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~ Ju's Perspektive

„Julia musste leider schon los. Sie sagte es tut ihr leid, dass sie sich nicht mehr verabschieden konnte." sagte Rezo zu Y/n, die einfach geradeaus schaute. Sie reagierte nicht, weshalb sich Rezo nach vorne beugte. „Alles gut Y/n?" fragte er sie und sie zuckte leicht zusammen und drehte sich zu ihm um. „Sorry, was?" fragte sie ihn und sie lächelte. Das Lächeln erreichte aber ihre Augen nicht. Rezo schaute glaube ich etwas besorgt. So sah es jedenfalls im Augenwinkel aus. Ich musste mich leider auf die Straße konzentrieren. Müsste ich das nicht, würde ich jede Sekunde Y/n ansehen.

„Alles gut?" fragte Rezo dann. Y/n versuchte breiter zu lächeln. „Klar. War gerade nur in Gedanken" antwortete sie ihm. „Julia konnte sich leider nicht mehr verabschieden. Es tut ihr leid" wiederholte Rezo sich dann und beugte sich zurück. „Achso ok, schade" antwortete Y/n und richtete sich wieder nach vorne aus. Dabei blieb ihr Blick blieb kurz bei mir hängen. Dann schaute ich zu ihr und lächelte sanft. Sie tat es mir gleich und dann sahen wir beide wieder nach vorne.

Wir fuhren dann noch eine halbe Stunde mit verschiedenen beruflichen und teils witzigen Gesprächen zuurück. „Soll ich euch gleich nach Hause fahren?" fragte ich dann spontan in die Gruppe. „Klar" sagte Thomas. „Jop, gerne" antwortete ihm direkt danach auch Rezo. Ich schaute dann Y/n an und sie lächelte und nickte zu mir. Da Thomas' Wohnung direkt zuerst kam fuhr ich erst dort hin und dann zu Rezo. Y/n's Wohnung kommt erst nach meinem Haus.

Nun waren Y/n und ich alleine in meinem Auto. Ich will sie nicht nach Hause fahren. Ich will bei ihr bleiben. Ich sah öfters zu ihr rüber, doch sie schaute nicht. Dann spürte ich aber ihren Blick. Doch als ich zu ihr rübersah, schaute sie wieder weg. Ich will eigentlich was sagen, doch ich weiß nicht, wie ich beginnen soll.

Nun waren wir leider schon bei ihrer Wohnung angekommen. Keiner von uns sagte was und wir saßen nur so nebeneinander mit Blick nach vorne in der Stille da. Plötzlich schaute ich zu ihr, da ich im Augenwinkel sah, wie sie sich zu mir beugt. Im nächsten Moment lagen ihre Lippen auf meinen und ihre Hände ruhten auf meinen Wangen. Meine wanderten ihren Oberkörper hoch und nach kurzer Überraschung erwiderte ich den Kuss sofort und beugte mich zu ihr, tiefer in den Kuss. Das Gefühl, was sich in mir ausbreitet ist unbeschreiblich. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich spürte ein Ziehen in meinem Bauch. Wir holten kurz Luft und dann legten wir unsere Lippen direkt wieder aufeinander. Ich möchte mich nie wieder von ihr lösen. Plötzlich umgriff sie meine Hände, die nun an ihren Wangen ruhten und nahm sie weg. In der nächsten Sekunde löste sie sich von meinem Lippen und ich fühle mich leer. Unvollständig.

Sie schaute mir tief in die Augen. Sie wechselte schon etwas panisch und schockiert immer wieder von einem Auge zum anderen. „Tut...tut mir leid. Das hätte nicht passieren sollen. Ich..." begann sie zu stottern und ließ meine Hände los. „...Ich sollte lieber gehen" führte sie fort und drehte sich um, um auszusteigen. „Bitte nicht" war alles was aus mir raus kam. Es war alles so plötzlich, doch bin ich mehr als froh, dass sie es getan hat. Mehr als froh beschreibt es nicht mal annähernd. Sie stoppte, als sie gerade aussteigen wollte, da die Tür schon offen war. Mein Puls beschleunigte sich und ich bin nun etwas nervös, was passieren wird. Sie drehte sich wieder leicht und gerade ausreichend um. „Bitte geh nicht" flüsterte ich erneut und schaute ihr erneut tief in die Augen. „Ich kann nicht. Vergiss mich einfach. Vergiss uns. Es darf nicht nochmal passieren" sagte sie und ihre Stimme brach dabei. Als ich gerade etwas erwidern wollte, stieg sie schnell aus und schloss die Tür. Jetzt begann es auch noch zu regnen und ich kann nicht mehr so gut durch die Scheibe schauen. Ich stieg schnell aus. „Y/n" sagte ich und hoffte, dass sie stoppt. Sie blieb stehen und es begann stärker an zu regnen. Dann drehte sie sich um und schaute mich so weit es ging an. Der Regen prasselte über ihre Wangen und sie sah verdammt heiß aus. „Denkst du, ich kann dich so einfach vergessen. Uns? Alles?" fragte ich sie ungläubig dessen, was sie zu mir sagte. Sie schüttelte nur den Kopf. „Das musst du. Das müssen wir beide" antwortete sie und sie wollte sich wieder umdrehen, um reinzugehen. Ich griff nach ihrer Hand und drehte sie wieder sanft zu mir. Mein Herz klopfte so schnell wie lange nicht mehr und ich fasste all meinen Mut zusammen. „Y/n verdammt. Ich kann dich nicht vergessen. Ich geb mir Mühe, doch ganz egal wie oft ich es versuche du bist trotzdem in meinem Kopf...ich liebe dich." sagte ich und es klang ungewohnt sowas von mir zu hören. Wir haben es uns seit dem Abend, wo wir zueinander gefunden haben, nie mehr gesagt. Ich habe es vorher noch nie so ernst mit jemanden gemeint wie mit ihr. Sie zog bei meinen Worten die Luft ein und atmete stockend aus. Ich weiß nicht, ob sie etwas weint, da man es wegen dem Regen nicht sieht. „Wir können das nicht" sagte sie und ihre Stimme klang jetzt definitiv gebrochen. Das brach mir wiederum das Herz. „Y/n, gib uns eine Chance. Rezo wird es verstehen. Irgendwann werden es alle verstehen." sagte ich zu ihr. Sie wischte sich über die Augen. „Ich hab es ihm versprochen..." sagte sie daraufhin leise. „Ist mir egal" antwortete ich ihr. „Mir aber nicht" sagte sie dagegen. „Ich meine, ich liebe dich auch...doch es ist alles so kompliziert." fügte sie dann etwas stotternd hinzu und bei ihren Worten könnte ich ohnmächtig werden. Ich liebe dich auch. „Warum muss es denn so kompliziert sein?" fragte sie dann kurz darauf ungläubig und etwas mehr zu sich selbst als zu mir. „Ich weiß es nicht...Doch was ich weiß ist, dass ich bei dir sein muss. Am besten jede Sekunde des Tages." sagte ich und wir schauten uns tief in die Augen. „Hör auf so etwas süßes zu sagen. Es ist schon schwer genug..." antwortete sie. Ich weiß nicht mehr was ich sagen soll. „Willst du mit rein kommen? Wir sind beide echt nass geworden." fragte sie dann aus dem nichts nach dem Schweigen. Ich konnte nicht anders als zu grinsen. „Hör ja auf so zu grinsen bevor ich es mir anders überlege" sagte sie ironisch und lächelte. Dies ließ mich leicht lachen und ich grinste. Ich konnte nicht anders, als ihre Hand zu nehmen und ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Als ich mich löste, drehte ich mich schnell um und ging zu meinem Auto. Ich öffnete schnell die Fahrertür und zog den Autoschlüssel. Als ich die Tür wieder schloss, sah ich ihren verwirrten Gesichtsausdruck. Ich schloss das Auto mit dem Knopf auf meinen Schlüssel ab und lief auf Y/n zu. „Du dachtest doch nicht ernsthaft, dass ich fahre oder?" „Mmh... lass mich überlegen. Vielleicht ein ganz kleines bisschen?" antwortete sie mir und wir grinsten uns an. Ich nahm ihre Wangen in meine Hände und sie berührte meine Schultern. „Keine Chance. Du hast mich wohl an der Backe" antwortete ich neckend. Sie wollte was erwidern, doch ich legte meine Lippen einfach auf ihre und sie erwiderte meinen Kuss. Sie gewährte meiner Zunge den Eintritt. Nach kurzem lösten wir uns nur wenige Zentimeter, um kurz Luft zu holen und unsere Lippen anschließend wieder aufeinander zu legen.

Nun lösten wir uns langsam voneinander. Ihre Unterlippe fuhr langsam von meiner. Daraufhin waren unsere Lippen komplett voneinander gelöst. Meine Hände wanderten zu ihrer Taille und ihre zu meinem Nacken. Dann sahen wir uns an. Ihre eine Hand glitt nun an meinem Oberkörper runter. Mein Puls beschleunigte sich erneut und ich spürte meine Erregung. Es überrascht mich immer wieder welch kleine Berührungen von ihr das mit mir auslösen. Dann löste sie ihre Hand von meinem Oberkörper und nahm meine Hand von ihrer Taille in ihre Hand. „Lass uns jetzt reingehen" sagte sie und begann sich umzudrehen. Sie zog mich dann an ihrer Hand mit sich. „Lieber als alles andere" antwortete ich und sah sie grinsen.

Verliebt in Julien Bam | ff | JuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt