𝐄 𝐋 𝐄 𝐀
________________________,,Ich gehe jetzt. Bis heute Mittag.'' Meine Stimme hallte durch unseren langen Flur. ,,Nicht so schnell!'', bremste meine Mutter mich. Ich seufzte, als ich einen Blick auf die Uhr warf. So eine Verzögerung konnte ich mir grad echt nicht leisten. In ein paar Minuten würde mein Bus ohne mich zur Schule zuckeln und ich wäre gezwungen das Fahrrad zu nehmen.
Doch jetzt stand meine Mutter mit ihrer gewohnten ,schlechten Laune' Falte vor mir. Ihre blonden Haare waren in einem unordentlichen, lockeren Dutt und ihre schmalen, braunen Augen musterten mich prüfend. Flucht war zwecklos.
,,Dein Vater hat sich gestern noch sehr über dich aufgeregt!'', wetterte sie los. ,,Du weißt genau, dass du deine Zimmertür nicht abschließen darfst. Ich verstehe nicht wieso du es uns immer so schwer machen musst...''
Langsam lies ich meine Hand von der Türklinke sinken.,,Es tut mir Leid, Mutter. Ich wollte alleine sein -'', setzte ich an.
,,Gewöhn dir deine ständigen Rechtfertigungen in Zukunft ab, meine Liebe.'' Ich nickte stumm. Manchmal war Nachgeben eine bessere Entscheidung. ,,Es sollte auch nicht zu viel verlangt sein, dass du aufhörst dich in deinem Zimmer zu verbarrikadieren, oder etwa doch?''
Die Augen meiner Mutter wurden zu kleinen Schlitzen, als ich nicht antwortete.
,,Natürlich nicht...'', antwortete ich mit gesenktem Blick. Sie lies von mir ab und ich verschwand aus der Haustür um meinen Bus zu bekommen.
✤
Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich den Schulhof. Es gab keinen Rasen, größtenteils war hier alles aus grauem Beton, auf dem gerade viele Menschen standen. Die ganzen Cliquen mit ihrem Beliebtheitswahn, das Geläster und das Drama hier, hatte ich nicht vermisst. Glücklicherweise fiel ich nur wenigen Leuten auf und an mir gab es nichts worüber man reden könnten. Etwas verloren hielt ich zwischen den ganzen Grüppchen nach meiner Freundin Ausschau. Unsicher holte ich mein Handy raus um sie anzurufen,doch in dem Moment schlangen sich zwei Arme seitlich um mich.
Mir stieg der Geruch von einer Menge teuren Parfüm in die Nase. ,,Cassidy!'', erwiderte ich ihre Umarmung.
,,Es tut mir Leid, dass wir erst jetzt kommen, aber Dexter konnte den Autoschlüssel nicht finden.''
Dexter war mittlerweile seit zehn Monaten Cassidys offizieller Freund und die beiden verbrachten sehr viel Zeit aufeinander. Das sie gestern bei ihm geschlafen hatte, hätte ich mir denken können.Dexter ging mit einem kurzen Blick auf meine hellhaarige Freundin zu einer Gruppe, wo er mit sofort mit ein paar Jungs einschlug. ,,Komm wir stellen uns kurz dazu.'', drängelte sie. Durch Dexter hatte sie in den letzten Monaten auch ein Haufen neuer Bekanntschaften gemacht. ,,Muss das sein?'',fragte ich leise. Ich würde am Rand stehen und mich unwohl fühlen, wie immer.
,,Nur kurz.'', lächelte sie mich aufmunternd an und zog mich hinter sich her. ,,Cassidy!'', wurde sie freundlich begrüßt. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf uns, aber als ich sah wer alles im Kreis stand, wäre ich am liebsten wieder umgekehrt. Alle, außer zwei Personen, bekamen von unserer Ankunft mit.
Darunter Dean. Dean Fourges.
Mein heimlicher Schwarm, steckte gerade seiner Freundin Estelle seine Zunge in den Hals.
Ich mochte ihn schon sehr lange, seitdem ich ihm in der achten Klasse meinen grünen Lieblingsstift geliehen habe. Bis heute habe ich ihn nicht wiederbekommen. Anscheinend hatte ich das Pärchen zu lange angestarrt, denn Estelle löste sich und sah mich angewiedert an. Sie setzte an etwas zu sagen, doch kam nicht zu Wort.,,Habt ihr schon von den Neuen gehört'', rettete mich eine hohe Stimme aus der Peinlichkeit. Milena, ein sehr kleines Mädchen, wandte sich zu Cassidy und mir. Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie weiter fort. ,,Eine Latino - Gang ist in unsere Stadt gezogen. Man munkelt, dass sie mit Waffen handeln. Und einige ihrer Mitglieder wechseln heute auf unsere Schule.''
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𝐅 𝐄 𝐀 𝐑 𝐋 𝐄 𝐒 𝐒 | laufend
Romance𝐄𝐥𝐞𝐚 . Ein schüchternes, unscheinbares Mädchen, welches von anderen herumgeschubst wird und nicht für sich einsteht. Eingesperrt in einem Leben voller Regeln, die sie täglich befolgt. Er dagegen ist das komplette Gegenteil: 𝐀𝐥𝐞𝐬𝐬𝐚𝐧𝐝𝐫𝐨...