Melanie Hansen

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Durch das Klingeln meines Handys geweckt, stand ich auf und nahm ab. Ich bekam einen kurzen Schock, denn es war Franzi, die mich weinend bat zu ich zu kommen. Keine 10 Minuten später fuhr ich los.

Noch bevor ich klopfen konnte öffnete sie die Tür. Franzi stand mit roten, verheulten Augen vor mir, weshalb ich sie erstmal in den Arm nehmen musste. In der Küche angekommen, wollte ich gerade fragen was los war, als sie mir zuvorkam. Doch bekam ich keine Antwort, stattdessen erzählte sie mir, dass sie Emma wecken wollte. Ich hatte den Frühstückstisch bereits gedeckt und Kaffee gekocht, als sie wieder kam. „Was ist denn los?", fragte ich Franzi. Wieder bekam ich keine Antwort, da Emma nun in der Küche stand. „Hey Emma. Hast du gut geschlafen?", begrüßte ich sie. Inzwischen war sie wie eine Tochter für mich. Sie beschwerte sich, dass sie jetzt auch schon samstags geweckt wurde und fragte mich, was ich hier mache. Ich wollte ihr gerade antworten, da rannte Franzi plötzlich ins Bad. Emma fragte mich was denn los sei, doch da ich das ja selbst nicht wusste, sagte ich ihr, sie soll sich schon mal hinsetzen. Anschließend ging ich Franzi hinterher.

Zaghaft klopfte ich an die Badezimmertür. „Franzi, ist alles in Ordnung bei dir?", fragte ich leise durch die Tür. Ein leises klicken der Tür verriet mir, dass sie aufgeschlossen hatte. Ich drückte die Klinke herunter und ging ins Bad. Neben der Toilette saß Franzi, sie wirkte schwach und zerbrechlich. „Sag mal, was ist denn mit dir los?", fragte ich erneut und diesmal bekam ich eine Antwort. „Melli ich glaube ich bin schwanger.", berichtete sie mir unter Tränen. „Herzlichen Glückwunsch. Franzi, das ist doch wunderbar! Warum weinst du denn?", wollte ich nun wissen. „Bin ich nicht viel zu alt um nochmal Mutter zu werden? Und was werden Emma und Felix sagen? Und Philipp?", fragte mich Franzi zwischen heftigen Schluchzern. Erst nachdem sie sich ein bisschen beruhigt hatte, sprach ich weiter: „Du bist doch nicht zu alt. Emma wird sich bestimmt riesig Freuen und Felix auch. Da brauchst du dir doch gar keine Sorgen zu machen." Ich gab ihr ein Taschentuch, damit sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischen konnte. Danach überredete ich sie, zu Emma in die Küche zugehen.

„Und du meinst wirklich, dass ich es Emma erzählen soll? Jetzt schon?", fragte sie mich verzweifelt bevor wir das Bad verließen. „Ja Franzi. Emma hat ein Recht darauf es zu erfahren", machte ich ihr noch einmal klar und schob sie langsam in die Küche.

Ein kleines neues Leben - Notruf HafenkanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt