Vanessa P.O.V.
Als ich so in seine Augen sehe, spüre ich eine Träne über meine Wange laufen. Was ist das nur zwischen uns? Wie konnte das alles nur passieren? Und warum machte ihn das überhaupt traurig? Er war es doch, der den Kontakt nicht weitergeführt hat. Und er war es doch, der in dieser Bar diese Frau flachgelegt hat.
Ich wische mir schnell die Träne weg und schaue ihn erwartungsvoll an.
„Es tut mir so leid..." sagt er leise. Auch seine Augen glänzen verdächtig. Ich sage erstmal nichts, jedoch schaut er mich erwartungsvoll an. „Können wir bitte reden?" fragt er nun etwas selbstbewusster. „Ich habe das Gefühl, dass das dringend nötig ist, ja. Ich bin aber mit Tommi zum Sight Seeing verabredet und habe ihn schon heute morgen wegen der Show vertröstet..." erkläre ich ihm. „Oh okay...ja dann..." sagt er geknickt. „Wenn Du magst kannst du mitkommen. Wir haben noch eine Fahrt vor uns, die wir nutzen könnten." „Hm ne. Wenn Du dich mit einem anderen Kerl triffst, habe ich da ja gar nichts zu suchen" resigniert er und schaut auf den Boden. „Es gibt keinen anderen Kerl, Felix. Tommi ist mein bester Freund und er will mir heute ein paar coole Sachen zeigen. Ich bin mir schon sehr sicher, dass es für ihn kein Problem ist wenn Du mitkommst." „Der muss mich hassen." sagt Felix nüchtern. „Das Gefühl habe ich bisher nicht" lächle ich ihn an. Er schaut kurz etwas verwirrt, was wiederum mich verwirrt. Felix holt noch kurz seine Jacke aus dem Studio und zieht mich zu einer weißen S-Klasse. Ich staune nicht schlecht, das Auto ist Hammer.
„Vani ich möchte dass Du weißt, dass das in dieser Bar eine Ablenkung sein sollte." fängt Felix nach kurzer Zeit das Gespräch an. „Ablenkung von was? Du hast dich vorher doch schon Wochen lang nicht bei mir gemeldet." Unverständnis macht sich in mir breit. Wir halten gerade an einer Ampel, als er sich zu mir dreht und mir in die Augen schaut. „Man, ich weiß es doch auch nicht. Ich habe ständig Deine Bilder gesehen, dich im Fernsehen gesehen mit diesen ganzen bekannten Menschen. Du siehst bei allem was Du tust so wunderschön aus und hast eine Klasse mit der Du jeden in deinem Umfeld einfach umhaust. Du spielst doch mindestens tausend Ligen über mir....das kann ich dir doch nicht antun" sagt er verzweifelt.
„Felix, das ist der größte Bullshit den ich seit langem gehört habe." gebe ich ihm zurück und schaue ihn an. Er fährt das Auto sicher durch die Straßen Kölns und versucht sowohl dem Verkehr als auch mir die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. „Ich kann schon selber entscheiden, wen ich gut finde und wen nicht. Glaub mir, ich kenne so viele Menschen die behaupten sowas wie „Klasse" zu haben. Und mit keinem von denen schreibe ich regelmäßig und keiner von denen hat schonmal mein Haus gesehen." Er schaut kurz zu mir rüber. „Vielleicht ist es auch genau das, was ich an dir mag. Deine Art, so wie ich sie kennengelernt habe. Dein Style, so wie ich ihn kennengelernt habe. Dein Humor, so wie ich ihn kennengelernt habe. Und wenn mich tausend Männer angaffen, hat mich noch keiner so angesehen wie Du."
Während meinem Monolog hat Felix das Auto in ein Parkhaus gefahren. Da sitzen wir jetzt hier in diesem Auto. Er schaut mich an und hat tatsächlich Tränen in den Augen. Genau wie ich. Das darf doch alles nicht wahr sein. Er denkt, dass er nicht gut genug für mich ist? Ich dachte er hat kein Interesse an mir. Wie alle anderen doch irgendwie auch.
„Als ich dich in dieser Bar gesehen hab und gesehen habe wie sehr ich Dich verletzt habe ist alles in mir zerbrochen..." er schaut auf seine Hände. „Ich wollte dir direkt danach schreiben, aber Du hattest mich ja blockiert. Es hat mich so zerfressen." sagt er unsicher. „Es tut mir alles so leid, Vanessa. Dir geht es doch auch nicht gut damit, das sieht ja ein Blinder...." „Mir tut es auch leid" sage ich sanft. Wir schauen uns einen Moment lang tief in die Augen. „Und jetzt? Sight-Seeing?" Fragt Felix plötzlich wieder gut gelaunt. Ich nicke grinsend und wir laufen zum Treffpunkt.
„Dann habe ich mir die Lobrecht-Kutsche doch nicht eingebildet!" läuft Tommi uns grinsend entgegen. Er begrüßt mich mit einer langen Umarmung und danach begrüßt er etwas unsicher Felix. Der schaut finster zwischen uns beiden hin und her. „Ihr kennt Euch?" fragt er monoton? „Ja..." sagt Tommi eingeschüchtert. „Man Tommi, alter. Ich klage Dir hier monatelang mein Leid und versuche alles um sie irgendwie zu erreichen und du kennst sie?!" „Felix." interveniere ich. „Er ist mein bester Freund. Mir ging es damit wirklich nicht gut und ich wollte wirklich nichts von dir hören oder sehen. Ich habe ihn gebeten die Klappe zu halten. Bitte sei nicht sauer." beruhige ich ihn. Sein Blick wird wieder weicher und ich merke, dass er sich tatsächlich entspannt. „Das erklärt auch die Sache im Parkhaus" „Welches Parkhaus?" lache ich. Tommi erzählt mir von ihrem Stadionbesuch. Ich bin wirklich geschockt. Ich wusste ja, dass mein Bruder das nicht sehr gut findet. Dass er aber die ganze Mannschaft gegen ihn aufhetzt verwundert mich dann doch. „Da muss ich mich definitiv für meinen Bruder entschuldigen". „Quatsch. Er ist ein besorgter großer Bruder. Ich hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert." sagt Felix etwas kleinlaut. Tommi und ich lachen nur und wir laufen los in Richtung unseres ersten Stops. Wir laufen stundenlang durch die Stadt und Tommi zeigt uns die wichtigsten Spots in Köln.
Nach einem Abendessen in einem wirklich guten Restaurant fährt Felix mich zurück ins Hotel. Tatsächlich fährt er aber direkt in die Tiefgarage und steigt mit aus. Ich möchte gerade etwas sagen, da unterbricht er mich schon „ich wohne auch in diesem Hotel" grinst er. Zum Glück. Das wäre mir jetzt doch etwas schnell gegangen.
Wir steigen in den Fahrstuhl und ich drücke den obersten Knopf um in mein Stockwerk zu fahren.
Felix fährt einfach mit und schaut etwas überrascht. Wir steigen aus und laufen in die selbe Richtung. Er läuft grinsend mit zu meiner Hotelzimmertür. „Felix...ich glaube das geht mir jetzt doch ein bisschen schnell..." sage ich nun doch. „Mir auch. Aber ich wohne im Zimmer nebenan." grinst er frech und geht mit seiner Zimmerkarte in mein Nachbarzimmer.
Was ist das denn für ein Zufall? Verblüfft schaue ich die Tür an und gehe dann auch in mein Zimmer. Ich nehme mir ein Glas Rotwein uns der Minibar und gehe auf den Balkon. Ich schaue auf Köln und denke über den Tag nach. „Na genießt Du auch die Ruhe?" höre ich eine Stimme neben mir und schaue nach rechts. Dort steht Felix mit einem Bier in Hand und schaut zu mir auf meinen Balkon rüber. Mein Herz hüpft und ich darf endlich wieder dieses Gefühl spüren, das er mir gibt.
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Unexpected (Felix Lobrecht / Wincent Weiß FF)
FanfictionVanessa ist eine junge, erfolgreiche und vor Allem sehr hübsche Frau. Ihr Leben ist scheinbar perfekt, doch ihre Beziehung bereitet ihr mehr und mehr große Probleme. Als es eines Abends in einer Bar mal wieder eskaliert, bekommt sie unerwartet Hilf...