Achtung: Wer bezüglich dieses Werkes nicht gespoilert werde möchte, sollte meine Rezension nicht lesen.
,,Bevor das Leben mich erstickt, tue ich es selbst."
Nach dem zweiten gescheiterten Suizidversuch wird die 17. Jährige Rachel (Ray) in die Psychiatrie eingewiesen. Hier soll ihr geholfen werden aber Rachel ist an ihrem Tiefpunkt angekommen, für sie gibt es nur noch eins... sterben.
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An alle, die diese Rezension lesen. Ich möchte direkt zu Beginn darauf hinweisen, dass dieses Buch keine leichte Kost ist. Wenn Themen wie Depressionen, Borderline, Dorgen, Essstörung und Gewalt ein Problem für dich darstellen sollten, überlege dir gut, ob du dieses Werk wirklich lesen willst. Es ist sehr wichtig, dass du auf dich Acht gibst.
Nun zu dir, liebe Garden-of-roses-. Ich habe einiges zu sagen zu deinem Werk und ich möchte dir danken, dass du dich für eine Buchwertung angemeldet hast. Ich habe mitgefühlt und war sehr von deinen Worten sehr bewegt.
Nun zu deinem angemeldeten Buch:
Klappentext:
Den Klappentext empfinde ich als etwas sehr kurz. Aber an sich steht einfach drinnen, was man wissen sollte. Da kann ich also nicht ,,meckern''. Vielleicht möchtest du Fragen einbauen wie:
-Ist jede Rettung zu spät?
-Oder kann Ray doch noch rechtzeitig geholfen werden?
-Wird sie in der Psychiatrie vielleicht sogar Freunde finden, die ihr zeigen, dass das Leben doch lebenswert ist?
Da ist hier nur eine Anregung. Mir würden solche Fragen sehr gefallen, weil sie den Leser zum Nachdenken bringen.
Cover:
Das Cover wirkt düster, sehr traurig und es ist klar, dass es keine ,,Happy-Vibe'' Geschichte sein wird. Die Person hält den Kopf gesenkt und läuft auf Gleisen. Hier muss ich verständlicherweise direkt an Depressionen und Suizid denken. Das passt ja auch, weil Ray sich umbringen wollte und depressiv ist. Mir persönlich hätte ein hoffnungsvolleres Cover besser gefallen. Klar ist es wichtig, dass man über das Thema spricht und man das schon am äußeren Erscheinungsbild erkennen soll. Es ist nicht einfach und das muss man auch irgendwie rüberbringen. Aber meiner Meinung nach hätte man hier eine andere Lösung finden können. Ich habe mal unten ein Bild eingefügt, was ich schöner gefunden hätte. Das heißt natürlich nicht, dass du meine Empfehlung umsetzen musst. Das bleibt dir selbst überlassen. Ich möchte dir nur lediglich das wiedergeben, was ich zu deinem Buch denke.
Mir ist nicht ganz klar, warum du dein Werk ,,Offline'' gennant hast.
Ist damit gemeint, dass Ray sich gerade außerhalb der Gesellschaft befindet, da sie in die Psychatrie gesteckt wurde?
Mit so einem Titel hätte ich eher ein Buch erwartet, dass zum Beispiel Social Media als Hauptthema hat.
Triggerwarnung:
Du behandelst in deinem Buch sensible Themen ...
Da hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht, die man sich hätte anschauen können, bevor man dein Werk liest. Als Autor weiß man nie, was die Worte bei den Lesern bewirken. Deswegen ist es wichtig, dass wir ihnen eine Informationen dazu geben, wenn in unserer Story potenzielle Trigger enthalten sind. Vielleicht möchtest du eine nachträglich hinzufügen.
Absätze:
Mir haben an vielen Stellen Absätze gefehlt. Es ist einfach ästhetisch angenehmer fürs Auge. Aus diesem Grund würde ich dir raten, etwas mehr an der Formatierung zu arbeiten.
Anfang:
Du gibt direkt am Anfang einen sehr authentischen Einblick in die Gefühlswelt von Ray. Sie möchte nicht in die Psychiatrie und das kann ich verstehen. Ihr geht es richtig schlecht, wenn ich das mal so sagen darf und sie möchte keine Hilfe annehmen. Gerade Menschen, die eigentlich Hilfe bräuchten, suchen sich diese leider nicht. In unserer Gesellschaft wird bedauerliche Weise häufig tabuisiert, dass es psychische Krankheiten überhaupt gibt. Genau das finde ich sehr schade. Es könnte so vielen Leuten geholfen werden, wenn sie sich ohne jeglichen Scharm jemanden anvertrauen können. Es macht einen nicht schwach, wenn man in die Psychiatrie eingewiesen wird. Es zeigt nur, dass man gerade Probleme hat, die man selbst nicht bewältigen kann und Unterstützung braucht.
Handlung:
Mir ist aufgefallen, dass deine Kapitel gerade am Anfang recht kurz sind. Sie sollten mindestens 1000 Wörter enthalten (zumindest mache ich das immer so). Aber mache dir da keine Sorgen. Als ich noch jünger war, waren meine Kapitel auch eher kürzer. Man hat eben nicht die Erfahrung und das ist vollkommen normal.
Ich kann hier positiv erwähnen, dass du sehr real ihren Aufenthalt in der Psychiatrie beschreibst. Es wird in keiner Form irgendwie gespielt und unglaubwürdig. Man fühlt mit Ray und hofft, dass sie sich irgendwann aus dem Tiefen Loch hinauskämpfen kann. Es ist keine einfache Zeit in ihrem Leben und Ray muss tapfer kämpfen, damit sie nicht diesen Kampf mit sich selbst verliert. Du könntest gerne mehr miteinbringen, warum sie so tief gefallen ist, dass sie keinen Lebenssinn mehr sieht. So kannst du ein bisschen mehr Hintergrund zu den Charakteren erschaffen und man kann sich ein besseres Bild von ihnen machen.
Charaktere:
Ich möchte einfach nur Ray umarmen und ihr versichern, dass bessere Tage kommen werden. Es muss einen Grund gehabt haben, warum sie den Suizidversuch überlebt hat. Es war noch ihre Zeit, um zu sterben. Sie hat ja schon ein paar Probleme von sich bei einer Therapiestunde angesprochen. Das war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, auf den sie mehr als stolz sein kann.
Man merkt sofort, dass sie Abby schnell ans Herz wächst. Ich könnte mir beide sehr gut als Paar vorstellen. Sie tun sich gegenseitig gut und sind füreinander da. Genau solche Menschen sind Goldwert. Ich bin froh, dass sie sich begegnet sind.
Snow hat einen geliebten Menschen an Suizid verloren. Und das allein zeigt, wie real das ist. Man kann nicht jeden retten und das muss man akzeptieren. Denn am Ende liegt es selbst an einem, ob man kämpft oder nicht. Das kann niemand sonst für einen tun.
Schreibstil:
Dein Schreibstil ist schön. Er ist sehr gefühlvoll und leicht zu lesen. Du kannst gerne etwas mehr von der Umgebung beschreiben. Deine Dialoge sind gut aufeinander aufgebaut und wurden gut ausgearbeitet. Als Leser spürt man, dass es dir am Herzen liegt, auf psychische Krankheiten aufmerksam zu mach und du sehr viel Feingefühl gegenüber deinen Charakteren gezeigt hast.
Fazit:
Es sollte mehr Geschichten wie deine geben. Es bringt nichts, die Augen zu verschließen und so zu tun, als gäbe es keine Menschen, für die jeder weitere Tag eine Herausforderung darstellt. Und nein, die dazugehörigen Gedanken sind nicht immer schön, aber sie sollten ernst genommen werden. Ich selbst habe auch meine Momente, in denen es mir mental nicht besonders gut geht und deshalb konnte ich Ray teilweise auch in einer gewissen Form verstehen. Auch Storys von Leuten wie ihr müssen erzählt werden und du kannst stolz sein, dass du es gemacht hast. Dafür möchte ich ganz viel Respekt an dich aussprechen.
Ich habe in meiner Bewertung einige Kritikpunkte genannt. Aber das bedeutet nicht, dass du in irgendeiner Form eine schlechte Autorin bist. Im Gegenteil. Für ist ein Autor bereits toll, wenn er mit ganz viel Herz geschrieben hat und das hast du getan. Mit jedem neuen Kapitel habe ich eine Entwicklung in deinen schreibtechnischen Fähigkeiten gesehen und das ist sehr bemerkenswert. Bleib am Ball und vor allem motiviert <3
Ich hoffe, mein Feedback konnte dir weiterhelfen Garden-of-roses-.
Liebe Grüße
Natalia
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Buchbewertung - Natalia Möller
De TodoGehörst du zu den Autoren, die wenig Feedback für ihre Bücher bekommen oder wünscht dir jemanden, der dir konstruktives Feedback zu deinem Buch gibt? Wenn ja, dann schau doch mal hier vorbei. Ich bin der Meinung, dass man durch die Anregungen von a...