South Korea is calling

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Es kribbelte alles in ihrem Körper stand unter Strom. Gerade hatte eine ihrer Mitarbeiterinnen sie informiert, dass ihre Reise nach Südkorea von einer weiteren Kollegin begleitet wurde.
Joseph Borell war leider erkrankt und so war die Deutsche darauf, eingestellt gewesen allein unterwegs zu sein.

Sofort hatte Annalena gefragt, welche ihrer Kolleginnen sie den begleiten würde ohne ein Wort zusagen, drückte die Angestellte Annalena ihr Handy in die Hand und verließ den Raum.

„Mél", rief die Politikerin glücklich.
Ihre kanadische Kollegin würde schon einen Tag vor ihr anreisen aber genau wie sie bis Samstag bleiben. Ein dickes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, das hatte ihr Counterpart wohl mit Überraschung gemeint, in Brüssel.

Brüssel, wenn sie an das Treffen vor Ostern dachte, zog sich gleich wieder alles in ihr zusammen, sie konnte die Aufregung sofort wieder fühlen, als wäre sie dort. Sie hatte noch einige Termine gehabt und war viel zu spät aus Berlin losgefahren und dann war auch noch Stau. Die Veranstaltung zur Ernennung Finnlands als NATO-Mitglied hätte 15:30 beginnen sollen doch es fehlte eine Außenministerin, und zwar sie. Annalena stand genervt im Brüsseler Autochaos. Sie wollte doch einfach nur zu Mélanie, was war denn daran so schwer.

Es hatte sie gewurmt nicht schon früher kommen zu können, stattdessen hatte Mélanie das Sightseeing mit Félix gemacht, was ihr bitter aufstieß. Sie verstanden sich trotz der Trennung gut, aber es machte ihr schon Angst, wie eng die beiden dennoch waren. Ihr Herz hatte gekrampft als sie jede neue Story von Felix anschaute, Claudia musste ihr irgendwann das Handy wegnehmen. Sie sagte, dass sie ein wenig Vertrauen haben müsste.

Wie ein Pfeil war die Deutsche aus dem Auto gesprungen, als es vor dem NATO Hauptgebäude hielt. Ein Interview und dann wäre sie endlich bei ihr nur noch dieses Interview. Immer schneller rannte sie durch die Gänge da hatte sie ihr Lachen doch schon einmal gehört. Sie würde es unter tausenden wieder erkennen. Sie wollte nur noch zu ihr.

Ihr Herz klopfte und sie nahm nichts mehr anderes wahr, hatte einem Assistenten ihre Tasche in die Hand gedrückt ohne zu registrieren, dass es Méls Assistent war und nicht ihrer. Die beiden Männer grinsten sich an, als sie das Schauspiel verfolgten. Sie kannten das ja nicht anders, immer mit dem falschen Namen oder der falschen Sprache angesprochen zu werden. Die Teams hatte sie mittlerweile zu deutsch und französisch Kursen angemeldet.

Langsam, ermahnte sie sich selbst, als sie auf Mélanie zuging. Sie sah einfach perfekt aus wie sie dort stand in ihrem hellen Mantel und den hohen Schuhen. Nur eine kurze Umarmung hatte Annalena zugelassen ihre Emotionen wollten mehr doch hier waren überall Kameras, sie schritten an den Medienleuten vorbei und sie konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Ihre Hand fand platz auf Mélanies Rücken, streichelte vorsichtig über dem Mantel, die Erleichterungen machte sich in beiden breit.

Am späten Abend waren die Außenministerinnen unterwegs gewesen, zu einem kleinen Restaurant, das ihre belgische Kollegin empfohlen hatte. Pommes essen, etwas, das im politischen Alltag eigentlich keinen Platz mehr fand. Die Gänge-Menüs, die bei jedem Staatsbesuch oder großen Ereignis vorbereitet wurden, waren toll, aber nichts schlug gute Pommes.

Annalena schloss ihre Augen dachte an den Moment zurück.

"Und du bist dir wirklich sicher, Chérie?"

Fragte Mélanie leise, die Kanadierin hatte eine Hand auf den Rücken der Deutschen gelegt. Gemeinsam lief sie durch die dunkel gewordene Seitenstraße in der Brüssler Innenstadt. Die beiden Frauen waren nervös hatten sie doch das erste Mal ein privates Anliegen an ihre Amtskolleg*innen und Freunde.

"Ja, Prinzessin", antwortete Annalena und zog das Gesicht der Blonden ein Stück näher.

Sie versichert sich das auch wirklich keiner außer die BKA Beamten sie sahen und dann lagen ihre Lippen auf denen der Anderen. Sie spürte die sanften Bewegungen der Kanadierin und presste sich so fest es ging an sie. Es würde der letzte geheime Kuss sein, jedenfalls vor ihren Kollegen mussten sie sich dann hoffentlich nicht mehr verstecken.

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