Kapitel 21

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Amayas Sicht:


Müde öffnete ich meine Lieder, als mir die zarte Morgensonne ins Gesicht schien. Wie bereits befürchtet, hatte ich die Nacht über mehr wach gelegen als geschlafen. Denn immer wenn ich glaubte, dass ich schlafen könnte, immer wenn es mir gelungen war, zu verdrängen, wer neben mir lag, hatte sich genau dieser jemand bewegt und sein unwiderstehlicher holziger und zugleich würziger Geruch, wehte mir dabei jedes mal in die Nase und machte es unmöglich, auch nur ein Auge zu schließen. Schwer atmete ich aus, währen ich mich aufrichtet und mich steckte. Sofort wanderte mein Blick zu Daiki der immer noch seelenruhig schlief. Er schien im Gegensatz zu mir nicht an Schlafmangel zu leiden. Er schlief wie ein Baby. Ruhig und Rhythmisch hob und senkte sich sein Brustkorb und leichte Schnarchgeräusche drangen an mein Ohr. Die Gesichtszüge des Mannes wirkten entspannt und wie so oft, konnte ich nicht anders, als ihn zu bewundern. Als darüber erstaunt zu sein, wie unfassbar schön dieser Mann war. Meine Finger kribbelten bei den Gedanken daran, ihn durch seine kurzen, blauen, Haare zu streichen. Doch gerade, als ich im begriff war, der Versuchung nach zu geben, meine Finger in seinen Haaren zu versenken, zuckte das Augenlied des attraktiven Mannes und lies mich zurück schrecken. Sofort schauten zwei wunderschöne blaue Augen in meine smaragdgrünen und ließen mich schwer schlucken, ehe ich zaghaft meinen blick ab wand. Ich hatte ihn schamlos angestarrt und ihm war es vermutlich aufgefallen. Müde stich sich Aomine durch sein Gesicht, ehe er sich leicht aufsetzte und noch einmal laut gähnte. ,,Morgen.'' Gab der Mann mit einen weiteren gähnen von sich. ,,Guten Morgen.'' Erwiderte ich schnell. In der Hoffnung, dass er mein starren vergessen hatte. ,,Diese mal hast du aber mich und nicht das Heftchen angestarrt.'' Erschrocken weiteten sich meine Augen. Die Unverblümtheit mit der er das offensichtliche ansprach, überraschte mich zum einen und zum andern hätte es mir klar sein müssen. Denn Aomine war kein Mann, der einen Maulkorb trug, wenn er etwas sagen wollte. Er sprach das aus was er für richtig hielt, vorausgesetzt, er wollt es der Menschheit mitteilen.

Leicht spürte ich wie sich die röte in meinen Gesicht ausbreitete und mir war klar, dass diese ganz und gar durch mein Schamgefühl ausgelöst wurde. Doch schlug mein Herz wieder einmal unerwarteter weise schneller und das nur, weil seine Augen immer noch auf mir lagen. Egal was dieser Mann mit mir anstellte, er war definitiv der ein zigste, der es schaffte, meine Körper so ausder Fassung zu bringen. Mich so aus der Fassung zu bringen. Mein schweigen auf seine Frage lies Aomine auflachen und sein Lachen klang durch seine Morgenstimme ein klein wenig rauer, ein klein wenig verführerischer. Augenblicklich reagierte mein Körper darauf und ich merkte wie sich die kleinen Härchen an meinen Armen aufstellten. Egal was dieser Mann machte, es gehörte verboten. Denn es konnte beim besten willen nicht erlaubt sein, dass er so eine Anziehung, so eine extreme Wirkung auf meinen Körper hatte. Immer noch schwieg ich. Ich konnte nicht anders. Ich schwieg und starrte ihn an, während sich erneut eine Frage in meine Kopf schlich. Eine Frage die mir gestern schon beim Duschen kam. Eine Frage die mich die ganze Nacht schon wach gehalten hatte. Kannte er mein Geheimnis schon davor oder erst seit gestern?? Sein Reaktion auf meine Enthüllung, lies mir einfach keine Ruhe. Egal wie sehr ich mir sagte, dass es dem Adrenalin geschuldet war, mein Unterbewusstsein wollte diese Erklärung nicht glauben. Also fasste ich all meinen Mut zusammen um mir endlich Gewissheit zu verschaffen. Gewissheit die ich brauchte.

,, Du Daiki sag mal, mich beschäftigt da schon die ganze Zeit eine Frage. Und zwar du wirktest gestern nicht wirklich überrascht... also naja schon überrascht, aber nicht so überrascht, wie jemand reagiert hätte, der gerade erfahren hat, dass sein Teamkollege kein Kollege sondern eine Kollegin ist.'' Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen, presste ich meine Lippen angespannt zusammen und mein Herz schlug schneller in meiner Brust. Wenn er es Wust, würde das einiges verändern. Würde einige Erlebnisse in einen andern Licht erscheinen lassen. Meine Augen legten sich auf Daiki und ich musste Festellen, dass nicht nur ich mich verkrampfte sondern auch er. Er wirkte angespannt, überrumpelt und bei weitem nicht so lässig wie er es sonst war. Etwas verlegen griff er sich in den Nacken, ehe er seinen Blick ab wand. Beinahe so, als könne er mir gerade eben nicht in die Augen schauen. Kurz schwieg er, ehe seine Stimme an mein Ohr drang. ,,Kann sein, dass ich es vorher schon wusste.'' Er wusste es ? Woher? Seit Wann und warum war mir das nicht aufgefallen? Unzählige Fragen schossen mir durch den Kopf. Während ich ihn einfach nur anstarrte. Ich konnte nicht anders. Selbst wenn ich anders reagieren wollte, war es mir nicht möglich. Ich konnte ihn einfach nur ungläubig anstarren. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Denn warum hatte er nichts gesagt? Wenner es ohnehin schon wusste! ,,Seit wann?'' Presste ich nach einer ganzen weile durch meine Lippen. ,,Im Trainingscamp, als du bewusstlos warst, musste ich dich tragen und dabei ist es mir zufällig aufgefallen.'' Wieder wendete er seinen Blick ab, während er es mir gestand. Doch lagen seine Augen sofort wieder auf mir. Suchten nach einer Reaktion in meinem Gesicht. Schwer schluckte ich. Die ganzen Informationen waren gerade etwas viel für mich. Er wusste es so lange und hatte nichts gesagt. Schweigend starrten wir beide uns nur an. Jeder von uns öffnete kurz seinen Mund, wollte etwas sagen und tat es dennoch nicht.

Manchmal ist das Schicksal ein A*** NVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt