Haustür zu. Vorsichtig steckte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn. Die Tür sprang auf und ich drückte sie in das Haus hinein. Ich blickte in einen großen Eingangsbereich, der in einen Flur mündete. Es gab zwei Treppen, die nach oben führten und links und rechts gab es Schiebetüren aus Milchglas. 

Ich war in der Tür stehen geblieben und blickte fasziniert ins Haus. Allein in diesen Eingangsbereich hätte mein Zimmer zehn Mal hereingepasst. Wie groß war denn dann der Rest des Hauses? Niall trat hinter mir in die Tür. "Ich müsste dann mal vorbei. Er trug in beiden Händen einen Koffer und quetschte sich an mir vorbei. "Oh sorry, dass ich im Weg stand, aber diese Dimensionen bin ich jetzt doch nicht gewöhnt." Niall stellte die Koffer an den Treppenabsatz. "Man gewöhnt sich dran. Mir gefällt es auch nicht immer, aber in meinem Job wird es vorausgesetzt, dass man ein riesiges Haus hat." Er lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf, womit er seine Haare verstrubelte. Wenn ich nicht schon unsterblich in ihn verliebt gewesen wäre, dann wäre ich es spätestens jetzt gewesen. 

"Du kannst dich ja schon mal umsehen, während ich die übrigen Taschen ins Haus hole." Ich nickte, noch immer fasziniert von Niall und seinem Haus. Als Niall das Haus wieder verlassen hatte macht ich mich auf den Weg. Zunächst ging ich nach rechts, wo ich in eine Küche kam, die bereits die Größe einer ganzen Wohnung hatte. Von der Küche aus konnte ich durch eine weitere Milchglastür in das Wohn- und Esszimmer kommen, dass sich über die gesamte Breite des Hauses erstreckte. Als ich es einmal durchquert hatte, kam ich in einen kleinen Flur, von dem aus zwei Türen abgingen. Ich öffnete zunächst die rechte und betrat ein Kino. Anders konnte man diesen Raum wirklich nicht beschreiben. Die Tür am Ende des Ganges führte in ein Büro. Als ich aus dem Büro durch die andere Tür wieder hinausging, kam Niall gerade mit seiner Gitarre in der Hand in den Flur und schloss die Tür hinter sich. 

"Ich hoffe dir gefällt unser zu Hause", fragte Niall fast schon. Ich musste lächeln. Wie schön der Gedanke war, dass dies jetzt auch mein zu Hause ist. 

Ich nickte und umarmte ihn. "Du weißt nicht, wie glücklich ich bin." Ich strahlte ihn an und seine blauen Augen funkelten zurück. "Doch, denn ich bin genauso glücklich, wenn nicht noch glücklicher." Für einige Sekunden standen wir einfach nur so da und lachten. Ich war so unendlich glücklich, endlich Niall bei mir zu haben.

I'd still dance with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt