Es gibt nicht immer ein Happy End

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„Wir sind heute zusammengekommen, um uns von Max Seeler zu verabschieden. Er hat es leider nicht bis in unsere Welt geschafft. Nun müssen wir von ihm Abschied nehmen, bevor wir Zeit hatten ihn kennen zu lernen.", sagte ein Pfarrer in schwarzer Trauerkleidung.

Melli hatte darauf bestanden ihren Sohn beerdigen zu lassen, auch wenn er zwei Wochen vor dem eigentlich Geburtstermin Tod zur Welt gekommen war. Er starb, bevor er richtig gelebt hatte. Seine Nabelschnur hatte sich um seinen Hals gewickelt und der Arzt, der ihre richtige Ärztin vertreten hatte, hatte es nicht gemerkt. Mitten in der Nacht hatte Mattes Melanie mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus gefahren, doch dort konnte Jasmin nur noch den Tod des Kindes feststellen.

》Warum musste mir das passieren? Warum musste Max sterben? 《

Melli kapselte sich von der Außenwelt ab. Sie konnte Franzi nicht in ihre strahlenden Augen schauen, wenn sie von Paula erzählte. Sie wurde dann jedes Mal an ihren eigenen Verlust erinnert. Max. Sie zerbrach innerlich, machte Jasmin Vorwürfe, machte dem Arzt Vorwürfe und am meisten sich selbst. Wenn sie Mattes sah weinte sie hemmungslos und so vermied sie es ihn zu sehen. Ihr gemeinsames Kind verloren zu haben ließ sie in eine tiefe Depression fallen. Irgendwann gab Mattes auf Melli zum Reden zu bewegen und sie verloren sich aus den Augen.

Einzig Emma konnte mit Melli sprechen. Sie half ihr wieder auf die Beine und aus ihrer Schutzblase heraus zukommen, die sie sich aufgebaut hatte. Emma überzeugte sie mit Mattes zu sprechen und schaffte es sie von ihren eigenen Vorwürfen zu befreien. Emma selbst, mit ihren nun schon 15 Jahren, durchstand diese schwierige Zeit nur mit ihrer Schwester und ihrem Bruder zusammen. Sie hatte schon so viel in ihrem Leben erlebt und war froh als Melli auch wieder mit Franzi sprach.

Ende

Ein kleines neues Leben - Notruf HafenkanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt