𝐎𝐁𝐃𝐀𝐂𝐇𝐋𝐎𝐒𝐄 𝐖𝐀𝐒𝐂𝐇𝐁Ä𝐑𝐈𝐍 𝐒𝐔𝐂𝐇𝐓 𝐒𝐈𝐍𝐍 𝐈𝐌 𝐋𝐄𝐁𝐄𝐍

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𝐎𝐁𝐃𝐀𝐂𝐇𝐋𝐎𝐒𝐄 𝐖𝐀𝐒𝐂𝐇𝐁Ä𝐑𝐈𝐍 𝐒𝐔𝐂𝐇𝐓 𝐒𝐈𝐍𝐍 𝐈𝐌 𝐋𝐄𝐁𝐄𝐍

Nicht loszuheulen, während man das dringende Bedürfnis danach hat, ist wie ein Abend auf dem Rummel, an dem man seiner besten Freundin dabei zu sehen muss, wie sie den Hauptgewinn zieht, während man selbst eine Niete nach der anderen aufdeckt und ...

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Nicht loszuheulen, während man das dringende Bedürfnis danach hat, ist wie ein Abend auf dem Rummel, an dem man seiner besten Freundin dabei zu sehen muss, wie sie den Hauptgewinn zieht, während man selbst eine Niete nach der anderen aufdeckt und sich dabei auch noch für sie freuen zu müssen.

Es ist fast unmöglich.

Ähnlich rigoros scheitere ich daran, meine Würde zu bewahren und nicht vor einem mir Wildfremden wie ein Kleinkind loszuflennen.
Wobei das nicht ganz stimmt.
Ich habe mich ganze zwei Minuten und neununddreißig Sekunden lang zusammenreißen können.
Erst dann ist es mit mir durchgegangen.

Aber als es erst einmal losging, kam es kein Entrinnen mehr.
Das volle Programm.

Gerötete Augen, zittrige Hände, Rotze unter der Nase, die ich mit meinen unbedeckten Armen immer wieder wegwischen musste.
Ehrlich, wie ekelhaft ist das bitte?
Kein Stoff, der meinen Schnodder aufhält, sondern mein nackter Unterarm, der die glibberige Spur auffangen muss, bevor sie auf meine Lippe tropfen kann.
Abartig.

Am schlimmsten daran ist jedoch, dass Ben so verflucht verständnisvoll ist.
Daran ist per se nichts falsch.
Aber es vermehrt die Sintflut, die aus meinen Augenwinkeln perlt und ein ganzes Land vor der Dürre befreien könnte.
Es ist wie verhext, doch Ben macht alles richtig.

Er lässt mich fluchen und wimmern, ohne mich in meinem mitleiderregenden Monolog zu unterbrechen, und das so lange, bis ich ihm unter meinem herzzerreißenden, hochdramatischen Schluchzen einen Blick zuwerfe, der so viel heißt, wie »Okay, jetzt ist der Moment, an dem du was Beschwichtigendes sagst«
Aber Ben sagt nichts, was mich besser fühlen lässt. Womöglich weiß er, dass es da ohnehin nichts gibt.
Stattdessen streicht er mir trostreich über den Rücken und hinterlässt dabei eine Mini-Gänsehaut auf meinen bloßen Armen.

Ich rede mir ein, dass es nur daran liegt, dass es im Lager feucht und modrig ist und jeder Windhauch umso herrischer, aber ich bin nicht doof und Ben gut aussehend.
Ich reagiere einfach nur auf die Gesellschaft eines schönen Mannes.
Mein benebeltes Hirn tut seinen Rest.

Ein wenig verfluche ich mich sogar.
Hätte ich die Schnute gehalten und ihm nicht von meinen deprimierenden letzten fünf Stunden erzählt, hätte ich meinen ursprünglichen Plan vielleicht in die Tat umsetzen und eine schöne Nacht verbringen können.
Wie auch immer.
Es ist halt gekommen, wie so häufig bei mir: Der Alkohol hat mich redselig und gefühlsduselig gemacht und ich habe keinen Halt mehr machen können.

Ehe ich in Versuchung kommen kann, entnervt aufzuseufzen, schnappe ich mir lieber eine der leeren Bierflaschen und halte sie an meine gerötete und brennende Wange.
Tränen sind übel.
Heiße, unnachgiebige Monster, die die reinste Haut verunstalten und echt wehtun können!

𝐋𝐈𝐌𝐎𝐍𝐄𝐍 𝐆𝐄𝐊Ü𝐒𝐒𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt