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- Percy POV -




Es gab genau zwei Dinge, an die er sich noch erinnerte.

Zum einen war das sein Name, Percy. Er hieß Percy Jackson und zum anderen erinnerte er sich an Luke.

Luke Castellan. Sein Wissen über diesen Jungen war ziemlich spärlich. Er wusste, dass Luke größer als er war. Sein Haar war sandblond, seine Augen blau und über seine rechte Wange, bis hin zum Kiefer, zog sich eine lange und dicke, weiße Narbe. Das Wichtigste, was er über diesen Jungen jedoch wusste war, dass er sein Freund war. Sein fester Freund.


Percy zog die Augenbrauen zusammen und blinzelte vorsichtig. Als Licht in seine Augen fiel entschied er sich dafür, die Lider lieber noch etwas geschlossen zu halten und noch einen Moment abzuwarten, bis er einen erneuten Versuch startete seine Umgebung wahrzunehmen.


„Ich glaube, er wacht auf", drang eine ruhige und sanfte Mädchenstimme an sein Ohr. Er hörte Schritte, die sich von ihm entfernten. „Ich gehe Jason und Reyna Bescheid geben", dieses Mal sprach ein Junge.


Die Stimmen kamen ihm nicht vertraut vor, sie waren ihm schier unbekannt. Im Anbetracht der Tatsache, dass er das Gefühl hatte außer Luke und sich noch nie einen anderen Menschen getroffen zu haben, war dies jedoch wohl auch kein großes Wunder.


Die Tür wurde geöffnet und der Typ hatte offenkundig das Zimmer verlassen, bevor Percy vernahm, wie das Zimmer wieder geschlossen wurde.


Percy überlegte, was er nun tun sollte...

Er hatte mehrere Möglichkeiten.

Sein Instinkt riet ihm aufzuspringen, versuchen alle Verfolger hinter sich zu lassen und so schnell wie möglich zu verschwinden.

Obwohl er das Gefühl hatte, dass er für gewöhnlich stets auf seinen Instinkt vertraute, entschied er sich jedoch für eine andere Alternative.


„Wo bin ich?", die Worte kamen ihm bloß leise über die Lippen. Er hatte das Gefühl, seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen zu haben.

Erneut versuchte er zu blinzeln und bei diesem Versuch schien das Licht nicht seine Augäpfel ausbrennen zu wollen.


„Du bist im Camp Jupiter", antwortete ihm die Mädchenstimme und als er endlich einigermaßen klar sehen konnte, blickte er in ihr Gesicht. 

Sie war niedlich, das fiel ihm als erstes auf, und entweder hatte sich dieses Mädchen sehr viel und oft in der Sonne aufgehalten oder es war ihre natürliche Hautfarbe. Er biss sich auf die Unterlippe. War dieser Gedanke irgendwie rassistisch gewesen? Das unangenehme Gefühl, welches ihn beschlich, sprach eindeutig dafür. Plötzlich überkam ihn das Bedürfnis sich zu entschuldigen, aber er unterließ es. Er hatte nicht vor irgendwie seltsam auf sie zu wirken. Seltsam oder wie ein Irrer...


„Camp Jupiter?", fragte er sie und runzelte die Stirn. Was sollte das sein? Ein Sommercamp für Astronomie begeisterte Jugendliche? „Was mache ich hier?"


„Das...", ihre goldenen Augen betrachteten ihn sanft. Allerdings kam sie nicht dazu ihre Antwort auszuformulieren, denn auf einmal ging die Tür des Zimmers wieder auf.

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