Kapitel 3

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Nach 20 Minuten Autofahrt bog Jessy in meine Straße ein.

Ich traute meinen Augen nicht... Ich sah den Wagen meiner Eltern schon von weitem. Sie wollten doch erst heute Abend kommen. Jessy hatte noch nicht einmal den Motor ausgeschaltet, da sprang ich aus dem Auto, stürmte mit Höchstgeschwindigkeit zur Haustür und ehe ich mich versah, stand auch schon Mom im der Tür und umarmte mich liebevoll. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich hatte meine Eltern 2 Monate lang nicht gesehen, da sie nur noch Aufträge in den USA hatten. Natürlich ist es nichts normales, dass Eltern ihre Kinder so lange alleine lassen, aber immerhin war ich schon 19 Jahre alt und trotz allem hatte ich immer noch Lucas. Die ständige Abwesentheit meiner Eltern schweißte uns immer mehr zusammen. Wir hatten echt ein wunderbares Verhältnis, auch wenn wir uns manchmal neckten.


Ich ging hinein ins Wohnzimmer und Jessy hetzte natürlich hinterher. Sie begrüßte meine Mom ebenfalls liebevoll.

Als ich drinnen angekommen war, schaute ich mich verwundert um. ,,Wo ist Dad?", fragt ich meine Mutter. ,,Ricarda, Schätzchen,... Er musste noch bleiben. Es sind zwei weitere Aufträge dazugekommen, da konnte er leider nichts dran ändern." Ich nickte verständlich. Natürlich war ich traurig, aber ich wusste, dass der Job zwei erfolgreicher Marketing-Leute nicht der Einfachste ist.

,,Jetzt kommt erstmal essen, ich hab eine Lasagne gemacht", sagte Mom und bat uns an den Tisch.


Nach dem Essen quatschten wir noch über die Prüfungen und über das, was sonst noch die letzten Wochen so passiert ist. Das klingeln von Mom's Handy riss uns dann aus dem Gespräch. Sie ging ran. ,,Ah Hallo... okay... mhm... oh Gott da wird sie sich riesig freuen! Vielen Dank, ich werde mich bei Ihnen melden!" Sie legte nach diesen Worten auf. Sie sprach Englisch, aber ich konnte natürlich alles perfekt verstehen, nachdem ich meine 10. Klasse in South Carolina absolviert hatte. Sofort wanderte ihr Blick in meine Richtung und sie sah mich mit großen, funkelnden Augen an.


,,Ricci, halt dich fest... Mr. John Darson hat mich gerade angerufen". Sie machte eine Pause um die Spannung zu erhöhen. Ich verstand nur Bahnhof. Wer war dieser Darson? Und was wollte er bitte von MIR?

,,Am Samstag geht dein Flug nach LA. Du wirst von dem Produzenten schlecht hin zum Vorsingen eingeladen. Pack deine Sachen, Schätzchen", teilte sie mir mit aufgeregter, zittriger Stimme mit. Ich hörte nur noch Jessy und Lucas kreischen und jubeln. Sie umarmten mich und freuten sich unglaublich. Aber ich konnte das nicht glauben. Kann mich mal bitte jemand kneifen? Träume ich gerade? Ich kann das alles gar nicht glauben. ,,Wie kommt es denn bitte DAZU?", fragte ich Mom verwundert. ,,Naja... Ich habe mir erlaubt, Mr. Darson deine Aufnahmen zu schicken. Du weißt schon... deine gecoverten Songs." Eigentlich mochte ich es nicht, mit meinem Talent zu pralen. Ich wusste, dass ich eigentlich ganz gut singen kann, aber das wusste auch nur mein engstes Umfeld. In dem Moment war ich Mom aber sowas von dankbar, dass sie meine Demo-Aufnahmen einfach mal weitergegeben hat. Ich hatte schon ein riesiges Glück, dass meine Eltern so viel Kontakte in Amerika haben.


A Fight for a Dream.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt