"Sehe ich vielleicht wie eine männliche Hure aus?"

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Allison;

'Frag deinen Nachbarn.',hatte sie gesagt,'er sagt bestimmt zu.' Ja und nun stand ich vor meiner Haustür und wusste nicht,ob ich reingehen sollte oder warten,bis er irgendwann im Treppenhaus rumläuft und ich ihn dann fragen konnte. Gerade als ich mich dazu entschieden hatte,in die Wohnung zu gehen,hörte ich Schritte,die die Treppen hoch oder vielleicht sogar runter eilten und dann sah ich ihn; mein Nachbar.
"Warte mal!",rief ich,doch er drehte sich nichtmal um,sondern lief einfach weiter,"jetzt warte doch!" Endlich blieb er stehen. Mit wütendem Gesichtsausdruck sah er mich an. "Was willst du?",zischte er,während er ungeduldig mit dem Zeigefinger,auf dem Treppengeländer tippte. "Ich...ich ehm...also ich",stammelte ich plötzlich,was gar nicht zu meiner Art passte,weshalb es mich selber wunderte. Wahrscheinlich lag es an ihm,weil er ungeduldig und wütend zur gleichen Zeit war. Vielleicht war das ein schlechter Zeitpunkt,ihn zu fragen,ob er für mich einfach mal,mir nichts dir nichts,mein festen Freund spielte.
"Komm zum Punkt!"
"Kannst du mir ein Gefallen tun?"
"Der wäre?"
"Spielst du für mich mein Freund? Für allerhöchstens zwei Stunden!"
Er musterte mich von Kopf bis Fuß,mehrmals. Plötzlich fühlte ich mich so nackt. Kurz sah ich an mir runter - Nein,ich bin immernoch bekleidet. "Ich hab besseres zu tun.",mit diesen Worten drehte er sich um und wollte die restlichen Treppen runterlaufen.
"Ich bezahl dich auch dafür,egal wie viel!"
Er hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich langsam um. "Egal wie viel ich verlange? Wären für dich eine Millionen ok? Oder doch lieber zwei?",mit jedem Satz,den er machte,war er eine Stufe höher gegangen,bis er ganz dicht vor mir stand,"sehe ich vielleicht wie eine männliche Hure aus?"
Ich schüttelte hektisch den Kopf.
"Nein,ich wollte nur -",bevor ich weitersprechen konnte,unterbrach er mich :"Sei still. Wenn ich für dich 'dein Freund' spiele,hältst du dich dann fern von mir?"
Ich nickte.
"Mit fernhalten ist gemeint,dass du nicht mit mir redest,mich nicht mal anguckst und schon gar nicht an mich denkst."
"Wieso sollte ich an dich denken?"
Er verschränkte die Arme.
"Tust du das etwa nicht?"
Doch,jede freie Minute.
"Nein."
"Dann wär eine Sache ja abgehakt."
Dann verschwand er und ließ mich einfach so im Treppenhaus stehen.
Erst jetzt dachte ich richtig über seine Worte nach. Oh mein Gott,er spielt für mich mein Freund,Yippie. Überglücklich und mit einem fetten Grinsen im Gesicht, schloss ich meine Wohnung auf.

Damon;

Es war ein fairer Deal. Wenn ich für sie,wie sie sagte, zwei Stunden ihren Freund spielen würde und sie mich danach nicht mehr anspricht,dann war das doch eine Win-Win Sache,oder nicht?

Mit schnellen Schritten lief ich aus dem Gebäude,stieg auf mein Motorrad und fuhr direkt zur,schon seit Jahren leergeräumten und verlassenen Firma,in der sich Sawyers Treffpunkt für ihn und seine Anhängsel befand. Ich war mir nicht sicher,ob sie nach Sawyers Tod noch da waren,aber ich hoffte es. Selbst wenn sie nicht da wären,würde ich sie suchen und garantiert finden.

Ich parkte mein Motorrad etwas weiter von der Firma,damit sie nicht auf mein Motorrad aufmerksam wurden und nachsehen würden,Falls sie wirklich da sein sollten.
Langsam ging ich zum Hintereingang lauschte kurz und an der Tür und stellte dann fest,dass sie noch da waren. Mit einem heftigem Tritt stieß ich die Tür auf. Es waren ca. 7 Leute anwesend,der Rest wahrscheinlich irgendwo oben. Sie alle drehten sich schlagartig zu mir um.

"Wen haben wir denn da?"sagte plötzlich Carlos,der Sawyer am nähesten gestanden hatte,"reicht dir Sawyers Tod etwa nicht?"

"Nicht wirklich."

Mit einem Kopfnicken in meine Richtung,deutete er den Anderen an,sich um mich zu versammeln. Jeder von ihnen bereit sich auf mich zu stürzen. Sie wollten mich alle Tod sehen,doch wenn einer von ihnen jemand tötete verriet er die ganze 'Gang' an der Polizei. Sie waren sowas wie eine Mafia,jedoch die Meisten unerfahren

"Soll mir das Angst machen?"

"Verschwinde,du bist hier nicht erwünscht",befiehl Carlos. Das einzige,was ich an ihm vermissen würde,war sein spanischer Akzent.

"Niemand hat euch in meine Wohnung gebeten."

"Ach dir ist die kleine Sauerei aufgefallen?"

"Sie war nicht zu übersehen."

"Meine Jungs haben also gute Arbeit geleistet."

"Deine Jungs? Kaum ist Sawyer tot,sind es deine Jungs?"

"Sie brauchten ein Anführer."

Für unsere Verhältnisse war das zu viel Gerede. Anscheinend bemerkte Carlos das auch,denn seine Hand glitt langsam unter sein Jackett. Er versuchte es unauffällig zu machen,doch auf dieses Spiel hatte ich keine Lust. Ohne mit der Wimper zu zucken,zückte ich meine Kleinkaliberwaffe und schoss ihm in die Hand,mit der er unter sein Jackett glitt. Er schrie auf. Die Schreie waren wie Musik in meinen Ohren.
"Tat dir das weh? Das tut mir leid."
Die anderen gingen langsam ein Schritt auf mich zu.
"Ich habe genug Kugeln für euch alle. Und das tolle ist; ich kann mit dieser Zweiundzwanziger so oft ich will auf euch schießen,ohne euch umzubringen. Lasst ihr euch auf das Spiel ein? Wenn nicht,kann ich euch auch...",ohne den Blick von Carlos abzuwenden schoss ich noch einmal,direkt in den Kopf eines seiner Anhängsel,"sofort umbringen."

Als einer versuchte sich von hinten an mich ran zu schleichen,schoss ich durch meine Jacke in sein Bein,sodass er nicht darauf vorbereitet war. Auch dieser schrie auf.
Ich drehte mich zu dem einen um,der mit Tränen in den Augen sein blutiges Bein hielt.
"Die Nächste Kugel landet in seinem Kopf.",rief ich über meine Schulter hinweg zu Carlos.
"Das reicht. Das ist genug."

"Das war erst der Anfang."

Schmerz durchzuckte meinen Oberarm. Carlos hatte mich angeschossen.

"Ich sagte,es reicht."

Ich drehte mich um und schoss in seine Schulter. Während ich schoss,kam einer von Hinten auf mich zu und stieß mir sein Ellenbogen in die Wirbelsäule. Ok,darauf war ich nicht vorbereitet. Ich keuchte kurz auf,verpasste demjenigen ein Kinnhaken und einen Faustschlag in die Magengegend.

"Niemand wagt es,mir zu drohen. Habt ihr mich verstanden?"

Carlos konnte sich durch den Schmerz nicht mehr auf den Beinen halten,weshalb er auf den Boden fiel.

"Wir sehen uns wieder."

Mit diesen Worten verschwand ich aus der Firma und steuerte auf mein Motorrad zu. Auch wenn mein Arm ziemlich weh tat,schaffte ich es unversehrt in meine Wohung,diese schloss ich mit viel Mühe auf. Sofort ging ich ins Bad und ließ kaltes Wasser in meine Badewanne einlaufen. Auf dem Weg in die Küche entledigte ich mich meiner Klamotten,bis auf meine Boxershorts. Ich holte aus dem Frierfach eine Packung Eiswürfel raus und ließ diese in die Badewanne fallen. Langsam legte ich mich hinein und schloss kurz meine Augen. Die Kälte Würde meine Schmerzen lindern und dann müsste ich diese Scheiß Kugel aus meinem Arm bekommen. Verdammt. Alleine krieg ich das nicht hin.

Nach etwa 10 Minuten stieg ich aus der Badewanne,ging in mein Zimmer,zog mir eine frische Boxershorts und eine Jogginghose an und verließ meine Wohnung.

Die Nachbarin musste mir helfen.

Love me as Long as you canWo Geschichten leben. Entdecke jetzt