The Bad Boy In My House

Kapitel 8

Nachdem wir aufgegessen haben, räume ich den Geschirrspüler ein und verpacke das restliche Essen in ein Paar Tupperdosen. Ich stelle die Dosen in den Kühlschrank und drehe mich zu Joe um. "Danke für das Essen, es war erstaunlich gut.", sage ich zögerlich. Er schaut mich an und zieht eine Augenbraue nach oben. "Hm. Nicht der rede wert.", erwidert er abwertend und steht von seinem Stuhl auf. "Ach, Leyla kommt auch mit. Mach dich also darauf gefasst dass ich nicht den ganzen Abend deinen Babysitter spielen werde.", fügt er noch hinzu und läuft Richtung Treppe hoch in sein Zimmer. Leyla. Das ist eins seiner 'Mädchen'. Sie ist die Person mit der er am häufigsten 'verkehrt', obwohl sie auch die einzige Frau ist mit der man ihn auch außerhalb vom Bett regelmäßig sieht. Ich kenne sie nicht gut aber ihrem Aussehen nach ist sie ein Typisches Flittchen. Das sagen auch die Gerüchte über sie aus. Ich stoße ein leises Stöhnen aus. Darauf hab ich ja gar keine Lust. "Erstens, bist du garantiert nicht mein Babysitter. Wer zwingt mich denn mit ihm Feiern zu gehen, während ich überhaupt keine Lust darauf habe?", frage ich und er macht den Mund zu einer Erwiderung auf. "Und Zweitens, lade ich sowieso Mary ein mitzukommen also mach du ruhig dein.. 'Ding' mit deiner Leyla.", füge ich hinzu bevor er etwas erwidern kann und verziehe angeekelt mein Gesicht als ich an die Dinge denke, die er wahrscheinlich heute Nacht noch mit ihr tun wird. Hoffentlich sind sie wenigstens leise. Vielleicht finde ich ja selbst einen Hübschen Kerl den ich heute nacht mit nachhause nehmen kann? Sturmfrei hat man ja nicht alle Tage, denke ich mir und fühle mich gleich ein wenig besser mit dem spontanen Entschluss heute weg zu gehen. Schnaubend und Kopfschüttelnd wendet er sich von mir ab und geht nun endgültig in sein Zimmer um sich für den Abend fertig zu machen. Während ich noch die Küche aufräume, höre ich wie oben die Dusche anspringt. Ich hoffe er beeilt sich, ich muss nämlich auch noch Duschen. Während ich selbst hoch in mein Zimmer gehe um mir Kleidung für später aus dem Schrank zu legen, zücke ich mein Handy um Mary zu schreiben: 

"Hey, Lust auf Club heute Abend?" - Mila

"Klar, kommt noch wer? Und um wie viel Uhr? Treffen wir uns dort? Man wir waren schon ewig nicht mehr gemeinsam weg, ich freu mich xoxo!" - Mary

"Joe kommt noch mit Layla. Frag nicht. Den Rest schreib ich dir später." -Mila 

Zufrieden stecke ich mein Handy wieder in die Tasche. Der Abend kann losgehen. 

***

"Mila beweg gefälligst deinen Arsch hier herunter oder ich komm hoch und trag dich selbst!", ruft Joe nun schon zum, ich glaube, dritten mal und fügt noch hinzu: "Schöner wird's eh nicht mehr, das limit hast du schon erreicht als du 4 warst also hopp, komm jetzt!" Arsch. "Nur weil du Vollidiot dich selbst im Spiegel nur ohne Brille betrachten kannst ohne zu Tode zu erschrecken, heißt das nicht das du deine Komplexe auf andere unschuldige Wesen übertragen musst! Ich komme gleich!", rufe ich zurück und greife nach meiner Tasche. Geldbeutel, Schlüssel, Ausweis, Handy. Das müsste alles sein. Ich schiele zu meiner Spardose herüber und überlege ob ich noch mehr Geld mitnehmen sollte. Joe hat zwar gesagt er Trinkt nichts aber so wirklich glauben kann ich ihm das nicht. Ich seufze. Schweren Herzens plündere ich noch etwas mehr Geld aus der Spardose heraus. Ich werde sicherlich nicht mit einem Betrunkenem Joe auf dem Motorrad nachhause fahren und selbst fühle ich mich auch nicht wirklich sicher wenn ich auf dem Bike sitzen müsste wenn ich getrunken hab. Er fährt schon nüchtern wie ein Irrer. Das Geld für das Taxi welches ich sicherlich brauchen werde stecke ich auch noch in meine Tasche bevor ich mich auf dem weg nach unten mache. "Na Endlich.", sagt Joe genervt als er mich auf der Treppe nach unten stapfen hört und dreht sich zu mir um. Seine Augen weiten sich ein wenig als er mich sieht. Ich bleibe kurz vor ihm stehen und betrachte ihn ein wenig genauer. Er hat ein Schwarzes Hemd an, welches er an den Ellenbogen hochgekrempelt hat, dazu noch eine Schwarze Jeans und Schuhe. Es steht ihm. Und er riecht mal wieder göttlich. Wäre es nicht Joe, könnte das glatt mein Lieblingsduft werden. "Wir können los.", stelle ich fest und schiele zu meinem Motorradhelm herüber. Ich habe mir extra eine Simple Frisur gemacht, welche ich schnell wieder richten kann nachdem wir angekommen sind. Joe bemerkt meinen Blick. "Den brauchen wir nicht, komm.", sagt er mit einem milden lächeln. "Wie sollen wir denn sonst zum Club kommen? Ich hab kein Auto und du meines Wissens nach auch keins.", stelle ich skeptisch fest und frage mich ob er nun doch zur Besinnung gekommen ist, weil er sicherlich etwas Trinken wird und ihm eingefallen ist, dass das ganze ich du kommst mit weil ich auf dich Aufpassen soll Getue nichts bringt wenn wir beide danach im Krankenhaus liegen. "Komm einfach mit raus und sei nicht immer so ungeduldig", erwidert er, öffnet die Haustür und geht nach draußen. Ich folge ihm und das erste was ich sehe ist ein grauer Mercedes, welcher in unserer Einfahrt steht. Das zweite ist eine blonde Schönheit am Steuer des Wagens. Leyla. "Wir fahren mit ihr?", frage ich ihn und schaue skeptisch zu dem Wagen. Ich hab echt keine Lust mit noch einer Person mit welcher ich nichts zu tun haben will meine Zeit verbringen zu müssen. "Sie fährt hin. Ich fahr zurück. Ich sagte doch ich werde nichts Trinken.", stellt er fest und bewegt sich auf den Wagen zu. Er winkt Layla zu und sie winkt lächelnd zurück. Wow. Sie ist wirklich schön. Immer noch skeptisch erwidere ich: "Können wir Mary dann auf dem Rückweg mitnehmen? Dann muss sie ihre Eltern nicht wecken.",- falls du überhaupt noch fahren kannst. Das letzte denke ich mir allerdings nur und spreche es nicht aus. "Meinetwegen.", sagt er Trocken und steigt auf dem Beifahrersitz ein. Zögernd stehe ich noch vor dem Wagen. Es ist komisch in das Auto von jemandem zu steigen den man weder wirklich kennt noch leiden kann. Plötzlich fährt das Fenster der Fahrerseite runter. "Hey! Du bist bestimmt Mila. Steig einfach ein, mach es dir gemütlich. Ich beiße nicht. Meistens auf jeden fall.", sagt sie grinsend und zwinkert mir zu, während sie ihren Blick gleichzeitig zu Joe schweifen lässt. Der fängt natürlich sofort an zurücke zu Grinsen und legt ihr eine Hand auf den rechten Oberschenkel. Oh man. Ich öffne die Tür zum Rücksitz und lasse mich auf diesen gleiten. Das wird auf jeden fall eine Interessante fahrt. 

***

"Mila! Hier drüben!", ruft Mary und winkt mir zu. Ich fange an zu strahlen und renne fast schon auf sie zu. "Mary! Oh Gott seit dank. Meine Erlösung ist da!", sage ich theatralisch und falle ihr in die Arme. Die fahrt war grauenhaft. Das Geflirte von den beiden auf den vorderen sitzen war unerträglich. Ein wunder dass die zwei sich nicht gleich während der fahrt aufgefressen haben. Mary lacht amüsiert und legt ihre Arme um mich. "So schlimm? Kann ich mir fast nicht vorstellen." "Könnt ihr zwei euren Plausch auf später verschieben? Ich möchte im Gebäude ankommen solange noch keine Riesen Schlange am Eingang ist.", sagt Joe genervt und kommt mit Layla in seinem Arm eingehakt auf uns zu. Ich verdrehe genervt die Augen. "Du kannst ja auch ohne uns rein gehen.", stelle ich fest. "Nichts da. Du bleibst in meiner Nähe. Sonst verschwindest du noch irgendwo und ich kann den halben Abend damit verbringen deine Schnapsleiche auf irgendeinem Klo zu suchen.", widerspricht er und bedeutet uns mit seiner freien Hand vorzugehen.  Ungläubig mit dem Kopf schüttelnd hake ich mich bei Mary ein und wir gehen vor. Wiedersprechen bringt nichts. Wir müssen einfach nur so schnell es geht in den Club rein und dann werden wir ihn schon irgendwie los. Wir kommen an der Kasse an und zahlen den Eintritt. "Soll ich deine Jacke auch mitnehmen? Es ist es günstiger wenn wir sie zusammen abgeben.", frage ich an Mary gewandt. "Ja gerne.", sagt sie lächelnd und schält sich aus ihrer Jacke. Ich nehme sie ihr ab und laufe zum Abgabestand. "Die beiden bitte.", sage ich an die freundlich lächelnde Dame hinter dem Tresen. Sie nimmt die beiden Jacken entgegen und verschwindet kurz im Hinterzimmer, als sie zurück kommt hat sie einen kleinen Zettel mit einer Nummer darauf in der Hand. "Das macht zwei Euro dann.", sagt sie lächelnd während sie mir den Zettel überreicht. Ich hole meinen Geldbeutel aus meiner Handtasche und hole die zwei Euro heraus, während ich den Zettel darin verstaue. "Danke.", sagt die Dame noch als ich ihr das Geld übergebe und mich umdrehe. Mit den Augen suche ich nach Mary. Als ich sie finde möchte ich mich gerade auf sie zu bewegen, doch dann sehe ich dass sie sich mit Joe unterhält. Layla steht nicht mehr bei ihm, doch Mary und er halten ihre Handys in den Händen. Mary lächelt Joe an während er sich mit ihr unterhält. Tauschen sie gerade Nummern aus? Als sie beide ihre Handys wegpacken, nickt er ihr noch einmal lächelnd zu während sie rot anläuft. Kann der Mann seine Finger eigentlich von nichts und niemandem lassen. Denke ich mir Wütend. Er kann sich doch an jede ranmachen warum unbedingt an meine Beste Freundin? Wütend laufe ich auf Mary zu und nehme sie am Arm. "Komm wir gehen!", sage ich an sie Gewandt und ignoriere Joe der schon wieder Protestieren möchte. Ich werfe ihm einen Wütenden Blick zu, welcher ihn verstummen lässt. Richtig so. Er soll sich an seine tolle Layla ranmachen und ihr seine Aufmerksamkeit geben. Mich soll er einfach nur in ruhe lassen! Ich ziehe Mary in Richtung Bar und warte darauf das ein Barkeeper uns beachtet. Mary ist erstaunlich still. Der Barkeeper sieht uns und kommt auf uns zu. "Was kann ich euch beiden bringen?", fragt er lächelnd. "Zwei Tequila Shots bitte. Und zwei Wodka- E.", sage ich ihm. Er nickt und bereitet unsere Getränke zu. Als er sie vor uns abstellt Zahle ich für beides. Ich schiebe Mary einen Shot und Drink zu und hebe mein Glas. "Auf uns und dass wir heute einen Guten Abend haben.", stoße ich mit ihr an und schütte den Shot runter. Er rinnt mir warm die Kehle runter und beruhigt die Wut in mir. Das brennen des Alkohols lindert die Brennende Wut. Ich schaue Mary entschuldigend an und sie lächelt leicht. Ich bin nicht Wütend auf sie gewesen, sondern wütend auf diesen Arsch weil er seine Finger nicht bei sich lassen kann. Von ihm lass ich mir unseren Abend nicht ruinieren. Ich grinse Mary zu. "Lass uns ein wenig Spaß haben!"