eins

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SELYSE

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SELYSE

ERST ALS ICH meine Arbeitsklamotten anhatte, nahm ich mein Handy wieder in die Hand. Ich überprüfte kurz, ob ich irgendwelche neuen Nachrichten hatte, doch als der Bildschirm mir nichts anzeigte, steckte ich es in die hintere Hosentasche meiner schwarzen Jeans. Mir blieben noch knappe zwanzig Minuten bis ich auf der Arbeit aufkreuzen musste. Leicht gestresst fuhr ich mir durch meine langen, dunkelbraunen Haare um sie in einem mehr oder weniger ordentlichen Pferdeschwanz zusammen zubinden.

Zu meiner schwarzen, schlichten Jeans hatte ich eine einfache graublaue Bluse gewählt. Das musste reichen. Dazu kam nachher dann noch die schwarze Schürze und damit wäre mein Outfit komplett. Nicht dass es wichtig wäre was ich anhatte, im Laufe des Abends würden sämtliche Klamotten sowieso dreckig werden. Verschüttete Drinks, nasse Pfützen, klebrige Flecken und dreckige Servietten. Nein, am Ende des Tages war es wirklich egal was ich anhatte.

Ich warf einen Blick in den Spiegel um zu überprüfen ob ich einigermaßen präsentabel aussah. Meine Füße steckten in meinen weißen Lieblingssneakern die inzwischen auch mal wieder geputzt werden könnten und mehr graubraun waren als strahlend weiß. Meine Jeans lag eng an meinen schlanken Beinen und meine Bluse hatte ich in den Bund gesteckt. Nichts besonderes, aber so konnte man sich blicken lassen. Ein paar vereinzelte Strähnen waren dem Versuch meines Pferdeschwanzes entflohen und hingen mir ins Gesicht, doch ich beließ es dabei. Kein Grund wertvolle Zeit zu verschwenden.

Zufrieden mit meinem Aussehen schnappte ich mir meine Tasche, stopfte Handy, Geldbeutel und einen extra Pulli hinein, bevor ich mir meine Schlüssel schnappte und auf die Haustür zueilte. In Gedanken ging ich durch, ob ich alles hatte, öffnete die Tür und warf noch einen letzten Blick auf meine Wohnung. Hektisch suchte ich alles in meinem Blickfeld ab, ob mir nicht doch noch etwas ins Auge sprang was ich mitnehmen sollte, doch als ich nichts fand verwarf ich den Gedanken und zog die Tür zu. Wenn ich jetzt etwas vergessen hatte, dann war es eben so. Ich schloss die Tür ab und nahm dann in schnellem Schritt die Treppen nach unten.

Als ich hinaus auf die Straße trat, empfing mich der warme und fast schon stickige Sommernachmittag. Es roch nach verbranntem Gummi, heißem Asphalt und Abgasen, was kein Wunder war denn ich stand direkt an der Straße. Ich wandte mich nach links und schlug den Weg weiter in die Stadt ein. Zum Glück hatte ich es nicht weit zur Arbeit, auch wenn das Vor-und Nachteile mit sich brachte. Ich konnte zwar laufen und brauchte kein Auto, allerdings konnte ich mir auch definitiv schöneres vorstellen als mitten in der Nacht durch die leeren Straßen Los Angeles' nach Hause zu wandern.

Autos, aus denen laute Musik drang, rasten an mir vorbei und ich ließ den Blick schweifen. Sommer in Los Angeles war etwas, was ich mir in meiner Kindheit nie erträumt hätte. Niemals hätte ich gedacht dass ich es aus dem abgelegenen Trailerpark in San Diego herausschaffen würde um mir ein eigenes Leben aufzubauen. Mom und meine kleine Schwester Alice wohnten noch immer dort und ich schickte ihnen jeden Monat Geld. Auch wenn ich selber gerade so genug verdiente, wusste ich, dass Mom am Limit war. Neben ihrem Job als Kassiererin arbeitete sie extra Schichten als Küchenhilfe, um sich und Alice über die Runden zu bringen. Große Summen wie für einen Schulausflug konnte sie meistens nicht aufbringen. Daher war ich froh, wenn ich helfen konnte, auch wenn das für mich bedeutete, dass ich extra Schichten arbeiten musste.

The Devil's Obsession | +18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt