vierzehn

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SELYSE

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SELYSE

DER REST DER Woche verging wie im Flug, und bevor ich mich versehen konnte, war es Freitag und ich war auf dem Weg zum nächstgelegenen Bahnhof.

Seitdem Marleen mir von den Vorfällen in der Nähe des Clubs erzählt hatte, war nichts weiter geschehen. Isabell hatte uns allen zwar nochmal deutlich ins Gewissen geredet, nachts ja nicht zu viel Zeit draußen zu verbringen und wenn möglich mit dem Taxi nach Hause zu fahren, doch eine Betriebspause war nicht nochmal Gesprächsthema geworden. Auch die Nachrichten waren voll mit den Vorfällen, vor allem weil sich erst gestern erneut etwas am anderen Ende der Stadt zugetragen hatte.

Ich bemühte mich, den ganzen so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken und einfach ganz normal weiterzumachen. Ich kannte mich zu gut und wusste genau, dass ich keinen Schritt mehr aus meiner Wohnung machen würde, wenn ich mich zu viel in diese ganze Sache reinstürzte.

Auch deswegen kam mir mein kleiner Trip mehr als recht. Nicht nur würde ich Alice und Mom endlich mal wieder sehen, sondern auch noch etwas Zeit außerhalb von Los Angeles verbringen. Quasi ein Jackpot, wenn man so wollte.

Ich steuerte auf den Bahnhof zu, der ziemlich zentral in mitten der Stadt lag. Während man mit dem Auto nur knappe anderthalb Stunden von Los Angeles nach San Diego brauchte, waren es mit dem Zug ganze dreieinhalb. Ich hatte mir extra zwei Bücher mitgenommen, um die Zeit zu vertreiben. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor elf. Mein Zug fuhr um zehn nach elf los, ich musste mich also etwas beeilen. Schnellen Schrittes betrat ich das hohe Gebäude, mit den dicken, weißen Mauern und ließ damit das graue und bewölkte Los Angeles hinter mir. Seitdem auch der Spätsommer vorüber war, schien der Himmel immer grau und von Wolken bedeckt. Es nieselte mindestens einmal am Tag, wenn es nicht sogar in Strömen schüttete.

Der Bahnhof war ziemlich voll, vermutlich weil es schon wieder Freitag war und alle Welt entweder wegfuhr oder wieder zurück nach Los Angeles kehrte. Ich schulterte meinen schweren Rucksack und kramte nach meinem Handy. Suchend sah ich mich nach meinem Gleis um und schlug dann zügig den richtigen Weg ein. Mir blieben noch neun Minuten.

Ich seufzte erleichtert auf, als ich mich sieben Minuten später etwas atemlos in meinen Sitz fallen ließ. Es war ziemlich lange her, seitdem ich das letzte Mal mit dem Zug nach San Diego gefahren war.
Ich brauchte kurz, um meinen Atem in den Griff zu kriegen. Dann kramte ich in meinem Rucksack erst nach einem meiner Bücher, dann nach dem Müsliriegel, den ich vor lauter Stress kurzfristig in meinen Rucksack geworfen hatte. Ich legte mir beides auf den Schoß, dann zog ich auch noch mein Handy hervor um Mom zu schreiben, dass ich im Zug saß. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie Alice schon seit fünf Stunden auf der Stelle hüpfte und sie alle fünf Minuten fragte, ob ich mich schon gemeldet hatte. Wenigstens konnte Mom ihr jetzt ein erfreuliches Update geben.

The Devil's Obsession | +18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt