Kapitel 6.

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Als die Sonne untergegangen ist, war es ganz still im Dorfd. Leichtes Windrauschen und Grillen waren nur zu hören in der Nacht. Der Sand am Strand vom Dorfd war helles blau und leichtes Meeresrauschen war zu hören. Sonst war alles ganz ruhig und friedlich. Keine Regenwolke war in Sicht und die Sterne flimmerten am Himmel. Alle waren am Schlafen und es war leise. Naja... Fast alle waren am Schlafen. Minime war noch hellwach im Bett.
Er konnte nicht schlafen aus irgendeinen Grund und überlegte. Er schien bedrückt zu sein.
Aber warum? Alles war doch, wie er es sich vorgestellt hatte und nichts war irgendwie zerstört, oder hatte Probleme gemacht. Alles war wie geplant. Vielleicht war es auch das. Es lief alles zu gut. Wahrscheinlich war es Angst, dass was passieren könnte. Der kleine hielt es nicht mehr aus und ging von seinem Bett runter, um eigentlich seinen Vater zu wecken, ob er nicht bei ihm schlafen darf. Mini hatte das immer gefragt, wenn er Angst bekam und manchmal durfte er dann auch. Der kleine Kürbis war extra leise, damit nicht noch andere geweckt werden würden. Als er ankam, sah er dass Paluten schon friedlich am Schlafen war. Scheinbar haben sie doch nicht viel im Filmeabend geschafft, weil der Tag so chaotisch war. Beide waren komplett K.O gewesen. Nur irgendwas fehlte bei der Stimmung im Zimmer. War nicht immer so ein lautes, aggressives Schnarchen sonst zu hören?
Gerade als sich Minime geistig vorbereitete hatte zu schauen, ob beide ruhig schlafen, realisierte er etwas bei seinem ersten Schritt in den Raum. Wo ist Onkel Evil? Deswegen war es so ruhig. (Weil er so rum schnarcht, wie eine Kettensäge mit Maximalstärke.)


Evils Bett war leer und die Decke war halb auf dem Boden am hängen. Fast so als hätte er die förmlich von seinem Körper geworfen und wäre rausgerannt. Minime schaute sich etwas um. Nirgendswo war sein Onkel zu sehen. Es war glatt schon unheimlich, dass alles so dunkel war und nicht mal die roten Pupillen von der Melone zu sehen waren. Obwohl das war in dem Moment gruseliger.
Minis letzter Blick, glitt zur Tür zum Dach. Die war leicht geöffnet. "Was zum..." flüsterte der kleine und dann hörte er im selben Moment, wie die Windrichtungen sich langsam mehrmals verändert hatten und es in den Wänden pfiff.
Minime ging leise durch die Tür und spürte, wie kalt der Windzug war, der sich so hastig gedreht hatte. Er griff nach den Zäunen, die alles sicher hielten und kletterte vorsichtig die Treppen hoch, damit der Wind ihn nicht wegblasen würde. Auch wenn der Wind nicht so stark war. Als der kleine dann ganz oben ankam, sah er wie Evil mit einem Schneidersitz in der Mitte vom Dach am schweben war.
Die Blitze kräuselten um seinen Körper und der Wind wurde wieder etwas ruhiger.
Er schien ganz vertieft in seiner Meditation zu sein, die er fast täglich machte.
Thunder in seinem Kopf war auch still. Beide mussten sich komplett entspannen, damit die Meditation so in der Art möglich war. Deswegen waren die Meditationen damals immer fehlgeschlagen, weil die Blitze immer unruhig waren und Evil dadurch abgebrochen wurde.
Minime schaute von den Treppen aus seinen Onkel die ganze Zeit an und hatte riesige Augen.
Mini fand Evil schon immer bewundernswert und ihn störte das kein bisschen, dass er früher gegen den Widerstand war und für die Illuminaten. Streng genommen war er einer. Oder ist es vielleicht sogar noch. Er spielt halt nur nicht in deren Regeln.

Evil atmete nochmal tief durch, bis Thunder ganz ruhig in seinem Kopf sagte: "Wir werden beobachtet..." Evil stillte die Blitze im Kopf und landete wieder langsam auf den Boden.
Minime bemerkte dies und gerade als er sich heimlich aus dem Staub machen wollte, redete die Melone sanft: "Du kannst rauskommen Mini."
Ein kleiner Kürbiskopf war wieder bei den Treppen erschienen und zwei riesige Augen, sahen Evil da noch regungslos da sitzen und hoch zu den Sternen schauen. "... Komm. Du kannst dich zu mir setzen." und Mini hörte sofort darauf, als er sah, wie die Melone neben sich auf den Boden klopfte, wo er sich hinsetzen sollte. Er ging zu seinem Onkel und setzte sich exakt so wie er hin. Schneidersitz und gerader Rücken. Minime gab sein bestes, wie Evil zu sein und schaute ihn mit einem kleinen Lächeln an. "Warum bist du wach?" fragte der kleine Kürbis und die Melone erwiderte entspannt: "Damit ich die Sterne nicht verpasse. Wahrscheinlich bin deswegen noch so schläfrig, aber was solls. Hauptsache ich sehe meine Lichtershow." Es war kurz still. "... Lichtershow?" fragte sein Neffe und Schmaluten zeigte nach oben. "Da. Schau..." Mini schaute hoch und konnte seinen Augen nicht trauen, als er den klaren Sternenhimmel sah. Es waren so viele. Und sie schimmerten so sehr, dass die Nacht gar nicht mehr so dunkel gewirkt hatte. Man sah die komplette Milchstraße. "Wooow." stoß Minime ungewollt raus und sein Onkel lächelte breit. Mini schaute rüber und sah das lächeln. Er hatte ihn nie so ruhig und so glücklich gesehen. Ihn bedeutete die Sternennacht vieles und das wusste sein Neffe glasklar.
"Sag mal... Wie entstehen Sterne? Und wie alt werden sie?" fragte Minime fasziniert, wo Schmaluten kurz überlegte. "Hm...." Er wollte es so gut wie möglich erklären, ohne das noch mehr Fragen kommen.
Er bekam dann die zündende Idee und fing an: "Also... Es gibt auch Gaswolken im Weltall. Nicht nur hier Zuhause. Die ballen sich zusammen und sie formen ein Stern. Und wie alt die werden? Vieeeele Millionen Jahre werden sie alt. So alt werden wir nie werden." Mini kicherte: "Das stimmt." und schaute weiter hoch. Scheinbar hatte er es verstanden, was die Melone kurz erleichterte. Nicht jedes Kind war so Intelligent, wie Minime. (Das sollte keine Beleidigung sein, aber Kinder sind manchmal echt dumm.)
"Aber...." sein Neffe holte aus: "Wissen die Sterne, wann hier Nacht ist und wann sie zu leuchten haben?" Schmaluten schüttelte den Kopf.

"Du weißt was Himmelskörper sind oder?" und Minime nickte direkt. Evil lächelte und erzählte weiter: "Sterne sind so genannte Himmelskörper, die von sich aus auch am Tag leuchten können. Sie sind immer da, nur wir sehen sie nicht, wegen dem Taghimmel. Es ist quasi zu hell und die Sonne blockiert das Licht der Sterne." Sein Neffe motzte: "Wie gemein!" was Schmaluten zum kichern brachte.
"Ja aber stell dir vor... Es gäbe keine Sonne? Woher soll das Essen kommen? Wie sollen Bäume und Natur wachsen? Alles auf der Welt hat eine Bestimmung. Vergiss das nicht." Beide schauten weiter hoch und Mini antwortete dann: "Stimmt auch wieder... Ich mag die Sonne und die Sterne."
Evil schien zufrieden zu sein über diese Antwort. Mini strahlte mit voller Freude: "Ich bin froh so eine tolle Familie zu haben. Abgesehen von Mama..." Evil gaffte dann extra gestellt: "Jetzt mach die Stimmung nicht mit dieser Harpyie kaputt klar?" was den kleinen Kürbis zum lachen brachte: "Nein Nein Nein! Natürlich nicht hehe!" Die beiden lachten darüber noch etwas, doch die Melone brach das ab und stand langsam auf. "Aber gut. Wir sollten schlafen gehen... Sonst wird uns morgen dein Vater, Pilzsuppe zum Fraß geben." Mini schmunzelte über den Witz etwas und fragte extra: "Warum magst du denn Pilzsuppe nicht Onkel?" wo Schmaluten ohne zögern antwortete: "Das ist ein anderes Thema, was ich jetzt nicht anstoßen will, weil du dann Albträume bekommen würdest." Das stimmte allerdings. Wenn Minime die Geschichte detailliert wissen würde, dann könnte er wirklich nicht gut schlafen.
Fast verhungern in Ruinen und Höhlensysteme, war jetzt nicht etwas, was man Kindern erzählen sollte. Gerade als Evil vorging und Minime ihm folgen wollte, sah er etwas im Augenwinkel glühen.
Er drehte sich um und schaute zurück zur kleinen Waldgegend, wo das glühen herkam.
Ein blaues Flimmern, was aussah wie ein Stern, aber im Wald war zu sehen. Evil bemerkte den gar nicht, gähnte etwas und fragte Mini: "Kommst du?" Sein Neffe zuckte, ging schnell vom Licht weg, rannte direkt zu Schmaluten und nickte hastig: "Mhm! Komme." Komisch. Er wollte sich das gleich näher ansehen. Vielleicht war das ja ein Hilfezeichen, oder sowas. Man weiß ja nie. Sein Onkel hielt ihm den Mund etwas zu, als sie reingingen und schlichen die Treppen ganz vorsichtig runter, damit Paluten nichts bemerken würde. Minime und Evil gaben sich als 'Gute Nacht' eine Brofist und der kleine ging dann die Treppen vorsichtig runter.

Je weiter Minime vom Schlafzimmer entfernt war, umso schneller ging er die Treppen runter und er ging leise durch die Haustür raus aus dem Haus. Der kleine Kürbis hatte sein Fenster bei der Farm offen, damit er wieder reinklettern könnte, wenn da nichts wäre. "Okay was auch immer das ist, ich gehe der Sache jetzt auf dem Grund-" Er konnte nicht ausreden, da biss ihn plötzlich was an seiner Schlafhose und Mini schrak zurück. Der kleine schaute runter und sah Sally, die scheinbar wach geworden ist von der Haustür und sah eher bedrückt aus. Sie winselte ihn an, als würde sie das nicht wollen, dass er alleine geht. "Och komm schon Sally..." Minime kniete sich zu ihr. "Ich weiß doch, dass du Angst hast. Aber bitte kann ich kurz schauen gehen?" Sally weigerte sich zu gehen und rieb sogar ihre Nase an Minimes Bauch. "Bitte...." flehte der Kürbis, bis Sally gedroht hatte zu bellen, wenn Minime sie nicht mitgehen ließ. Das würde dazu führen, dass alle geweckt werden würden und es nur noch mehr Schwierigkeiten gäbe. "PSST!! Okay okay! Aber nur damit du warnen kannst, wenn was passiert. Okay?" Mini wollte niemanden in Schwierigkeiten bringen und war zu neugierig was das war.
Vielleicht ja ein Stern? Ohhhh! Onkel Evil hat mir nichts von Sternen hier Zuhause erzählt! Vielleicht gibt es die ja!
Er schien aufgeregt zu sein, während Sally sich eher Sorgen machte. Aber das war eine Sache, wo sie perfekt Warnen könnte, also war alles Sicher. Sie bellte leise, was eher wie ein "Eff." klang und ging vorsichtig mit dem Kind los. Mit leichter Hoffnung etwas zu finden.

Wenn sie nur gewusst hätten, was das war...

EVIL/PALUTEN FREEDOM - DER AUFSCHREI VON SCHMÄTNAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt