𝐊𝐎𝐅𝐅𝐄𝐑, 𝐒𝐂𝐇𝐄𝐑𝐁𝐄𝐍 𝐔𝐍𝐃 𝐀𝐍𝐃𝐄𝐑𝐄 𝐔𝐍𝐀𝐍𝐍𝐄𝐇𝐌𝐋𝐈𝐂𝐇𝐊𝐄𝐈𝐓𝐄𝐍

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𝐊𝐎𝐅𝐅𝐄𝐑, 𝐒𝐂𝐇𝐄𝐑𝐁𝐄𝐍 𝐔𝐍𝐃 𝐀𝐍𝐃𝐄𝐑𝐄 𝐔𝐍𝐀𝐍𝐍𝐄𝐇𝐌𝐋𝐈𝐂𝐇𝐊𝐄𝐈𝐓𝐄𝐍

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Benjamin »Ben-bitte-nicht-Benny« Erdnussknacker ist angehender Lehrer für Sport.
Dass das Erreichen des fünften Stockes bei meiner besten Freundin für mich als Marathon zählt, habe ich ihm lieber nicht gesagt.
Stattdessen habe ich an seinem Bier genippt.
Das war auch das erste Mal, das Henry nach geschlagenen zehn Minuten zu uns rübergelinst hat.
Er hat wieder mit der Nase gerümpft und so getan als würde er sich seinen Finger in den Hals stecken.
Dramatisch kann er.
Vielleicht ist er die Art von Mensch, die nur vom Anblick Herpes bekommt?
Ihm würde ich es sogar wünschen.

»Und du? Was machst du? Studieren? Oder hast du dich direkt der Arbeitswelt gewidmet?«
Ich verschlucke mich an meinem – seinem – Bier. So sehr, dass er mir auf den Rücken klopfen muss.
Atemlos schaukele ich hin und her.
Wieso bereite ich mich nie auf die obligatorischsten Fragen vor?
Klar, dass jemand, den ich gerade kennengelernt habe, Smalltalk halten will.
Der führt meist unweigerlich dazu, wissen zu wollen, was man beruflich macht.

Okay, ruhig bleiben. Was mache ich? Lügen?
Die Wahrheit?
Hi, ich bin Ally und ich bin noch in der Findungsphase.
Mein Gott, wenn ich das schon höre, will ich geradewegs kehrtmachen.
Er wird mich für einen absoluten Loser halten.
Aber lügen kann ich auch nicht.
Kann ich doch.
Ich meine, nach dieser Nacht werden wir uns höchstwahrscheinlich nie wieder sehen.

Ich muss ihn ja nicht ganz anschwindeln. Ich kann die Wahrheit ja nur etwas...verschönern.

»Ich-«
»VERFLUCHTE SCHEISSE!«
Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich um. Henry steht, mit einem riesigen Fleck auf der Brust hinter mir und hält ein leeres Tablett in den Händen.
Ich schiebe meine Augenbrauen zusammen und scanne unser nahes Umfeld nach der Ursache ab.
Mein Koffer. Er liegt auf dem Boden und ist klebrig-nass von den heruntergefallenen Gläsern aus Whiskey und sauren Apfel.
Mein Koffer!
Er ist eindeutig der Grund dafür, dass Henry gestolpert ist.
Oh oh.

»Oh...«, hauche ich sprachlos.
»Ist das deiner?«, brummt Henry angespannt.
Am Liebsten würde ich den Kopf schütteln; aufstehen, mich entrüstet umsehen und Sprüche fallen lassen wie »Wer lässt den auch so blöd stehen?«  Oder »In einer Bar mit Koffer? Was soll das denn?«
Stattdessen werde ich kleinlaut, rutsche von dem Barhocker neben Ben hinab, taumele auf meinen Koffer zu und hebe ihn auf.
Meiner Unschicklichkeit ist es zu vedanken, dass ich mich dabei an einer der vielen Scherben schneide und lautstark aufschluchze.
Okay, ja. Ich kann auch dramatisch.
Aber mal ehrlich. Diese kleinen, fiesen Schnitte brennen wie die Hölle. Fast so schlimm, wie wenn ein Fetzen Haut vom Nagel abgeht.

Henry's gereiztes Seufzen ist selbst durch die dröhnenden Bässe zu hören.
Vermutlich verdreht er auch die Augen und lässt in seinen Gedanken Tausende von Flüchen los.
»Alles okay?«
Ben, der Ritter in khakibraunem Tanktop statt glänzender Rüstung, hockt sich neben mich und nimmt meine Hand.
»Aua?«, sage ich lächelnd und lege einen möglichst unschuldigen Blick auf.
Vielleicht erweicht das auch Henry, der weiterhin absolut entnervt zu sein scheint.

𝐋𝐈𝐌𝐎𝐍𝐄𝐍 𝐆𝐄𝐊Ü𝐒𝐒𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt