Kapitel 19:

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Am Samstag war das erste Quidditch-Spiel der Saison. Viele begeisterte Fans fr den Sport konnten es kaum abwarten. Es war Gryffindor gegen Slytherin. Ron, der als Hüter ins Team geholt wurde, war am Tag davor in der Schule ziemlich drauf und drüber alles einfach hinzuschmeißen. Er wollte sich und vor allem sein Haus nicht im Stich lassen. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen.

Am Frühstück des großen Tages kam er etwas zu spät. Ich saß bereits mit Harry, Hermine und Cho am Tisch und frühstückten in aller Ruhe. Als Ron dann schließlich kam, was man daran erkannte, dass alle ihm etwa Glück wünschten oder ihm Angst machten, setzte er sich neben mich und starrte bedrückt auf sein Essen.

„Ich baue auf dich, Ron. Ich habe zwei Galeonen auf Gryffindor gesetzt.", meinte Seasmus und ging dann direkt davon, was Ron nur noch nervöser machte. Viel jedenfalls half es ihm nicht.

Wenn man der Grund für das Verlieren eines Teams ist, kann man schnell von den anderen Mitschüler, die gewettet haben, die kalte Schulter bekommen. Oder noch schlimmer.

Die Slytherins machten sich über ihn lustig, bei dem, was er anhatte. Alle, außer Draco, der wieder in Gedanken versunken dort saß und auf den Tisch starrte. Noch vor zwei Jahren hätte er vergnügend mitgemacht.

„Und wie war es?", riss Ron mich aus der Fassung.

„Wie war was?", fragte ich verwirrt.

„Na euer Abendessen?"

„Na ja, ziemlich langweilig.", meinte Hermine daraufhin. „Harry hat sehr auf den Nachtisch gestanden." Hermine blätterte in dem Tagespropheten rum. „Slughorn macht übrigens eine Weihnachtsfeier. Und wir dürfen jemanden mitbringen."

Ron schaute diesmal lächelnd auf. „Wirklich?"

In dem Moment kam Lavender Brown auf Ron zu und stupste ihn kurz an. „Alles Gute für nachher. Ich weiß, du wirst super sein."

Lavender verschwand nervös darauf hin und ich blickte über meine Schulter erneut nach hinten zu Draco, dessen Blick auf mich gerichtet war. Das hatte ich nicht erwartet. Ich drehte mich sofort um, als sich unsere Blicke trafen und versuchte so zu tun, als wäre nichts passiert.

„Ich will aussteigen. Wenn das heute vorbei ist, kann McLaggen gern übernehmen."

„Wie du willst. Trink deinen Saft.", meinte Harry und setzte den kleinen Kelch vor Ron hin.

„Gut..."

Luna kam herein gehüpft und setzte sich neben mich. Sie trug eine Löwenmähne um ihren Kopf und lächelte uns alle breit an.

„Hi Leute, wie geht's?" Sie blickte zu Ron. „Du siehst ja grauenvoll aus. Hast du ihm deshalb was in den Becher getan? Ist das zur Stärkung?"

Ich fragte mich, wovon Luna dieses seltsame in sich hatte. Sie hatte uns sicherlich länger beobachtet, noch bevor Ron kam. Denn ich wusste, das Harry getan hatte.

„Flüssiges Glück.", murmelte Hermine, als Harry seine Phiole wegpackte. „Trink das bloß nicht, Ron!"

Ron ignorierte sie und trank seinen Kelch ganz aus, bis auf den letzten Tropfen. Das konnte entweder gut oder schlecht ausfallen.

„Dafür kannst du von der Schule fliegen."

„Ich weiß nicht, was du meinst, Hermine.", lächelte Harry.

Ron grinste optimistisch und stand vom Tisch auf. „Komm, Harry. Wir haben ein Spiel zu gewinnen."

Jade Brian: Der HalbblutprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt