Kapitel 13

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P.O.V. Amy


Ich hatte die wichtigsten Sachen in meinen Koffer gepackt. Jetzt saß ich auf der Bettkante und hielt in meiner rechten Hand ein zerknülltes Taschentuch, während ich in der linken ein Geschenk hielt. In dem kleinen Kästchen war Nialls Geburtstagsgeschenk. Ich hatte mich schwer getan mit der Entscheidung, was ich ihm schenken sollte.

Ich musste hier einfach weg. Wenn Nialls Familie mich nicht akzeptierte, dann wollte ich nicht dazu gehören. Sowieso war das eine komplette Schwachsinnsidee gewesen, mich auf eine Beziehung mit Niall Horan einzulassen. Er war ein zehn Jahre älterer, weltberühmter Musiker und ich einfach nichts. Außerdem hatte ich jetzt schon Angst vor der Presse und den Paparazzi. Es war wahrscheinlich besser einfach zu gehen. Und da Niall es anscheinend auch nicht für wichtig empfand nach mir zu sehen, sollte ich jetzt gehen. 

Ich stand auf und ging ins Ankleidezimmer. Dort zog ich einen von Nialls Hoodies aus seinem Schrank und hielt diesen an meine Nase. Der mir so vertraute Geruch nach Holz und Waschmittel stieg mir in die Nase. Ich sog diesen mindestens fünf Minuten in mir auf, bis ich aus meiner Starre erwachte und den Pulli mitnahm und in meinen Koffer stopfte.

Zurück im Schlafzimmer legte ich Nialls Geschenk und einen Brief auf unser Bett, nahm meinen Koffer, setzte mein Cello auf, ging auf den Flur und schloss die Tür leise hinter mir. Von unten hörte ich Stimmengemurmel. Maura musste wohl mit Denise und Theo vom Spielplatz zurückgekommen sein. Vorsichtig betrat ich die Treppe und ging langsam hinunter. Auf halber Höhe blieb ich stehen. Mein Blick war an einem Bild von Niall und mir hängen geblieben. Es zeigte uns, wie wir glücklich nebeneinander saßen. Niall blickte mich an, während ich in die Kamera guckte. Im Hintergrund sah man die Steilküste bei Galway. 

Ohne lange darüber nachzudenken, nahm ich das Bild in die Hand und steckte es in meine Handtasche. Dann setzte ich meinen Weg nach unten fort. Unten angekommen durchquerte ich den Eingangsbereich und öffnete die Haustür. Ich trat hindurch und schloss sie hinter mir. In dem Moment wusste ich, dass es ein Fehler war zu gehen, weil ich Niall noch immer liebte, aber es ging nicht anders. 

Ich begann meinen Weg fortzusetzen und ging über die gepflasterte Auffahrt, als ein schwarzes Auto auf die Auffahrt fuhr. Ein etwas älterer Mann saß hinter dem Steuer und stieg nun aus dem Auto aus. Er schaute mich verwirrt an. "Sie müssen Amy sein. Jedenfalls passt ihr Aussehen sehr gut auf Nialls Beschreibung. Ich bin Bobby, Nialls Vater." Er streckte mir freundlich die Hand hin und ich nahm diese zögerlich an. "Hallo Mr Horan." "Ach, papperlapapp. Ich bin Bobby." "Amy", antwortete ich knapp. Er guckte zum Koffer, der neben mir stand. "Oh, du verreist an Nialls Geburtstag?" 

Ich sagte nichts. Bobby schien zu verstehen. "Komm, pack den Koffer und dein Cello in mein Auto. So lange Maura da ist, gehe ich da sowieso nicht rein. Das wäre die reinste Hölle." Ich zögerte einen Moment, willigte dann aber ein und reichte Bobby meinen Koffer. Er ging zum Kofferraum und schob den Koffer rein. Ich folgte ihm und legte mein Cello ebenfalls in den Kofferraum.

Wir gingen um das Auto herum und stiegen ein. Bobby startete den Motor und setzte rückwärts aus der Auffahrt heraus. Als wir etwa zehn Minuten gefahren waren fragte er: "Was ist passiert, dass du an Nialls Geburtstag gehst?" Ich schluckte, dann brach es aus mir heraus. "Ich kann das nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass Maura mich nicht möchte und Niall ist nicht mal eingeschritten, als sie mich vor allen dafür niedergemacht hat, dass ich jünger bin als er." Bobby blickte mich von der Seite an. "Das sieht ihr ähnlich. Im Grunde habe ich mich deshalb von ihr scheiden lassen. Aber das tut nichts zur Sache. Weiß Niall, dass du gegangen bist?" Ich schüttelte den Kopf. Bobby seufzte auf.

"Das habe ich mir schon fast gedacht." Wir fuhren weitere zwanzig Minuten ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Schließlich bog Bobby in eine kleine Seitenstraße ab. "Hier wohnt eine alte Freundin von mir. Sie nimmt dich bestimmt für ein paar Tage auf." Ich lächelte leicht zu Bobby rüber. "Danke." "Nichts zu danken. Ist selbstverständlich, wenn sich mein Sohn schon in ein so nettes Mädchen verliebt hat, dann sollte ich mich auch um diese kümmern. Und nur damit du das weißt Amy, du bist ein toller Mensch." 

I'd still dance with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt