zehn

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SELYSE

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SELYSE

VOM MOMENT ALS ich den Club verließ und den Weg nach Hause einschlug, konnte ich an nichts anderes denken als meine Kleiderwahl. Wohin würden wir gehen? Welche Kleidung wäre angemessen? Wäre ein Kleid zu viel des Guten? Oder sollte ich doch besser eine Jeans anziehen?

All diese Fragen überschlugen sich immer und immer wieder in meinem Kopf, und mischten sich mit den restlichen Fragen, die mir noch immer auf der Zunge lagen. Ein Teil von mir war überrascht, dass er letztendlich eingewilligt hatte, der andere Teil hatte gehofft, dass es so kommen würde.

Als ich nach Hause kam, ging ich schnurstracks zu meinem Schrank und begann zu wühlen. Das würde noch eine Herausforderung werden. Er hätte ja wenigstens sagen können, auf was ich mich einstellen musste. Es war schon kurz vor halb sieben, mir blieben also gerade mal etwas mehr als anderthalb Stunden um zu duschen, mich anzuziehen und um einigermaßen präsentabel auszusehen. Und ich wurde das Gefühl nicht los, dass das ziemlich knapp werden würde.

Eine ganze Stunde später fiel mir auf, dass ich damit gar nicht so falsch gelegen hatte, denn in einer knappen halben Stunde musste ich los und alles was ich bis jetzt geschafft hatte, war eine Dusche gewesen. Hektisch fuhr ich mir durch die feuchten Haare und lief in meiner Wohnung auf und ab. Ein letztes Mal war ich einen Blick auf meinen Kleiderschrank, nur um erneut festzustellen, dass ich keine Ahnung hatte, was ich anziehen sollte. Mit einem frustrierten Schrei haschte ich nach meinem Handy und wählte eine Nummer. „Ja?", ertönte kurz darauf eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung. „Marleen! Zum Glück.", atmete ich erleichtert aus und ließ mich erledigt auf einen der Stühle an meinem Esstisch sinken. „Selyse?", fragte sie irritiert nach und ich hätte vor Erleichterung fast losgelacht. „Jap. Genau die. Und sie braucht deine Hilfe.", fiel ich mit der Tür ins Haus.

„Na dann leg mal los.", gab sie zurück und mir fiel mal wieder auf, warum ich Marleen so unfassbar mochte. Keine Fragen, keine Erklärungen, einfach hilfsbereit und direkt zur Stelle. „Ich gehe essen. Und ich weiß nicht was ich anziehen soll. Wobei, nein. Genau genommen weiß ich nicht, ob ich essen gehe. Das ist eine reine Vermutung. Vielleicht kochen wir auch. Oder wir bestellen Essen. Aber, ich muss meine Wohnung verlassen und dafür sollte ich präsentabel aussehen. So generell. Nicht unbedingt nur für ein Restaurant. Einfach generell.", plapperte ich überfordert los und fuchtelte dabei hektisch in der Luft herum. Kurz herrschte Stille in der Leitung. „Sag bloß du hast ein Date, Frau Faulkner." Ihre Worte ließen mich grinsen. „Vielleicht...", gab ich geheimnisvoll zurück. „Okay, okay... ich wollte eigentlich nicht fragen... aber jetzt brauche ich ein paar mehr Details." Marleen's Aufregung war deutlich herauszuhören. Ich grinste breiter und hätte fast gekichert, dann fiel mein Blick wieder auf die Uhr und ich schoss im selben Moment vom Stuhl hoch.

„Okay okay. Da ist dieser Typ. Ich hab ihn diese Woche kennengelernt. Er will einen One-Night-Stand von mir, aber ich hab gesagt, dass er sich sowas erst verdienen muss, und dass er mich dafür wenigstens auf ein Date ausführen muss. Du weißt ja wie ich zu sowas stehe... Er ist ziemlich geheimnisvoll, bis auf seinen Namen weiß ich eigentlich gar nichts von ihm, jedenfalls habe ich heute eine Nachricht von ihm bekommen wo nur drauf stand, dass er mit mir Abendessen gehen will. Nein. Auch falsch. Auf dem Zettel stand, dass er mit mir Abendessen gehen wird. Und dass ich zuhause sein soll. Um acht.", fuhr ich in hektischem Tempo fort, während ich wieder auf und ab durch mein Schlafzimmer, meine Küche und mein Esszimmer wanderte.

The Devil's Obsession | +18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt