Kapitel 9: Unausgesprochene Gefühle

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Die Tage verstrichen und das Leben in der Musikakademie ging weiter. Die Jungs von Enhypen probten, komponierten und übten jeden Tag unermüdlich. Y/N begleitete sie, half ihnen und verbrachte auch ihre freie Zeit mit ihnen.

Eines Tages, als sie eine Pause zwischen den Proben hatten, bemerkte Y/N, dass Sunoo etwas abwesend wirkte. Er war normalerweise das energiegeladene Herz der Gruppe, immer bereit, ein Lachen oder ein Lächeln zu teilen. Aber heute war er still, seine sonst so strahlenden Augen sahen trüb aus.

"Sunoo, ist alles in Ordnung?", fragte sie, als sie ihn alleine in einer Ecke des Raums sitzen sah.

Er sah auf und versuchte zu lächeln, aber Y/N konnte sehen, dass etwas nicht stimmte.

"Ich... ich weiß nicht, Y/N", gestand Sunoo schließlich. "Ich fühle mich nur... ein bisschen überwältigt, denke ich."

Y/N setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf seinen Arm. "Möchtest du darüber sprechen?", fragte sie leise.

Er zögerte einen Moment, dann seufzte er und nickte. "Ich denke, ich bin nur ein bisschen müde von all dem Druck", gab er zu. "Manchmal frage ich mich, ob ich gut genug bin. Ob ich die Erwartungen erfüllen kann."

Y/N konnte den Schmerz in seiner Stimme hören und es brach ihr das Herz. Sie drückte seine Hand und bot ihm ein ermutigendes Lächeln. "Du bist mehr als gut genug, Sunoo. Du bist erstaunlich. Und wir alle sind hier, um dich zu unterstützen."

Ihre Worte schienen Sunoo zu beruhigen, und er lächelte schwach. "Danke, Y/N", murmelte er. "Es bedeutet mir viel."

Als sie später in dieser Nacht auf dem Dach saß und die Sterne beobachtete, fühlte Y/N eine seltsame Unruhe in ihrem Herzen. Sie dachte an Sunoo, an seine Sorgen und Ängste. Sie dachte an die anderen Jungs, an die Last, die sie trugen, an die Erwartungen, die sie erfüllen mussten.

Und dann dachte sie an sich selbst. An ihr eigenes Herz, das mit jedem Tag, den sie mit den Jungs verbrachte, mehr und mehr verwirrt wurde. Sie hatte sich so nahe an sie alle gefühlt, hatte tiefe Gefühle für sie entwickelt. Aber was bedeutete das? Was wollte sie wirklich?

Die Gedanken und Gefühle wirbelten in Y/N's Kopf herum, als sie in den Himmel starrte. Sie spürte, dass etwas in ihr sich veränderte, etwas, das sie noch nicht ganz verstehen konnte. Sie war in ein komplexes Netz von Emotionen verstrickt, in ein Gewirr aus Freundschaft, Zuneigung und... Liebe?

Liebe. Das Wort hallte in ihrem Kopf nach. Sie hatte es vermieden, es zu denken, aber sie konnte es nicht länger ignorieren. Sie hatte Gefühle für die Jungs. Starke, intensive Gefühle. Aber für wen genau? Sie konnte es nicht sagen. Ihr Herz war ein Durcheinander, ihr Geist verwirrt.

Als der Himmel langsam aufzuhellen begann, stieg Y/N vom Dach herunter, ihre Gedanken noch immer im Aufruhr. Sie wusste, dass sie bald eine Entscheidung treffen musste. Aber für jetzt, für diesen Moment, würde sie einfach nur existieren.

Sieben Sterne, Ein SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt