Es hatte seinen Charme mitten in der Nacht angetrunken in seinem Zimmer mit Spachtel und Schraubenzieher auf dem Boden zu sitzen, um einen möglicherweise existierenden Hohlraum untersuchen zu können. Wenn ich noch etwas lauter wäre, würde sicher meine Mom aufwachen und mich fragen, ob ich einen Dachschaden habe... oder ob mir jemand auf der Party Drogen verabreicht hatte. Dann würde ich wahrscheinlich antworten 'Wieso? Ist doch ganz normal um diese Uhrzeit zu versuchen den Boden kaputt zu machen!' und dafür definitiv Ärger bekommen. Ich versuchte den Geräuschpegel also so gut es ging auf ein Minimum zu reduzieren und schaffte es endlich mit einer Ecke meines Werkzeugs unter die alte Holzdiele zu kommen.
Das darauf folgende Geräusch war gefühlt Ohrenbetäubend und ich hielt die Luft an, um zu horchen, ob sich etwas im Zimmer meiner Mom rührte. Scheinbar schlief sie heute besonders fest. Ein Glück! Es gelang mir tatsächlich das ganze Holzstück aus dem Boden zu hebeln, ohne dass mir Ärger drohte und darauf war ich kurz sehr stolz. Im Normalfall waren meine Hände für irgendwas Handwerkliches überhaupt nicht zu gebrauchen und ich erinnerte mich schmerzlich an den schönen Holzschrank meiner Eltern zurück. Man hatte mir sicher hundert Mal gesagt, dass ich im Haus nichts auf meinem Skateboard verloren hatte (was im Nachhinein auch irgendwie Sinn machte) aber ich hatte erst daraus gelernt, als ich an einem regnerischen Nachmittag mit dem Familienerbstück meines Vaters kollidiert war. Ich hatte es geschafft eine ganze Schublade aus dem Schrank zu reißen, als ich aus Reflex versuchte mich an dem Holzgriff daran festzuhalten.
Mein Versuch mein Missgeschick zu vertuschen war kläglich gescheitert und wahrscheinlich wäre das ganze Ding auseinandergefallen, wenn ich weiter daran rumgebastelt hätte. In meinem Kopf plante ich schon auszuwandern, als meine Eltern zurück kamen und mir den Anschiss meines Lebens verpassten. In Alaska würde es sich sicher auch gut leben lassen!
Nun hatte ich es aber tatsächlich geschafft die Holzdiele zu entfernen, ohne dass irgendwas in die Luft geflogen war und das konnte ich nicht stark genug betonen. Meinem alten Lehrer im Werkunterricht rollte gerade bestimmt eine einzelne Träne über die Wange. Aber zurück zu dem Hohlraum, den ich ja eigentlich erreichen wollte. Neugierig legte ich das Holz beiseite und griff nach meinem Handy, um mit dessen Taschenlampe einen besseren Blick zu bekommen. Im Kegel des Lichts sah ich nun etwas, dass ich unter dem ganzen Staub nicht wirklich identifizieren konnte. Es war eine viereckige Form und hatte etwa die Größe von einem Schuhkarton. Vorsichtig Griff ich in die kleine freigelegte Öffnung und wollte die Kiste gerade anheben, als ich spürte, wie etwas über meine Hand krabbelte.
Ein schrilles Quietschen entkam mir und wie eine wahnsinnige schüttelte ich das unbekannte Insekt von meiner Hand ab. Ich mochte mich zwar als Spinnen-Liebhaberin ausgegeben haben, doch das traf nicht zu. Alles was mehr als vier Beine hatte war im Grunde meine Nemesis. Durch meinen kurzen Panikmoment hörte ich nun auch noch, wie meine Mom wach wurde und ich schaffte es gerade so das Loch im Boden wieder zu bedecken, als meine Tür aufging.
"Philly weißt du wie spät es ist?", fragte meine Mutter verschlafen und sah sich suchend im Raum um, ehe sie mich auf dem Boden hockend fand. "Sorry Mom... da war eine Spinne über meinem Bett!", log ich halbwegs und beobachtete, wie meine Mutter mit den Augen rollte und zurück in ihr Zimmer schlurfte. Wahrscheinlich hatte sie noch nicht die Nerven dafür, um sich mit meinem Blödsinn zu befassen.Da mich nun aber der Mut verlassen hatte, beschloss ich mich morgen im Hellen weiter mit dem Mysterium zu befassen und machte mich fertig um endlich schlafen zu gehen. Ein letzter Blick auf das wieder verschlossene Geheimfach und schon war ich im Reich der Träume.
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Geweckt wurde ich ein paar Stunden später von meinem Handy, welches verkündete, dass ich eine Nachricht erhalten hatte. Durch den Schlafmangel und das Bier gestern tat mein Schädel wirklich weh, doch nach kurzer Suche zwischen meiner Decke und der Matratze fand ich den Störenfried und blickte verpennt auf das leuchtende Display. 12:36. Ich hatte mehr geschlafen als es sich anfühlte.
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P4L - Yeah... it's that easy! [Outer Banks Fanfiction]
FanfictionDie zwei Jungs im Hintergrund hörten auf sich zu streiten und von Blondi kam ein sehr geistreiches : "London liegt in Frankreich oder? Das passt... du siehst sehr französisch aus." Pope griff JJ in den Nacken und drückte seinen Kopf nach unten "Lond...