✩chapter 10✩

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da sich Master-of-Trash und Schokokeks_suchtie anscheinend nach einem happy end sehnen hab ich mal auf spontan eins geschrieben :^)
schreibe aber nie happy ends deswegen ist es vielleicht nicht ganz so gut, ich entschuldige mich

pov kevin

Tage und Wochen vergingen. Veni, Stegi und ich wechselten uns immer bei der Stream-Vertretung ab. Dauernd wurde gefragt, was denn mit Basti los sei. Diese Fragen wurden einfach gekonnt ignoriert und von Mods getimeouted. Stegi und Veni hielten Bastis Wohnung auf Vordermann. Wir rechneten damit, noch lange so weiter zu machen.

Allerdings kam dann überraschender Weise schon nach 3 Wochen ein Anruf aus dem Krankenhaus. Bastis Werte sind wie durch ein Wunder wieder komplett normal. Er ist wieder wach. Selbstverständlich düsten wir sofort los, um ihn zu besuchen. Wir stürmten förmlich in sein Zimmer ein. Uns lächelte ein wacher Basti entgegen. Lange habe ich ihn nicht mehr so straheln gesehen. "B-B-B-Bastiii", schrie ich und rannte zu ihm ans Bett. Ich zog ihn in eine feste Umarmung und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Endlich war wieder alles normal. Endlich konnte jeder von uns vier wieder seinem normalen Alltag nachgehen. Endlich ging es Basti wieder gut

aber weil das ja langweilig wäre dachte ich mir ein sad end wäre auch ganz funny :^

pov stegi

Tage, Wochen, Monate vergingen. Kein Anruf. Niemand meldete sich. Minuten fühlten sich an wie Stunden, Stunden wie Tage. Alles war wie ein zäher Kaugummi. Man denkt immer irgendwann reißt er endlich, doch er zieht sich immer weiter und weiter. Jeder Tag war wie der andere. Aufräumen, Basti besuchen, mit Kevin reden, streamen, mitten in der Nacht schlafen gehen. Und dann der nächste Tag, und der übernächste Tag, der Tag danach. Fast wie in einer Zeitschleife. Es war kein Ende in Sicht.
Eines Morgens wachte ich durch das klingeln eines Telefones auf. Sofort machte ich mir Hoffnungen, aber diese hielten nicht lange an. "Guten Tag, Frau Dörflein vom St. Marien-Hospital Berlin am Apparat, spreche ich mit einem Rafael Eisler, oder einem Stegi Warmuth?" "Ja, hier ist Stegi", beantwortete ich ihre Frage, meine Stimme brüchig. Sie fuhr fort: "Ich rufe an wegen ihrem Freund Bastian. Er war ja im künstlichen Koma." war? "Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass er es nicht geschafft hat" Ich hielt mir eine Hand vorm Mund. Bereits erste Tränen bahnten sich ihren Weg. "Nein, sagen Sie mir, dass das nicht wahr ist. Sagen Sie mir, dass Bastian das als dummen Scherz spielte" "Es tut mir aufrichtig leid, aber nein. Eigentlich war seine Lage stabil, allerdings durch seine ganzen Vorerkrankungen war es seinem Körper wohl entgültig zu viel" Ich fing das Schluchzen an "Sie können jederzeit vorbeikommen, um ihn nochmal zu sehen. Wenn sie wollen kann ich Ihnen auch die Nummer eines Therapeuten geben. Diese Zeit ist nicht leicht, ich weiß"

Kleinlaut bedankte ich mich und verabschiedete die Frau. Kaum war das Telefon aus der Hand, hielt ich mir beide Händen vors Gesicht. Meine Tränen nahmen gar kein Ende. Konnte man vor Tränen eigentlich ersticken? Er musste wohl Veni geweckt haben, denn dieser stand nun verschlafen im Flur und blickte mich fragwürdig an. "Hey Stegi kleiner, alles okay. Es wird alles gut, was ist denn los?" Er setzte sich zu mir auf den Boden und strich mir über den Rücken. "Die vom Krankenhaus haben gerade angerufen. Er... er hat es nicht geschaf-", meine Stimme brach weg. Ich konnte nicht anders als Schluchzen. Veni versuchte mich zu beruhigen, doch selber fing er ebenfalls an zu weinen.

Nachdem wir noch gute 10 Minuten so dagesessen sind und Kevin bescheid gesagt haben, welcher das ganze auch nicht so gut hinnahm, machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Und dort lag er. Immernoch im gleichen Zimmer, im gleichen Bett.
Seine sonst so blasse Haut war nun noch blasser. Der Monitor immernoch mit seinen Werten verbunden. Eine einzige gerade Linie. Regungslos lag er da. Die Augen geschlossen, so friedlich. Ich realisierte, dass es ihm warscheinlich jetzt besser gehe. Doch es tat immer noch weh. Es tat so verdammt weh. Ich nahm immernoch verheult seine Hand und hielt sie an meine Stirn. Das war das letzte Mal. Die letzte Begegnung zwischen uns, die letzte Nähe.

Nach zwei Stunden standen wir wieder in Bastis Wohnung und hatten unsere Koffer für die Abreise gepackt. Ein letztes mal lies ich meinen Blick durch seine Wohnung schreiten. Gott, sie war so... tot. Es fühlte sich so leer an, so surreal. Vor ein paar Monaten haben wir hier noch zusammen gelacht, uns den Tag vertrieben. Jetzt bleibt sie unbewohnt. Kevin sagte, er kümmert sich um die Wohnung. Er behielt alle Sachen von Basti. Ich will gar nicht Wissen wie schlimm das für ihn sein mag. Die beiden waren wie Brüder.

Ich nahm meinen Rollkoffer in die Hand und setzte meinen Rucksack auf. Das war der Abschied.

am I enough?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt