Kapitel 12

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P.O.V. Niall


Es waren einige Wochen vergangen, seit Amy und ich nach Irland gekommen waren. In der Zeit hatte Amy angefangen Musik zu studieren. Sie war glücklich mit ihrer Wahl und übte täglich mehrere Stunden Cello. Ich liebte diesen Klang. Er war so anders, als üblichere Musik. In der Musik lag eine solche Verzweiflung und Traurigkeit. Sie verpackte all die Gefühle, die ich in der Zeit hatte, als Amy und ich uns nicht hatten. Dieses herzzerreißende Gefühl alleine zu sein. Besonders glücklich machte es mich natürlich, wenn wir zusammen spielten. Sie am Cello, ich am Klavier. Es gab nichts schöneres.

Naja, außer sie zu küssen. Das war der zweite Punkt. Ich wusste nicht wie zur Hölle ein Mensch nur so gut küssen konnte. Wie? Ich hatte einige Mädchen und Frauen in meinem Leben geküsst, aber Amy war einfach eine andere Klasse. Sie war besonders in allen Punkten.

In den letzten Wochen war mir klar geworden, dass ich nichts sehnlicher wollte, als Amy immer bei mir zu haben. Ich wollte sie morgen meiner Familie vorstellen. Denn ich hatte nicht nur Geburtstag, sondern Greg und seine Familie würde ich zum ersten Mal seit einiger Zeit wiedersehen, was mich noch glücklicher stimmte.

Der Duft von frischgebackenem Kuchen strömte durch das Haus und riss mich aus meinen Gedanken. Ohne groß nachzudenken, stürmte ich aus meinem Arbeitszimmer und rannte quer durch den Flur zur Küche. Dort stand sie. Amy. Ihre rotbraunen Locken hatte sie in einem lockeren Dutt zusammengebunden und ihre Augen funkelten nur so vor Freude. An ihrer Nase klebte ein wenig Mehl. Auf dem Tisch stand ein frischgebackener Apfelkuchen. 

Ich ging auf sie zu und legte meine Arme um sie. "Du hast da was an deiner Nase." Amy hob ihre Hand und rubbelte über den Nasenrücken. Ich lachte: "Nein, eher da" und ich legte meinen Finger auf die Nasenspitze wischte einmal herüber und zeigte ihr meinen weißen Finger. Als sie darauf guckte, nutzte ich den Moment aus und legte meine Lippen auf ihre. Für einige Sekunden standen wir einfach nur so da, dann wand sich Amy aus meiner Umarmung und drehte sich weg. 

"Seit wann küsse ich nicht mehr gut genug?", fragte ich gespielt beleidigt. Amy drehte sich augenverdrehend zu mir. "Deine Küsse sind noch viel besser als am Anfang, aber leider warten hier noch zwei Kuchen auf mich." Ich lächelte sie an. Wie konnte ein Mensch nur so niedlich sein?


P.O.V. Amy


Ich war so aufgeregt. Heute würde ich Nialls Familie kennenlernen. Zum Brunchen sollten Nialls Mutter und Gregs Familie kommen. Seine Mutter würde dann gegen zwei Uhr gehen, sodass dann um vier Uhr Nialls Vater kommen konnte. Ich war total nervös. Ich musste mich nicht nur der Familie meines Freundes vorstellen, sondern wurde sicherlich auch auf mein Alter angesprochen. Ich konnte es ja nachvollziehen, aber irgendwie machte mir das mehr zu schaffen, als ich befürchtet hatte. 

Während ich den Tisch deckte, summte ich leise vor mich hin. Nichts Bestimmtes, aber natürlich fragte Niall mich sofort, was das für eine traumhafte Melodie sei. Anstatt ihm zu antworten drückte ich ihm aber nur Besteck in die Hand und lächelte. In der Küche dudelte das Radio vor sich hin. Die Musik hörte auf und der Moderator ergriff das Wort. "Das war Harry Styles mit seinem Song 'As it was'. Und wo wir schon einmal bei Harry Styles sind: Sein ehemaliger Bandkollege Niall Horan hat heute Geburtstag und wir gratulieren ihm herzlichst an dieser Stelle." 

Unbemerkt hatte Niall sich an den Küchentisch gesetzt. "Die Presse versteht immer noch nicht, dass wir immer noch eine Band sind und nur eine Pause machen. Wie mich das aufregt." "Sollte es dich aber nicht Geburtstagskind." Ich ging zu ihm und küsste ihn vorsichtig. Er schmeckte nach Schokolade. "Warst du etwa schon am Kuchen?", nuschelte ich in den Kuss hinein. Ich merkte wie er seine Mundwinkel nach oben zog und musste unwillkürlich lachen. 

I'd still dance with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt