Dare the Truth

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Im Laufe der Zeit war die Sonne bereits untergegangen, als die 7 Minister und der Kollege der EU aus dem Besprechungsraum traten. Die zweite Verhandlungsrunde an diesem Tag war deutlich hitziger gewesen. Die Themen Indopazifik und China ließen die Stimmung schnell überkochen. Dazu kam noch das Statement von Macron, das ordentlich Wellen geschlagen hatte.

Annalena versuchte sich in der vermittelnden Rolle, ohne gleich wieder als die zu gelten, die allen vorschrieb, was sie zu tun hatten. Sie und Trijani waren aus den größeren Konflikten raus und so sahen sie es als ihre Aufgabe an.

Sofort wanderte ihre Hand auf den Rücken der Kanadierin als sie nebeneinander standen, gleich würde es noch einmal ein Foto geben und diesmal würde sie neben ihr stehen, das konnte keiner mehr verhindern. Sie grinsten in die Kamera und hielten ihren Abstand bevor sie sofort wieder die Köpfe zusammensteckten.

Catherine stand kopfschüttelnd daneben und betrachtete ihre Arbeitskolleginnen, sie hatte nicht damit gerechnet, dass es halten würde aber von Treffen zu Treffen wurde die Verbindung zwischen ihnen enger und es war kaum noch möglich nur eine der beiden anzutreffen. Nun aber standen bilaterale Gespräche und Interviews an, das hieß, sie musste die beiden trennen.

Aus guten Gründen hatte man sich dafür entschieden, erst mal keine öffentlichen bilateralen Treffen zwischen Deutschland und Kanada zu organisieren. Viel zu auffällig würde es sein, geschweige dessen, dass sie auf Abstand bleiben konnten. Ein bisschen Schutz brauchten die beiden dann doch noch.

Annalena saß gemeinsam mit ihrem Team im Presseraum, in dem sie gestern schon ihr Interview aufgezeichnet hatte. Heute würde sie eine Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen geben. Akribisch arbeitete sie ihre Unterlagen durch, ließ sich noch ein letztes Mal briefen bevor sie auf die kleine Bühne trat.

Vollkommen erledigt stand sie nach 30 Minuten in einem der Seitengänge und wartete auf Mélanie die noch in ihrem bilateralen Treffen hing. Was war das nur für eine Pressekonferenz gewesen? Fast hätte sie es gesagt fast wären die magischen Worte über ihre Lippen gekommen.

Sie wollte es wirklich, sie wollte der Welt erzählen, wie glücklich sie mit Mélanie war, dass sie die Liebe ihres Lebens war. Doch hatte ihr Verstand sie wieder davon abgehalten und es war ein komischer Satz entstanden, der sicher wieder für Lacher sorgen würde.

"Menschlich näher gekommen", was war das für eine Formulierung gewesen. Mélanie war sie mehr als näher gekommen zu den meisten anderen hatten sich gute Freundschaften aufgebaut, aber das klang doch jetzt wieder komisch. Sie grübelte darüber, wie sie es hinbekam, nicht mehr so viel zu sagen, was sie eigentlich für sich behalten wollte.

"Chérie", die Stimme ihrer Kollegin riss sie aus ihren Gedanken.

"Liebling!"

Sie fiel Mélanie um den Hals und versteckte ihr Gesicht in ihrer Halsbeuge. Mélanie spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihre Hand wanderte automatisch auf den Rücken der Deutschen streichelte darüber. Sie wollte ihr so viel Halt wie möglich geben.

"War es so schlimm?", fragte sie besorgt nach.

"Mhm", Annalena rieb ihr ihr Gesicht an der Schulter der Kanadierin, sog den Duft ihres Parfüms ein.

"Was ist denn passiert, chérie?", versuchte sie mehr Information herauszubekommen.

"Ich hab schon wieder so dumme Sachen gesagt, ich kann einfach nicht klar denken, wenn du in meinem Kopf bist!"

"Ach ich bin das Problem", lachte Joly

"Ja du und dein sexy Körper und dein Lachen dein perfektes Lachen!"

Cherry DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt