Kapitel 5

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Also stand der Plan für unseren heutigen Abend fest. Naja fast zumindest. Wir wussten, dass wir weggehen würden, aber nicht genau wohin. Das war mir aber auch egal. Ich wollte einfach nur abschalten und ein bisschen tanzen. Ich bbin zwar keine Profitänzerin aber ich liebte es im Club meine Hüften zu schwingen. Trotz allem geht mir die Sache mit dem Anruf von Herrn Darson nicht aus dem Kopf. Ich war total hibbelig. Es schossen mir tausend Fragen durch den Kopf. Wie sieht er aus? Ist er nett? Ist er eher streng und pingelig? Dieses Gedankenwirrwar strapazierte meine Nerven. Ich freute mich riesig und ebenso hatte ich im Gegenzug aber eine wahnsinns Angst. Ich hatte Angst, dass ich mich zu früh freute, dass er mich nicht gut genug findet, dass er mich nicht mögen wird, oder, dass er sagt mein Aussehen reicht ihm nicht. Ich war ein hübsches Mädchen, das wusste ich. Aber ob ich auch das nötige Aussehen für einen Superstar hatte? Keine Ahnung. Ich liebe meine braunen, langen, welligen Haare und meine Figur war eigentlich auch ganz gut. Wie sollte es auch sein.... ich meine, ich habe einen Bruder der Sport studiert und sowas von Sport besessen ist, dass er mich schon regelrecht dazu zwingt, 3 mal pro Woche mit ihm joggen zu gehen.


,,Alles ok bei dir, Süße?", ertönte plötzlich Jessy's Stimme und riss mich aus meinen Gedanken. ,,Ja alles gut, es ist nur gerade alles sehr viel für mich. Ich fliege am Samstag nach LA und wir haben schon Donnerstag. Klar morgen ist Feiertag und ich werde mich voll und ganz auf meine Reise vorbereiten können, aber ich habe verdammt Schiss." Jessy nahm mich wortlos in den Arm. Sie wusste einfach immer, was das richtige zu welchem Zeitpunkt ist. Ich war so froh, dass ich heute Abend wenigstens ein bisschen den Kopf freibekommen würde.


Gegen 23.00 Uhr sind wir dann auch in unserem Stamm-Club angekommen. In dem Club schlecht hin. Mitten in Berlin. Wir gingen rein und tranken am Anfang erst nur einen Cocktail an der Bar. Meiner war natürlich alkoholfrei. Ich war grundsätzlich immer die Fahrerin von uns beiden, daran hatte ich mich schon gewöhnt. Ich mochte Alkohol sowieso nicht so besonders. Wenn, dann trank ich immer nur ein bisschen Sekt, sodass ich immer bei Verstand war. Ich hasste die betrunkenen Mädels, die am Ende des Abends nicht mehr Herr, bzw. Dame, ihrer Sinne waren. Wenn ich mir überlege, dass ich mich wegen zu viel Alkohol daneben benehmen würde und die ganzen unglaublich heißen Typen hier in dem Club mich sehen würden und die Chance auch noch relativ hoch steht, dass sie sich über mich lustig machen, wird mir echt schlecht.

Jessy hingegen war das eigentlich egal, sie trank gerne mal schon drei oder vier Cocktails. Aber das war auch nicht schlimm, sie hatte ja schließlich immer die beste Aufpasserin der Welt an der Seite.


...


Als wir dann schon eine Stunde auf diesen unglaublich unbequemen Barhockern saßen und uns über Gott und die Welt unterhalteten, wurde die Musik immer besser. Es lief "Ayo" von Chris Brown und ich konnte nicht anders, als aufzuspringen und Jessy mit auf die Tanzfläche zu ziehen. Wir tanzten uns Stundenlang die Beine in den Bauch.

Plötzlich spürte ich zwei Hände die von hinten meine Taille umfassten. Ruckartig drehte ich mich um. ,,Phil! Du Idiot! Erschreck mich nicht so!"

,,Tut mir Leid, das wollte ich nicht." ,,Was willst du?", fragte ich mit einem zickigen Unterton in meiner Stimme. Gott, ich konnte seinen blauen Augen und seiner blonden Surfer-Frisur einfach noch nie wiederstehen. Ok. Stark bleiben Ricarda. Bloß nicht den Kopf verdrehen lassen. Denk dran, was der Typ dir angetan hat. ,,Kannst du reden?", fragt er mich. ,,Ja klar, schieß los", entgegnete ich und zog dabei eine Augenbraue hoch. Er wollte natürlich nicht HIER reden. Er bat mich mit nach draußen zu gehen. Nach kurzer Überlegung und Absprache, folgte ich ihm dann.


Draußen angekommen fing er an zu schwafeln... ,,Ricci... Ich weiß nicht wie ich anfangen soll... Es ist alles so verdammt schief zwischen uns gelaufen... Es tut mir so Leid... Ich liebe dich einfach immer noch..." Im ersten Moment war ich baff. ,,Es ist jetzt ein halbes Jahr her und du kommst mir so? Ist das gerade dein purer Ernst? Für eine Entschuldigung ist es jetzt zu spät. Verschwinde einfach. Verschwinde aus meinem Leben!" Nach diesen Worten drehte ich mich schnell um und rannte zurück zu Jessy. Er packte mich am Arm und wollte mich aufhalten, ich konnte mich aber noch losreißen und hatte Jessy, die mit ein paar anderen Bekannten drinnen geblieben ist, zum Glück schnell wieder gefunden. ,,Können wir los? Bitte?", fragte ich sie hilflos. Sie verstand mich natürlich sofort und wir machten uns auf den Weg zum Auto. Sowas nenne ich Freundin.


Auf dem Heimweg erzählte ich ihr natürlich, was Phil von mir wollte. ,,Du hast alles richtig gemacht, Süße", bestätigte sie mir. Das dachte ich nämlich auch. Zu ihm zurückzukehren war falsch. Wenn mir etwas klar war, dann das, dass ich nie mehr im Leben zu diesem Heuchler zurückkehren würde. Ich weiß nicht warum, aber dieser Gedanke zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht.


Auf der Heimfahrt hörten wir noch unsere Lieblingssongs und dann waren wir auch schon bei mir zu Hause. Wir wollten natürlich niemanden wecken, weswegen wir uns auf Zehenspitzen hoch in mein Zimmer schlichen.


Totmüde ließ ich mich in mein unglaublich bequemes, riesiges Bett plumpsen.

Jessy schlief sofort ein, sie hatte ja auch ein bisschen getrunken. Ihr sonst so gesylter blonder Pagenschnitt sah aus wie ein Vogelnest. Ich musste bei dem Anblick ein bisschen schmunzeln. Ich stellte noch den Sleeptimer bei meinem Fernsehr ein und auch ich schlief relativ schnell ein.




A Fight for a Dream.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt