SELYSE
BEVOR ICH MICH versehen konnte, war sowohl das Wochenende, als auch meine kleine Auszeit von Montag und Dienstag vorbei. Da der Club an den ersten beiden Tagen der Woche immer zu hatte, musste ich mich erst gegen Montagmittag schweren Herzens von Alice und Mom verabschieden. Wir hatten das ganze Wochenende zusammen verbracht. Wie früher hatten wir zusammen einen Film geschaut, Spiele gespielt und zusammen gekocht. Alice war mit mir zum Strand spaziert, wo wir Muscheln gesammelt hatten, aus denen wir uns später gegenseitig Armbänder gebastelt hatten. Am Montagmorgen half ich Mom mit dem Haushalt, während Alice in der Schule war. Als sie gegen Mittag wieder nach Hause kam, war es für mich fast schon wieder Zeit zurück zu fahren.
Nach einer extra langen Verabschiedung und meinem festen Versprechen, so bald wie möglich wieder zu kommen, trat ich meine Rückreise an. An meinem Arm trug ich jetzt das Perlenarmband von Alice, als auch das Muschelarmband, was sie mir gebastelt hatte. Die Muschel die sie dafür gewählt hatte war wirklich wunderschön und sie hatte noch ein kleines Herz auf die Innenseite gemalt.
Lächelnd fuhr ich mit dem Finger darüber, während mein Taxi wieder auf den Bahnhof zusteuerte. Ich seufzte schweren Herzens und nahm mir fest vor, so bald wie möglich wieder Zeit für meine Familie freizuhalten. Dazu kam jetzt auch noch die Sorge, dass ich mich irgendwann um die beiden kümmern musste. Mom hatte recht, sie konnte nicht für immer so viel arbeiten, um dafür nur knapp über die Runden zu kommen. Sobald größere Kosten zu einem ungünstigen Zeitpunkt anfielen, würde es Mom den Boden unter den Füßen wegziehen. Wenn es blöd lief, dann sogar wortwörtlich.
Als ich am Mittwochmorgen aufstand, fiel mein Blick sofort auf Alice' Armbänder. Ich musste lächeln. Es war schön daran erinnert zu werden, dass man nie wirklich alleine war, sondern dass die Menschen die man liebte immer nur ein Gedanke entfernt waren.
Ich schälte mich aus dem Bett, trank ein Glas Wasser und ließ mich dann schwerfällig auf meine Yogamatte fallen. Während ich meine übliche Routine durchzog plingte mein Handy. Als ich auf das Display sah wurde mir eine Nachricht von Marleen angezeigt, die fragte ob ich heute auch arbeiten musste. Ich bejahte und legte mein Handy dann wieder weg, um mir Frühstück zu machen.
Meine restliche Zeit verbrachte ich zur Abwechslung ziemlich unproduktiv auf dem Sofa, während ich mich durch sämtliche Serien klickte. Zwischendurch legte ich eine kleine Lesepause ein, räumte die Küche auf und sortierte meinen Kleiderschrank um. Weil ich sowieso schon dabei war, legte ich mir gleich auch mein Outfit für die Arbeit heraus. Als mein Blick wieder auf die zwei Origamivögel viel, schnappte ich sie mir kurzerhand und vergrub sie in einer der Schubladen meines Schreibtischs. Allein ihr Anblick nervte mich, weil sie mich jedes Mal dazu brachten das Geschehene zu hinterfragen.
Um kurz nach vier begann ich, mich fertig zu machen. Marleen hatte mir noch geschrieben, dass wir heute vier Reservierungen für Geburtstage hatten, es würde also ziemlich stressig werden. Große Partys unter der Woche kamen bei uns nicht so oft vor. Ich würde nie verstehen, wie man die ganze Nacht im Club verbringen und dann am selben Tag noch acht Stunden arbeiten konnte. Ich war schon froh, wenn ich nach der Spätschicht ins Bett fallen und ausschlafen konnte.
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The Devil's Obsession | +18
Romance❥ 𝐟𝐨𝐫𝐜𝐞𝐝 𝐦𝐚𝐫𝐫𝐢𝐚𝐠𝐞 | 𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚 | 𝐝𝐚𝐫𝐤 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 „𝑈𝑚 𝑑𝑒𝑟 𝐸𝑙𝑖𝑡𝑒 𝑧𝑢 𝑒𝑛𝑡𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛, 𝑚𝑢𝑠𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑒𝑖𝑛 𝑇𝑒𝑖𝑙 𝑣𝑜𝑛 𝑖ℎ𝑟 𝑤𝑒𝑟𝑑𝑒𝑛." Es ist nur all zu gut bekannt, dass in den Schatten von Los Angeles...