Eine neue Familie?

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Hey Leute:) Nach monatelangem Lesen von ASDS Storys hab ich entschlossen, auch mal selbst was zu produzieren. Dazu motiviert wurde ich unter anderem von Rojo1407, deren wunderbare asds storys mir mehr als einmal einen kompletten Lachflash bereitet haben. Schaut aufjedenfall mal bei ihr vorbei;) Ich hoffe das kann ich mit meinem Buch auch annähernd schaffen, denn dann bin ich glücklich:) Bei Wünschen wie es weiter gehen soll, Verbesserungsvorschlägen oder anderen Anliegen, schreibt es in die Kommentare oder schreibt mir einfach privat. Viel Spaß mit der Story:) Eure Rikki❤️

TW: In diesem Buch geht es um Depressionen, Selbstverletzung, Suizid und andere sensible Themen. Wenn ihr damit nicht umgehen könnt, lest es bitte nicht.

Ich bin Fenja, 15 Jahre alt. Dunkelblonde Haare, grüne Augen. Ich lebe in der Kinder- und Jugendpädagogischen Einrichtung in Köln, kurz Kinderheim.

Ich hab echt keine Lust mehr.
"Komm Fenja, morgen wollten die Leute kommen, die dich zu adoptiert haben. Du weißt schon, die, die dich vor zwei Wochen kurz besucht haben. Ich habe im Vorfeld mehrere Gespräche mit ihnen geführt und auf mich wirkten alle insgesamt ganz nett. Sie haben deine ganzen Unterlagen schon bekommen und möchten dich endlich abholen. Meiner Meinung nach bist du dort echt gut aufgehoben.
In deinem zukünftigen Zuhause, einer Wohngemeinschaft, leben drei Polizisten, zwei Rettungssanitäter und zwei Notärzte."
Ich verdrehte die Augen.
Echt toll! Fast alles Ärzte. Das wird was. Da ist die Fragerei ja noch größer als hier im Heim. Aber was hab ich für eine Wahl?

Das restliche Gerede meiner Betreuerin ignorierte ich gekonnt, während ich nachdachte.

War ich schon bereit für "neue Eltern"? Nach dem Unfall war alles recht schnell gegangen. Mir war vom Jugendamt eine Betreuerin zugeteilt worden, die auch in der Einrichtung arbeitete, in die ich dann gebracht wurde. Kinder- und Jugendpädagogische Einrichtung Köln. Dort kamen alle Kinder hin, deren Eltern nicht mehr für sie sorgen durften oder konnten. Manche hatten ihre Eltern durch Krankheit oder einen tragischen Vorfall verloren, genau wie ich. Doch was hieß "bereit" überhaupt? Bereit zu sein, seine Eltern einfach zu vergessen? Bereit zu sein, diesen Vorfall zu vergessen und sie einfach zu ersetzen? Nein das konnte ich nicht. Dennoch war alles besser als im Heim zu bleiben.
Mit diesem Beschluss öffnete ich meine Ohren wieder für die Außenwelt und bekam eine Frage mit, die Connie, meine Betreuerin, mir stellte: „Was hältst du davon? Freust du dich nicht, endlich eine Familie zu bekommen?" „Ja auf jeden Fall...", murmelte ich und wandte mich ab.
Eine längere Zeit hörte ich nichts von der Betreuerin, da sie vielleicht auf ein paar ergänzende Worte meinerseits wartete. Da ich allerdings still blieb, stieß sie ein Seufzen aus, wandte sich ebenfalls von mir ab und öffnete meine Zimmertür. Bevor sie den Raum verließ, erinnerte sie mich noch daran, dass ich meine Sachen packen sollte, da ich am nächsten Tag um neun Uhr abgeholt werden sollte.

Auf diese WG habe ich absolut keine Lust...
Fia, reiß dich zusammen! Dort hast du viel mehr Freiheiten und vielleicht auch noch andere Vorteile.

Was mich an dieser Adoptionsgeschichte am meisten störte, war die Vorahnung, dass mich dort wieder Unmengen von mitleidigen Blicken erwarten würden. Das konnte ich einfach kaum noch ertragen umd machte mich teilweise sogar wütend.
In manchen Momenten war ich einfach die einigermaßen normale Fenja, aber dann wenn es einen Trigger gab, kam alles wieder hoch. Und das Schlimme war, dass sich diese Grenzen langsam aber sicher miteinander vermischten. Je mehr Trigger, desto mehr stellte sich meine Gefühlswelt auf den Kopf.

Ein Tapetenwechsel, wie Connie es nannte, würde daran nichts ändern. Ich vermied es über meine Eltern zu sprechen, da ich nicht daran erinnert werden wollte. Auch weil ich manchmal mit Panikattacken darauf reagierte.
Doch außer mir wusste das niemand. Selbst die "persönliche Psychologin des Heims", hatte ich mit der einfachen Ausrede abgespeist, ich hätte alles schon gut verarbeitet. Sie hatte mich nur gemustert und das Gespräch beendet.
Doch ich würde mit der ganzen Sache schon irgendwie allein klarkommen.
Ich musste die Adoption ja akzeptieren. Alles war besser als im Heim.
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Ich hoffe das ganze macht Sinn. Was da denn eigentlich los ist, erfahrt ihr in den folgenden Kapiteln:))
Gerne schreiben wie es euch gefällt:)

Light After Darkness-ASDS (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt