𝐄 𝐋 𝐄 𝐀
__________________Nach einer halben Stunde sah ich die Scheinwerfer von Dexters Auto auf mich zukommen. ,,Was hast du dir dabei gedacht?'', schrie mich Cassidy aufgebracht an, als ich ins Auto einstieg. Mein Anblick halb tot auf der Straße zu sitzen, hatte sie wohl verstört. ,,Ich kann dir das alles erklären, reg dich nicht auf.'', beruhigte ich sie. Dexter wendete währenddessen und trat genervt auf das Gas. In diesem Wagen war wohl grad keiner gut auf mich zu sprechen. Die ganze Autofahrt verbrachte ich damit Cassidy zu erzählen, wie ich hierher gekommen war. Die Tatsache, dass Dean etwas damit zu tun hatte schockte sie. ,,Wo war Estelle denn bei dem ganzen Spaß?'', fragte Dexter. Es war das erste Mal, dass er sich an unserem Gespräch beteiligte. ,,Die hab ich den ganzen Abend nicht gesehen.'', gab ich zu. Dexter zog die Augenbrauen hoch und sagte nichts. Ich wollte nachfragen, was das zu bedeuten hatte, aber ich traute mich dann doch nicht.
,,Halt. Hier ist ihr Haus.'', befahl Cassidy ihm. Ich schaute nach draußen und konnte die schwummrigen Umrisse unserer Auffahrt erkennen. ,,Danke für das Abholen und Nachhausebringen.'', sagte ich, als ich ausgestiegen war. ,,Du schuldest uns was.'', brummte meine Freundin. Das Auto brauste davon und ich ging leise an die Haustür. Es war bestimmt schon mitten in der Nacht und wenn ich meine Eltern aufwecken würde, wäre ich in noch größeren Schwierigkeiten. Zaghaft steckte ich meinen Haustürschlüssel ins Schloss und drehte ihn rum. Die Tür knackte kurz und ich huschte rein. Das Licht anzumachen war zu riskant, deshalb navigierte ich mich durch den Blitz meiner Handytaschenlampe durch den Flur nach oben.
Auf einmal wurde es taghell und meine Mutter stand am oberen Ende der Treppe. Verdammt! ,,Das ist jetzt nicht dein Ernst!'', zischte sie. Sie trug ihr zu großes Nachhemd und hatte auf ihrem Kopf Lockenwickler, welche nicht zu ihrem geschockten Gesicht passten. ,,Hast du eine Ahnung wie spät es ist?!'' Sie kam die Stufen zu mir herunter.
,,Du wusstest doch, dass ich heute weg war.'', sagte ich verunsichert. Ich hatte meine Mutter lange nicht mehr so wütend gemacht. ,,Und wie du aussiehst!'' Ihre Augen musterte meine Haare. ,,Sag mal Elea, hast du geraucht? Du stinkst, als hättest du sonst was genommen!''
,,Nein, hab ich nicht und ich kann dir auch erklären warum ich so spät bin.''
,,So?'', erwartungsvoll zog Mutter eine Augenbraue hoch. ,,Die Party war besser als gedacht.'', sagte ich kleinlaut. ,,Du wolltest doch, dass ich mehr ausgehe.'' Meine Mutter schnaubte verächtlich. ,,So wie du jetzt, sieht man aber nach keiner guten Party aus. Geh in dein Zimmer und rede morgen mit deinem Vater darüber. Mal sehen was er sagt.''
Ich schluckte. Sie spielte die Vaterkarte aus. Ergeben nickte ich und ging zu Bett. Ohne meine Kleidung zu wechseln oder auch nur meine Zähne zu putzen, fiel ich in die Kissen. Ich war so müde und schlapp, dass ich innerhalb weniger Minuten einschlief.
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Ängstlich betrat ich die Küche. Alles was gestern Nacht passiert war bereute ich. Schüchtern setzte ich mich auf meinen Platz und nahm mir ein Brot. ,,So früh Kohlenhydrate sind nicht gut für dich, Schatz. Möchtest du nicht lieber ein Müsli?'', fragte meine Mutter mich. ,,Na schön.'' Ich lies mir widerwillig ein Müsli hinstellen.
,,Worüber wolltest du jetzt mit mir reden, Magret?'', fragte mein Vater mürrisch. Sein Kopf war in der Zeitung versteckt und er trug obwohl Sonntag war einen Anzug. ,,Deine Tochter hat sich gestern Nacht heimlich ins Haus geschlichen und dabei nach Rauch und Alkohol gerochen.''
Die Faust meines Vaters landete mit einem lauten Knall auf dem Tisch und ich zuckte zusammen. Er wurde immer schnell wütend. ,,Du hast was gemacht?!'', schrie er mir ins Gesicht. Ich lies meinen Müslilöffel sinken. ,,Ich hab schon genug Arbeit und jetzt dreht meine Tochter komplett durch und fängt Anbau kiffen?!''' Während er redete wurde sein Gesicht rot vor Wut. War es denn so schlimm, dass ich zu spät kam?
,,Ich habe nicht gekifft- ...'', setzte ich an. ,,Du bist nicht dran mit Reden.'', befahl mein Vater. ,,Geh auf dein Zimmer! Außer für die Schule wirst du die nächsten zwei Monate drin bleiben, hast du mich verstanden?'' Ich nickte und stand auf. ,,Wieso lässt du sie überhaupt auf Partys gehen? Das Mädel ist doch schon immer viel zu zurückgezogen für sowas gewesen.'', da hörte ich meinen Vater meine Mutter noch fragen.
In meinem Zimmer legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. Dabei dachte ich über gestern nach. Ich müsste Cassidy erklären, dass wir uns jetzt zwei Monate nicht mehr treffen würden.
Eine Gefangene im eigenen Haus.
Nach einer halben Stunde klopfte es an meiner Tür. ,,Herein.''Meine Mutter schob sich trotzig durch die Tür durch. ,,Elea, Ich möchte nur das du verstehst, dass dein Vater momentan viel Stress auf der Arbeit hat. Da ist sowas wie gestern einfach nur noch ein unnötiges Problem dazu.''
,,Ja, ich weiß.'', murmelte ich. Mein Vater ermöglichte uns dieses Leben erst überhaupt. Trotzdem wünschte ich mir in manchen Augenblicken lieber einen Vater, der da war, als ein großes Haus. Das würde ich allerdings niemals jemandem verraten.
,,Meine Große. Du bist so eine verständnisvolle Tochter.'', lobte meine Mutter mich und strich mir über den Rücken. ,,Weißt du, ich hatte zuerst Angst, dass du deinen Überfall so verarbeiten wolltest, aber ein Ausrutscher kann jedem mal passieren.''
,,Sowas kann man nicht einfach wegtrinken.'', erklärte ich. Meine Mutter kam näher und umarmte mich. Wir verharrten eine Weile in dieser Position, bis meine Mutter sich löste und zur Tür ging. ,,Ich rufe jetzt nochmal deine Großmutter an. Sie hat heute einen Termin in der Klinik. Hoffen wir mal auf gute Nachrichten.''
,,Grüß sie von mir.'' Die Tür ging zu und ich war wieder alleine. Meine Mutter verstand mich oft nicht, aber ohne sie könnte ich auch nicht. Sie hatte andere Ansichten was das Image anging, trotzdem war nur sie früher für mich da gewesen.
Mein 8. Kapitel...!
So langsam finde ich die Motivation dieses Buch durchzuschreiben.Habt alle einen schönen Tag <333
- 1000 Wörter -
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𝐅 𝐄 𝐀 𝐑 𝐋 𝐄 𝐒 𝐒 | laufend
Roman d'amour𝐄𝐥𝐞𝐚 . Ein schüchternes, unscheinbares Mädchen, welches von anderen herumgeschubst wird und nicht für sich einsteht. Eingesperrt in einem Leben voller Regeln, die sie täglich befolgt. Er dagegen ist das komplette Gegenteil: 𝐀𝐥𝐞𝐬𝐬𝐚𝐧𝐝𝐫𝐨...