Schneewittchen - Die Vorgeschichte

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Es war einmal ein kleines Schloss, in dem eine Königin lebte, die schwanger war. Eines Abends saß sie auf ihrem Fensterbrett und nähte einen Kartoffelsack für ihr Baby. Sie war jedoch nicht besonders gut im Nähen und stach sich in den Finger, sodass Blut rausquoll.

Sie fluchte laut: »Verdammt sei das Kind, sie soll so blutrünstig sein, wie diese Nadel, so kratzig, wie dieser Kartoffelsack, ihre Haut so braun, wie die Erde, auf die mein Blut fiel!«
Goldene Funken stoben von ihren Lippen, als sie ihren letzten Atemzug tat, und aus dem Fenster kippte.
Unten auf der Erde liegend, schloss sie die Augen und befahl ihrem Herz, mit dem Schlagen aufzuhören, als sie spürte, wie sich Zähne durch ihren Bauch fraßen.

Denn dem Baby gefiel es überhaupt nicht mehr, eingesperrt zu sein und es hatte Hunger. Der Bauch seiner Mutter erschien ihm sehr schmackhaft zu sein, was sich auch bewahrheitete.

Schließlich krabbelte das Kind aus dem Leichnam, setzte sich und blickte sich um. Es sah nichts als Wald auf der einen, und nichts als eine Steinmauer auf der anderen Seite. Der Wald sah vielversprechender aus, also krabbelte es darauf zu.

Seine Haut verschmolz praktisch mit dem Erdboden, da sie genau die gleiche Farbe hatten.
Und doch sah ein Jäger es. Er war geübt in seinem Handwerk, selbst das am besten getarnte Wesen konnte er entdecken.

Das, was er sah, war so befremdlich, dass er einfach hingehen und es hochheben musste. Die zerfetzte Leiche neben dem Geschöpf ignorierte er. Zu seinem Glück war das Baby schon satt, sonst wäre er nicht lebend aus dieser Situation herausgekommen.
Doch die spitzen, blutverschmierten Zähne des Kindes beunruhigten ihn, sodass er sein Handy rausholte und seine Herrscherin anrief, um zu fragen, was er mit dem unbekannten Geschöpf tun sollte.

Fünf Minuten zuvor, Turmzimmer des Schlosses

Der König verließ das Turmzimmer und ließ seine Affäre und frisch gekrönte neue Königin alleine dort zurück.
Nachdem er gespürt hatte, dass seine Frau verstorben war, wollte er nicht länger warten und hatte eine schnelle Hochzeit abgehalten.

Die frischgebackene Königin bewunderte sich nun in der Spiegelung ihres Lieblingshandys (I-Phone 14 Pro Max selbstverständlich) und fragte ihren liebsten Besitz: »Handy, Handy in der Hand, wer ist die schlauste und machthungrigste Person im ganzen Land?«

Und Siri antwortete ihr: »Ich habe dich leider nicht verstanden«

Die Wangen der Königin röteten sich und sie schnaubte: »Ich sagte, Hand, Handy in der Hand, wer ist die schlauste und machthungrigste Person im ganzen Land?«

Dieses Mal verstand Siri die Frage. Und sie zeigte ihr ein Bild der Überwachungskameras, die aufgezeichnet hatten, wie das Kind der ehemaligen Königin aus deren Bauch herausgekrochen war.

Mordlust erfüllte die Königin. Wie konnte dieses kleine Baby, die Tochter ihres Ehemanns besser sein als sie?!
Das würde sie auf keinen Fall tolerieren!

Plötzlich ertönte die Melodie von »Pink Fluffy Unicorn« in ihrem Zimmer, und zusammenzuckend nahm die Schwarzhaarige den Anruf an. Es war ihr Bruder, der als Jäger für sie arbeitete, und ihr besorgt das Kind zeigte, dass er auf dem Arm hielt.

Ein diabolisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Königin aus und sie begann teuflisch zu lachen, doch das Lachen ging nahtlos in einen Hustenanfall über, da sie sich an ihrer Spucke verschluckte.

Immer noch hustend befahl sie ihrem Bruder, Robert hieß er, dass Kind in den Wald zu bringen und zu erschießen. Als Beweis sollte er ihr seinen kleinen Finger mitbringen. Nickend verabschiedete sich Robert von seiner Schwester und empfahl ihr noch, Hustenbonbons zu schlucken.

Zehn Minuten später, Wald

Robert schaute auf das, immer noch blutverschmierte, Kind und beschloss, es einfach auf den Boden zu werfen.
Es sah mittlerweile nämlich sehr tot aus, weil es angefangen hatte zu schlafen.

Der Jäger holte sein scharfes Silbermesser aus der Tasche und schnitt dem Baby mit einer Bewegung aus dem Handgelenk die Fingerkuppe des kleinen Fingers ab.
Ein dünner Strahl Blut schoss genau in seine linke Pupille und fluchend ließ er das Kind fallen.

Und der Jäger ging los, um seiner Schwester die braune Fingerkuppe des Babys zu bringen, dass gesättigt auf der Erde weiterschlief.

Als das Ganze Blut, dass in dem Kind gewesen war, aus der Wunde herausgeströmt war, erwachte es hungrig, mit rot glitzernden Augen, und machte sich auf die Suche nach ihrem nächsten Opfer.

To be continued... 

~~~

Dieses Mal etwas anders, und das in vielerlei Hinsicht.

Manche von euch werden die Veränderung im Schreibstil bemerkt haben. Ich weiß nicht, was da passiert ist, ich schreibe immer so, wie ich es gerade fühle. 

Und natürlich ist das hier nur die Vorgeschichte - das Hauptmärchen wird im nächsten Kapitel erzählt werden (Das wird das Märchen mit dem bisher größten Interpretationsspielraum ;)).
Ihr müsst euch aber noch etwas gedulden.

Wie immer ist Feedback erwünscht :).

Noch eine letzte Sache:
Eine neue Regel, die ich einführe: Sterne kann man nur in den Hauptmärchen sammeln... 

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