✩chapter 7✩

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Die Schwester kam rein, um nach meiner Infusion zu schauen. Direkt fragte ich sie: "Wann darf ich nach Hause?" Irgendwie klang das nach einem kleinen Kind, das zu seiner Mama will.

"Das ist noch nicht sicher. Wir müssen schauen, wie sich Ihre Werte entwickeln. Aber ich denke mal ein paar Tage werden es schon noch sein", antwortete diese mir. Anscheinend merkte sie, wie enttäuscht ich war, denn sie entschuldigte sich gleich danach.

Ich nickte nur mit einem gestellten Lächeln, dann war ich wieder alleine. Schwerenherzens nahm ich erneut mein Handy in die Hand und verfasste einen Text in unsere Teamgruppe. Es würde schneller gehen ein Meeting einzuberufen, aber ich hatte keine Nerven zum reden. Also schrieb ich:

"Hey alle zusammen. Es tut mir wirklich leid, aber ich muss Minecraft Week verschieben. Bitte nutzt diese Zeit und gönnt euch auch mal eine Pause. Einen genauen Termin kann ich leider nicht sagen, aber ich geb euch auf jeden Fall rechtzeitig bescheid. Danke, dass ihr im Moment so viel mitmacht. Passt auf euch auf :^)"

Nachdem dies durchgekommen war schrieb ich noch eine sehr ähnliche Nachricht an den Gruppenchat, in dem alle 8 Teilnehmer des Projektes waren.

"Hey zusammen. Es tut mir wirklich leid, aber ich muss das Projekt verschieben. Den genauen Grund kann ich euch nicht sagen, genauso wie den Ausweichtermin. Es tut mir wirklich leid :^( Wenn es Updates geben sollte, werde ich diese sofort reinschreiben. Bis dahin noch viel Spaß beim streamen und passt auf euch auf <3"

Als ich das Wort 'streamen' schrieb, fiel mir etwas auf. Ich war seit 2 Tagen nicht mehr live. Meine 7 jährige Streak ist durchgebrochen, nur weil ich so dumm bin. Erste Tränen bahnten sich ihren weg. Jetzt sind alle enttäuscht von mir. Ich hab alle enttäuscht. Schnell schaute ich auf Twitch, doch was ich sah überraschte mich. 'Ich' bin gerade live. Stegi streamte auf meinem Account. Als ob er überhaupt daran gedacht hat.
Ich scrollte runter um zu sehen, dass er auch gestern gestreamt hatte. Ich war ihm so unnormal dankbar. Wenn ich wieder zu Kräften komme, umarme ich ihn erstmal ganz fest. Mein Handy beseite gelegt, wurde ich sofort müde. Es war gerade mal 20 Uhr, trotzdem schlief ich langsam, aber sicher ein.

am I enough?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt