___________
Aufgeregt stehe ich am Schultor und schaue mich um, warte auf Taehyung, der jede Sekunde kommen sollte. Nur leider weiß ich nicht, wie er aussieht, weshalb ich ihn eh nicht erkennen würde, wenn er auf mich zukommen würde. Dennoch beruhigt es mich etwas, da ich etwas zu tun habe und mich nicht so krass darauf konzentriere, dass ich gleich zu Taehyung gehen würde.
„Hey", ertönt plötzlich hinter mir, weswegen ich zusammen zucke und mich umdrehe. Mit großen Augen entdecke ich einen großen Jungen. Er schaut lächelnd zu mir herunter, wobei seine dunkelbraunen Haare ihm ins Gesicht fallen. „Ich bin's, Baby Bou", schmunzelt er, als er meinen verwirrten Blick erkennt.
Glücklich umarme ich ihn, schaue dennoch auf seine Reaktion, falls es ihm unangenehm ist, würde ich mich sofort lösen. Doch er schlingt seine Arme um meinen Körper und drückt mich noch enger an sich. Geborgen verstecke ich mein Gesicht in seinem schwarzen Pullover und seufze leise.
„Wollen wir los?", fragt Taehyung sanft, weshalb ich mich von ihm löse und lächelnd nicke. Er fährt mir durch meine Haare und erwidert mein Lächeln. Er nimmt meine kleine Hand in seine Große und zusammen gehen wir los, um zu seiner Wohnung zu gelangen. Währenddessen lehne ich meinen Kopf gegen seinen Oberarm und genieße seine Nähe.
Taehyung zeichnet mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinem Handrücken, was mich immer mehr beruhigt. Er hat eine so unbeschreibliche Wirkung auf mich, obwohl wir uns gerade zum ersten Mal sehen, aber schon während unseren Gesprächen über Instagram habe ich mich ihm so hingezogen gefühlt, nicht auf die Liebe bezogen.
Taehyung's Wohnung haben wir relativ schnell erreicht, weshalb ich mich von ihm lösen muss, da er die Tür aufschließt. Ich mustere sein Gesicht, sauge förmlich jedes Detail in mir auf. Er sieht wunderschön aus, fast wie ein Engel.
„Du starrst", kichert der Größere und legt seine Hand an meinen Rücken, um mich leicht in seine Wohnung zu drücken, da ich viel zu Abgelenkt von seiner Schönheit war. Verlegen richte ich meinen Blick auf den Boden und betrete die Wohnung. Und schon von außen ist mir aufgefallen, dass der Wohnblock relativ luxuriös aussieht, aber hier in der Wohnung sieht es noch mal um einiges teurer aus.
Fasziniert blicke ich mich um, beachte Taehyung nicht, der sich neben mich stellt und auf mich herunter sieht. Die Möbel und die Dekoration sehen so teuer aus, als wäre er reich oder so was. Vielleicht ist er das auch... in dieser Hinsicht kenne ich ihn ja noch nicht wirklich.
„Findest du's schön?", ertönt dann irgendwann seine tiefe Stimme, die mich erneut aus meinem Starren reißt. Ich lenke meinen Blick zu ihm, weswegen ich sofort lächeln muss und leicht nicke. So eine Wohnung zu haben, wäre ein Traum für jeden Schüler in unserem Alter.
„Meine Eltern besitzen eine sehr erfolgreiche Firma und haben somit auch sehr viel Geld. Die Wohnung und den Rest haben sie mir zu meinem 16. Geburtstag geschenkt. Danach bekam ich kein Geld mehr, aber durch sie habe ich einen guten Kontakt zu jemanden, der meine Gemälde kauft und sie dann wieder verkauft. Somit finanziere ich mir alles selbst, aber das war meine Idee und nicht die meiner Eltern. Ich wollte eben auf eigenen Füßen stehen", erzählt er mir, währenddessen ziehen wir uns unsere Schuhe aus und er führt mich in die schwarze Mamor Küche.
Zwischendurch nicke ich immer wieder, höre ihm aufmerksam zu. Am Ende lehne ich mit dem Rücken gegen die Kücheninsel und er stützt sich mit seinen Händen recht und links neben meinem Körper ab, jedoch mit einem gewissen Abstand. Meine Hände wandern über seine muskulösen Oberarme, ich genieße die warme Haut unter meinen Fingern.
„Ich hab' dich immer viel schüchterner eingeschätzt und nicht so direkt", grinst Taehyung und kommt mir ein Stück näher. Schelmisch grinsend zucke ich leicht mit den Schultern und komme ihm ebenfalls näher, bis uns nur noch wenige Centimeter trennen. Sein Blick gleitet langsam zu meinen Lippen, was mich dann doch leicht in Panik versetzt, was ich mir aber nicht anmerken lasse.
Ich lege meinen Finger auf seine Lippen und schüttle mit dem Kopf, was er versteht und sich lächelnd von mir löst. Entschuldigend sehe ich ihn an, während er zu einer Schublade geht und diese öffnet, mich dennoch nicht aus den Augen lässt. „Schon gut, ich verstehe dich... also, da ich jetzt nicht lange kochen möchte...könntest du dich auch mit einfachen Ramen zufrieden geben?", fragt er am Ende liebevoll, woraufhin ich nicke und einmal um die Kücheninsel herum gehen, damit ich mich darauf setzen kann.
Ich beobachte Taehyung dabei, wie er in einer Pfanne zwei Packungen Ramen rein macht und dann die Beilagen hinzufügt. Sein Blick huscht wieder zu mir und er lächelt mich sanft an. „Komm her", sagt er und streckt mir einen Arm entgegen, den ich ergreife und ihn mich zu sich ziehen lasse. Kichernd pralle ich leicht gegen seinen Körper, woraufhin er mich vor die Pfanne stellt und seine rechte Hand auf meine ablegt, um damit nach dem Pfannenwender zu greifen.
„So muss ich nicht allein kochen", raunt er in mein Ohr, was mich leise kichern lässt. Ich drehe mich leicht nach hinten, damit ich ihm ins Gesicht sehen kann und sein breites Grinsen zu Gesicht bekomme. „Wie gerne würde ich dich jetzt Lachen hören", schmunzelt er dann leicht und streicht mit seiner freien Hand durch meine Haare.
Mein Lächeln sinkt etwas und überfordert weiß ich nicht, was ich nun tun soll. Allgemein ist es schon sehr verwirrend und neu für mich. Bis jetzt hatte ich auch noch mit niemanden zu tun, der Gehörlos war. Ich weiß nicht, wie ich damit umzugehen habe und was angebracht ist und was nicht.
Doch Taehyung lacht leicht auf und lässt meine Hände los, um mich zu sich zu drehen. Das Essen schenken wir für einen Moment keine Beachtung mehr. Gerade existieren nur wir beide und unser intensiver Augenkontakt. Seine dunklen Augen bohren sich schon fast liebevoll in meine Seele, als würde er mich versuchen zu lesen und nur mit seinen Blick versuchen mit mir zu reden.
„Ich weiß, dass... das für dich neu ist. Ich bin dir auch nicht böse, wenn du irgendwas machst, was vielleicht nicht angebracht ist. Auch wenn das bis jetzt nicht passiert ist! Du hast alles richtig gemacht und... du musst dich nicht schämen oder sowas. Ich lebe damit nun schon eine Weile und du bist einer der nettesten und verständlichsten Personen, die ich getroffen habe.... Du machst das gut", redet er sanft auf mich ein.
Langsam schleicht sich das Lächeln zurück auf mein Gesicht und beruhigt umarme ich Taehyung, dieser legt ebenfalls seine Arme um meinen ziemlich schmalen Körper. Vor unserem Treffen habe ich mir tausend Gedanken gemacht, was ich alles falsch machen hätte können. Doch er zeigt mir, dass meine Sorgen unbegründet waren. Anscheinend schlage ich mich recht gut, was mich ungemein freut, zu hören.
„Und jetzt wird weiter gekocht!", unterbricht er diesen wundervollen Moment, doch damit habe ich überhaupt kein Problem. Ich habe einen riesigen Hunger und möchte endlich etwas essen. Also drehe ich mich wieder zurück zur Herdplatte und koche mit Taehyung hinter mir das Essen fertig.
___________
DU LIEST GERADE
𝐀𝐑𝐄 𝐘𝐎𝐔 𝐎𝐊𝐀𝐘?;taekook
FanficJungkook wird plötzlich von einem gewissen Taehyung auf Instagram angeschrieben. Der ihn nun jeden Tag fragt, wie es ihm geht. Jungkook findet das am Anfang nervig und ist skeptisch ihm gegenüber. Aber nach einer Zeit findet er Zuflucht in Taehyung...