Kapitel 6: Zeitvertreib

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«Mando! Stopp

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«Mando! Stopp...», keuchend lasse ich mich gegen den hochgewachsenen Stamm des Baumes hinter mir fallen. Die Strähnen, die sich aus meinen hochgesteckten Haaren gelöst haben, versuche ich aus meinem Gesicht zu pusten.
Ich hebe meine Hände, auf denen sich die ersten blauen Flecken ausbreiten, ergebend nach oben.
«Aufhören, bitte. Ich kann nicht mehr...», flehend blicke ich in Mandos Visier, der salzige Geschmack von Schweiß benetzt meine Lippen. Mit dem Ärmel meiner Tunika fahre ich über mein Gesicht um es zu trocknen.

Mando sieht mich mit schiefgelegtem Kopf an, seine Schultern lässt er enttäuscht nach unten hängen.
«Dein Ernst? Wir haben gerade erst angefangen.»
Meine Augen funkeln ihn zornig an und ich ziehe kurzzeitig in Erwägung, mich erneut auf ihn zu stürzen.
«Erstens», ich strecke meinen Zeigefinger nach oben, «wir trainieren seit dem Morgengrauen. Jetzt haben wir schon Mittag.»
«Zweitens», mein Mittelfinger fährt nach oben, «habe ich seit Tagen kein vernünftiges Frühstück gehabt.»
«Drittens», nun hebe ich meinen Ringfinger, «habe ich-»
«Ist gut, ist gut. Ich will es gar nicht hören», unterbricht mich Mando, «machen wir morgen weiter.»

Ich stoße mich vom Baumstamm ab und gehe möglichst nah an Mando vorbei, um ihn mit meiner Schulter leicht anzurempeln.
«Lass uns nach Sorgan gehen. Das ist ein verschlagenes Skugloch. Perfekt für uns. Da können wir eine Zeitlang die Füße hochlegen», im Vorbeigehen wiederhole ich Mandos Worte und versuche dabei seine tiefe emotionslose Tonlage nachzuahmen.

«Hey!», ruft Mando mir empört nach, «Du bist mir doch die letzten Tage damit auf die Nerven gegangen, dich im Nahkampf zu trainieren!»
«Tja, mir wurde langweilig. Du bist nicht gerade der unterhaltsamste Partner um sich auf einem einsamen Planeten zu verstecken.»
Ich ignoriere den beginnenden Muskelkater in meinen Oberschenkeln um meinen Gang möglichst grazil aussehen zu lassen. 

Seit über einer Woche sind wir auf Sorgan, ein entlegener Waldplaneten im Äußeren Rand der Galaxie. Es gibt weder einen Raumhafen, noch Industrie oder größere Städte.
Nur Wälder, Seen und Frösche. Viele Frösche.

Mando hat die Razor Crest nahe eines Weihers gelandet, an dessen Ufer wir uns ein kleines Lager errichtet haben.
In unserem Tagesablauf hat sich schnell eine Routine eingeschlichen: Mando sucht die unmittelbare Umgebung nach Gefahren ab, ich versuche Grogu zu unterrichten, und Abends sitzen wir am Lagerfeuer und gehen unseren Gedanken nach. 

An den ersten Abenden habe ich noch versucht eine Unterhaltung mit Mando zu führen, doch seine einsilbigen Antworten - wenn ich überhaupt eine erhalten habe - verwandelten das Ganze eher in eine Befragung.
«Wo bist du aufgewachsen?» - «Aq Vetina.»
«Und wie alt bist du?» - «Ich schätze Ende 30.»
«Waren deine Eltern auch Mandalorianer?» - «Nein, Mandalorianer haben mich als Findelkind aufgenommen.»
«Willst du für immer als Kopfgeldjäger umherreisen oder was sind deine Pläne?» - Keine Antwort.

Die Fragen, die mir wirklich unter den Nägeln brennen, stellte ich ihm gar nicht erst.
Wer ist Moff Gideon? Warum ist er an uns Jedis interessiert? Wie lautet dein echter Name?
Ich wusste, dass ich auf diese Fragen erst rechte keine Antwort erhalten würde. 

⏸️ Remember - Mandalorian FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt