Kapitel 1

27 0 0
                                    

,,Ricci! Ricciiiiii! Wir müssen los! Du kommst sonst zu spät!", schrie Lucas, mein unglaublich fürsorglicher, älterer Bruder. Ich liebe ihn ja schon dafür, dass er sich immer so um mich sorgte. Ich meine ich muss jetzt meine letzte Abiturprüfung schreiben und da durfte ich natürlich keine Minute zu spät kommen. ,,Ich komme gleich! Gib mir bitte noch 5 Minuten!", entgegnete ich ihm mit mindestens genau so lauter Stimme. Wie sollte er mich sonst hören. Ich stehe oben im Bad vor dem Spiegel und er wartet wahrscheinlich schon unten vor der Haustür. ,,Er war immer so überpünktlich..", dachte ich mir und verdrehte dabei die Augen. Ich kämmte mir meine schwarzen, langen gewellten Haare, schminkte meine großen braunen Augen, trug noch ein wenig Rusch auf, schnappte mir meine Tasche und schon war ich unten.


,,Da bist du ja endlich, Ricarda", fauchte er mich an, aber ich sah ein leichtes Grinsen in seinem Gesicht. Er wusste genau, wie ich es hasste, wenn man mich bei vollem Namen nannte. Das machte keiner, bis auf irgendwelche spießigen Lehrer, die ich leider Gottes in ein paar Unterrichtsfächern hatte.

,,Ruhe, Lucas!", warf ich ihm mit einem zickigen Unterton zurück. Darauf hin fing er natürlich an immer breiter zu Grinsen. Es machte ihm Spaß, mich aufzuregen. Aber ich nahm es Ihm nicht übel.


Ich steckte meine Kopfhörer ins Ohr und wir stiegen in sein Auto ein. Ich wollte wenigstens noch die Fahrt über die Stimme meiner Lieblingssängerin genießen. Wenn jemand einen unglaublichen Wiedererkennungswert in seiner Stimme hatte, dann war es keine geringere als Rihanna. Ich spürte jeden einzelnen Ton, den sie sang, wie ein Schauer auf meiner Haut.

Plötzlich riss mich ein einfacher Blick auf die Uhr aus meiner Trance.

Es war 8.24 Uhr! Um halb 9 beginnt meine letzte Prüfung.

,,Mist! Lucas! Hast du mal auf die Uhr geschaut?!", schrie ich mit entsetzter Stimme. ,,Wir brauchen mindestens noch 10 Minuten zu meiner Schule!"

Lucas schaute ebenfalls auf die digitale Uhr im Auto, die mittlerweile schon 8.25 Uhr anzeigte. Entgeistert sah er mich an. Ich kannte sein Blick. Ich wusste das heißt für mich nur noch eins: FESTHALTEN!


Unglaublich. Es war 8.29 Uhr und ich war da. Ich drückte meinem Bruder schnell einen Kuss auf die Wange, bedankte mich und rannte los in Richtung Klassenzimmer. Ich kam gerade noch Rechtzeitig. Puh... Das war knapp!

A Fight for a Dream.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt