Kapitel 39

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Aufgeregt rannte Sofia durch das
Gängesystem des Unternehmens und begegnete anbei einem Söldner.

»Sofia, was ist los?«, fragte der unterwürfige Mann.

»Endlich werde ich frei von diesem konventionellen Kriegswesen sein! Verabschiede dich von deinem elendigen Leben!«, antwortete sie provokant und trat ihn zu Boden, wo sie ihn festhielt.

Sie betätigte auf ihrem Handy einen Befehl, der eine schwarze Drohne aus einer geöffneten Luke hervorkommen ließ. Gesteuert von ihrem Handy ließ sie mit der Drohne eine elektrisch geladene Kugel auf den Söldner feuern, der schlotternd zuckte und eine tödliche Wunde am Kopf erlitt. Sein Atem war nicht mehr zu hören, als Sofia herablassend über seinen Körper trat und dabei unauffällig von ihrer Drohne begleitet wurde.

»Leb wohl, NeoWar«, flüsterte sie.

Sie stürmte zur Tür von Aleksey Stepanovs Büro, wo sie die Drohne durch eine andere Luke ablegte. Sie setzte erneut ihre Maske auf und trat elegant in den Raum hinein.

»Herr Stepanov, wir müssen uns versammeln! Die vereinzelten Fallensteller sind leichte Beute für die Eindringlinge. Wir können sie ködern und ihnen eine Falle stellen!«, schlug Sofia vor, während sie auf die Theke ihres Chefs zuging.

»Sofia, das ist ein zweckmäßiges Vorhaben. Dir stehen alle Kompetenzen zu, da ich deinem Krisenmanagement vertraue«, sagte Herr Stepanov überzeugt.

»Gut. Ich mache eine unternehmensweite Durchsage«, entgegnete Sofia und kicherte.

Sie holte ihr Handy heraus und startete mit einem Audioaufnahmeprogramm die Durchsage.

»Sehr geehrtes Kollegium von NextGenerationOfWar, ich bitte Sie alle darum, unverzüglich in der Empfangshalle in der dritten Etage zu erscheinen und sich dort zu versammeln. Danke schön für Ihre Treue und Ihren Kampfgeist für unser Unternehmen«, befahl sie.

»Soll ich auch erscheinen?«, fragte Aleksey.

»Es wäre mir ein Vergnügen, gemeinsam mit Ihnen die Eindringlinge zu bezwingen. Machen wir uns auf den Weg!«

»Gib mir noch ein paar Minuten«, antwortete er und griff zu einem Papierstapel, den er hektisch durchblätterte.

Sofia wandte sich wortlos von ihrem Chef ab und verschwand hinter der Tür. Sofort ließ sie ihre Maske fallen und lachte triumphierend, während sie sich gelassen vom Büro entfernte. Die Treue oder der Kampfgeist zum Unternehmen, was sie vorhin noch gelobt hatte, waren für sie von einem auf den anderen Augenblick komplett wertlos geworden.
Wieder begleitet von ihrer Drohne spähte sie durch die Flure und näherte sich dem vereinbarten Treffpunkt, wobei sie einen Söldner auf ihrem Weg mit ihrer Maschine tötete.
Angekommen in der strahlend weißen Empfangshalle, war dort bereits eine relativ große Gruppe Dinosaurierjäger, die auf den in Reihen angeordneten Stühlen saß.

»Gut, dass ihr gekommen seid, gleich kommt auch Aleksey Stepanov. Wir warten darauf, dass die Eindringlinge hier eintreffen, damit wir sie gemeinsam bezwingen können«, erklärte Sofia.

»Wie lange müssen wir noch auf unsere Feinde warten?«, fragte eine Söldnerin, während sie mit ihren Beinen ungeduldig wackelte.

»Nicht lange, die Sinnesorgane ihrer Raptoren werden sie präzise in unsere Falle locken«, sagte Sofia und verzog sich in eine Ecke des Raumes.

Sie startete heimtückisch lachend einen wichtigen Anruf, während sie sich neben einer Zimmerpflanze an die Wand lehnte.

»Ich habe eine Transaktion durchgeführt, um das Geld von NeoWar auf dein Konto zu schmuggeln. Die Eindringlinge sind bewusstlos in meinem Büro eingesperrt«, meldete sich die siegreiche Stimme Sofias. »Alle Söldner und Herr Stepanov sind bald in der Empfangshalle versammelt. Ich habe sie glauben lassen, dass wir uns wegen den Eindringlingen versammeln müssen.«

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