32| Heesung

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Kurz schaue ich ihn abwartend an und warte das da noch was kommt. Jedoch ist dies nicht der Fall, weshalb ich laut los lache. Ich und sein Sohn?! Das ich nicht lache! Mein Vater schaut mich entsetzt und zu gleich wütend an. Ich dagegen lache weiterhin über seinen Satz und trinke meine Flasche Bier aus. Ich stelle diese Weg und gehe wieder zum Kühlschrank und greife nach einer neuen, welche mir jedoch aus der Hand gerissen wird und auf dem Boden aufschlägt. Die Flüssigkeit breitet sich auf dem Boden aus und überall liegen zerbrochene Glassplitter auf dem Boden. Sofort vergeht mir das lachen und ich schau ihn wütend an.

>>Was zu Hölle soll das?!<< schrei ich ihn an.

Sofort durchfährt mich ein stechender Schmerz an meiner Wange und mein Kopf fliegt nach rechts. Kurz muss ich mich sammeln, um zu verstehen, was hier gerade Mal wieder passiert ist. Vorsichtig schaue ich zu meinem Vater, welcher mittlerweile lässig an meinem Tresen lehnt und mich mustert. Wütend schlage ich die Tür meines Kühlschrankes zu und stürme in seine Richtung. Zwei Meter vor ihm bleibe ich stehen und zeige in Richtung Tür.

>>Hau ab! Verschwinde!<< schrei ich ihn wieder an.

Lachend schaut er in meine Augen, wobei ich vor Wut koche. Dieses Miese Arschloch! Wie kann er es wagen zu lachen!

>>Was willst du machen? Mhm?<<

Wütend schlage ich mit der flachen Hand auf den Tresen und starre ihn zornig an. Ich hasse ihn! Und wie ich ihn hasse! Er soll verdammt nochmal aus meinem Leben verschwinden!

>>Geh aus meiner Wohnung!<< brüll ich ihn wieder an, wobei sein lachen auf seinem Gesicht verschwindet und sich bösen Blickes vor mich steht und die Hand hebt.

>>Na los! Schlag zu! Was anderes kannst du doch eh nicht!<<

Und wieder schnellt mein Kopf zur Seite. Meine Wange brennt und ich Balle meine Hände wieder zu Fäusten. Mein Vater packt mich wütend am Kragen meines Pullovers und zieht mich an sich dran.

>>DU MIESE KLEINE RATTE!<< brüllt er mich an, wobei er mich etwas durchschüttelt.

Sofort löst er eine Hand von meinem Kragen und schlägt wieder zu. Immer und immer wieder verpasst er mir einen Schlag ins Gesicht oder auf den Kopf. Ich sage nichts und lasse es einfach über mich ergehen, stehe still und mache rein gar nichts. Ich habe gelernt, dass es das beste für mich war. Immer und immer wieder. Wieder holt er aus, wobei mein Kopf wieder zur Seite fliegt. Mit einem kleinen lächeln schaue ich ihn sein Gesicht zurück, wobei mein Vater mich nur hasserfüllt anschaut. Wieder hebt er seine Hand, wird jedoch von jemand aufgehalten. Mein Vater schaut wütend zur Seite und schnaubt auf.

>>Was willst du hier? Diesen Versager beschützen?!<<

>>Lass ihn los! Lass ihn einfach in Ruhe!<< brüllt Minjun ihn an, wobei er zwischen uns geht und die Hand an meinem Kragen löst.

>>Ihr widert mich beide an! Ich kann es nicht fassen, dass ihr mein Fleisch und Blut seit! Ihr seit eine Enttäuschung!<< brüllt er diesmal uns beide an, ehe er sich umdreht und die Tür hinter sich mit einem lauten Knall schließt.

Nachdem er aus meinem Sichtfeld verschwunden ist fange ich mich sofort am Tresen ab und Klammer mich an diesem Fest, damit ich nicht zusammenbreche. Mein Kopf schmerzt und ich habe das Gefühl als ob ein Waagen über diesen gefahren ist. Schmerzhaft verziehe ich mein Gesicht, als ich meine Hand hebe und diese an meine Schläfe ansetze.

>>Heesung...<< kommt es von meinem Bruder, welcher jetzt neben mir steht und vorsichtig eine Hand auf meinen Rücken legt.

Sofort schlag ich diese Weg und schau ihn böse an.

>>Verpiss dich!<< brüll ich ihn an, wobei ich dies sofort etwas bereue, da mein Kopf wie höllisch weh tut.

>>Es tut mir leid. Es tut mir so unfassbar leid.<<

>>Was? Was tut dir denn leid? Hhm?<<

Ich könnte so viele Dinge aufzählen, wofür er sich entschuldigen könnte. Wofür ich ihn hasse. Erwartungsvoll schau ich ihn an, doch er senkt nur seinen Kopf und schaut zu Boden. Mhm, wie zu erwarten! Wütend starre ich ihn an und schlage mit meiner Handfläche auch den Tresen. Ich hasse es! Ich hasse all das hier! Sofort durchzieht ein fürchterlicher Schmerz meinen Kopf, sodass ich mich etwas vorbeuge und vor Schmerz stöhne.

>>Heesung! Komm-<<

>>Ich sagte Geh! Ich brauche deine Hilfe nicht!<< schrei ich ihn so gut es geht an.

Doch er wäre nicht Minjun, wenn es ihm nicht egal wäre und sich trotzdem zu mir beugt.

>>Wir sollten ins Krankenhaus fahren. Sie sollten-<<

>>Nein!<< unterbreche ich ihn sofort und richte mich wieder auf, um ihm ins Gesicht zu schauen.

Auch er wird jetzt wütend und diesmal ist er es, der mit der Handfläche auf den Tresen schlägt und mich böse Anfunkelt.

>>Halt endlich Mal die Klappe! Du siehst beschissen aus!<<

>>Wem ich das wohl zu verdanken habe!<< schnaube ich ihn zurück an.

>>Du hättest auf seine Anrufe und Nachrichten reagieren sollen! Dann wäre all das nicht passiert!<<

>>Das glaubst du? Du glaubst, wenn ich ihm geantwortet hätte, das all das nicht passiert wäre?<< verspottet ich ihn, wobei sein wütendes Gesicht verschwindet und er neutral auf den Boden schaut.

>>Nein... wahrscheinlich nicht.<< kommt es dann nach ein paar Minuten Stille.

>>Es tut mir leid. Ich war jetzt nicht für dich da und damals auch nicht. Ich wünschte ich hätte damals eingegriffen. Ich hätte du sein müssen... Ich hätte derjenige sein müssen, der Vater zurechtgewiesen hätte, wenn er Mal wieder zu viel getrunken hat und Mutter geschlagen hat. Doch du warst es gewesen und nicht ich. Es tut mir so unfassbar leid...<< erzählt mir mein Bruder, wobei ich meine Tränen in seinen Augen zu erkennen.

Fassungslos starre ich ihn an, da ich nicht genau weiß, was ich sagen soll. Zum einem hat er Recht. Er ist der ältere von uns beiden. Doch wenn er zwischen Vater und Mutter gegangen wäre, dann wäre es höchstwahrscheinlich genau wie bei mir ausgegangen. Schnell versuche ich die Gedanken wegzuschieben und all das so gut es geht zu ignorieren.

>>Wirst du etwa sentimental?<< frag ich ihn etwas belustigt, da ich das ganze einfach überspielen möchte.

>>Heesung, wir müssen doch Mal darüber reden.<<

>>Worüber möchtest du den reden? Das Vater ein Säufer, ein Schläger und ein Mistkerl ist? Lass gut sein Minjun. Ich habe gerade echt keine Nerven über sowas zu reden.<< erkläre ich ihm, wobei ich mich an den Tresen lehne und geradeaus starre.

Kurz seufzt er auf und packt mich am Arm, weshalb ich verwundert aufschaue und mich aus seinem Griff entreißen möchte. Jedoch packt er mich fester am Arm und schaut mir dabei tief in die Augen.

>>Wir fahren jetzt ins Krankenhaus und wehe du weigerst dich! Ich werde dir von mir aus eine reinhauen und dich zum Auto schleifen, wenn du meinst mir jetzt wiedersprechen zu müssen.<<

In spite of everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt