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„Semir.. Was genau ist mit Papa passiert?" Sein Blick, oh Gott sein Blick wird mehr als traurig. Ich wusste garnicht dass Traurigkeit eine derartige Steigung hat. Ich fange an zu zittern, wie immer wenn ich anfangen möchte zu weinen. Und ich spüre allein an seinem Blick, dass ich die Antwort eigentlich nicht wissen möchte. Sein Blick verrät mir auch, dass er mir nicht sagen wird was mit Papa passiert ist. Nicht weil er es nicht sagen möchte, nein, weil er die Wahrheit selbst nicht ertragen kann.
Semir versucht mich immer zu beschützen, er ist mir eine so große Stütze, egal was war Semir war immer für mich da. Ich merke wie sehr ihn das alles gerade zerreißt. Langsam werde ich unruhig ich weine schon lange, aber ich weine lautlos, die Tränen laufen meine Wangen entlang, stumm aber schmerzhaft. „SAG MIR SOFORT WAS PASSIERT IST SEMIR SOFORT! ICH WILL ZU MEINEM VATER, WO IST ER ?!"
Ich zittere und merke dass ich die Kontrolle verliere. Mein Kopf fühlt sich so schwer an, mein Körper so lasch und müde, doch dennoch rüttel ich an Semirs Arm, mit all der Kraft die ich noch habe. Semir nimmt meine Hand ganz fest in seine und schaut mir jetzt ganz tief in die Augen. Seine Augen füllen sich mit Tränen. Aber ich will jetzt keinen sentimentalen Moment, ich will nicht dass er weint, ich will verdammt noch mal wissen wo Papa ist und was mit ihm passiert ist.

Semir umarmt mich bevor wir losegehen, so fest er kann. Seine Umarmung verrät mir, dass er mich unterstützt, dass er mir zur Seite stehen wird und für mich da ist. Er schenkt mir ein liebes Lächeln, damit möchte er mich aufmuntern, das merke ich sofort.„Wollen wir jetzt in unseren Park?", fragt er mich leise. Ich nicke und schon nimmt er wieder meine Hand und geht voraus.

-Im Park-

Das letzte Mal war ich vor vielleicht 5 Jahren hier. Unser Park war mal voller Obstbäume aber sie wurden alle gefällt. Die Bäume seien eine Gefahr für kleine Kinder, da sie hoch klettern und meistens fallen. Es ist so gut wie gar kein Baum mehr hier. Schade, früher, als ich kleiner war, hing ich an den Bäumen wie Tarzan. Egal wie es mir ging, sobald ich hier war ging es mir um ein Vielfaches besser. Wenn ich an meine Kindheit denke, denke ich automatisch an diesen Park. Ich lache innerlich kurz auf denn ich erinnere mich daran, wie oft wir hier mit anderen Kinder gespielt hatten. Unseren Fantasien waren keine Grenzen gesetzt, von dramatischen Liebesgeschichten bis zu heldenhaften Rittergeschichten, wir spielten alles und ich liebte es in eine andere Rolle zu schlüpfen.

Wir laufen immer tiefer in den Park und die Erinnerungen überschwemmen mich wie eine Welle. Ich sehe mich, das kleine 7 jährige Mädchen, dessen Welt in Ordnung ist, wie ich mich hinter einem der wenigen Kirschbäume, die hier noch geblieben sind, verstecke. Ich war eine Meisterin im verstecken.

„Ey Leo, siehst du da hinten auch was ich sehe?" fragt mich Semir und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um und kann meinen Augen nicht trauen.

Shpresa vdes e fundit- Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt