3. Kapitel

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Abby war geschockt. "Und...und...", stammelte sie, auf der Suche nach passenden Worten, "du schickst mich einfach weg? Lässt mich einfach so von denen mitnehmen?" Nun traten Abby Tränen in die Augen und sie fragte verzweifelt: "Mum, was wollen die von mir? Warum tust du denn nichts dagegen...warum verdammt, lässt du sowas zu?" Abby ließ sich gegen die Spüle sinken und sah ihre Mum an. Diese lächelte traurig.

"Bitte Mum, antworte mir. Was will der König von mir?"
Bei dem Wort König hatte Abby ihre Stimmt wieder gesenkt. Hilflos Rang ihre Mum sich die Hände.
"Es ist nicht mir überlassen, ob du weggehen musst, ich kann nichts dagegen tun, Abby. Es ist das schlimmste auf der Welt für mich, dich gehen lassen zu müssen."

Jetzt rannen Abby die Tränen nur so ihre Wangen hinunter. Aber nicht nur aus Trauer und Verzweiflung. Auch aus Wut, stellte sie fest. Wut, weil ihre Mum ihr nichts verriet, weil sie ihr etwas verheimlichte. Weil ihre Welt gerade komplett aus den Fugen geriet und ihre Mum, die bis jetzt immer alles dafür getan hatte, damit es Abby gut ging, sie einfach so gehen ließ
"Mum, wieso verdammt tust du mir das an?", schrie Abby, stürmte aus der Küche, rannte die Treppe hoch und knallte die Zimmertür hinter sich zu.

Sie wusste, dass sie eindeutig über reagiert hatte, aber sie konnte nicht anders. In einem Leben, an dem jeder Tag immer (oder naja, fast immer) den selben eintönigen Ablauf hatte, war eine solche Nachricht, als würde ein Einhorn vom Himmel springen. Obwohl das sogar noch wahrscheinlicher gewesen wäre.
Es war verboten, zum Königshaus zu kommen. Nur die Königsfamilie und ein paar ihrer Angestellten durften es betreten. Sogar sein Standort war streng geheim. Versteckt vor Rebellen, die es vernichten wollen, das hatte Abby von klein auf immer wieder gelernt. Sie bestimmten zwar über das Land, aber trotzdem war alles irgendwie streng geheim, und man durfte nicht einfach darüber sprechen. Und jetzt, aus heiterem Himmel, sollte sie dahin, obwohl sie nicht mal wusste wieso? Sie hatte im Gefühl, dass ihre Mutter wusste, was hier abging, sonst hätte sie viel überraschter reagiert.

Abby lag auf dem Bett und starrte an die sterile weiße Wand, bis ihre letzten Tränen versiegt waren und ihre Mutter leise an die Tür klopfte. "Herein", murmelte Abby begleitet von einem letzten Schniefen, das aus ihrer Kehle drang. Abbys Mum kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. Ganz fest, genauso, wie sie es jetzt brauchte. "Es tut mir leid, dass das alles so plötzlich kommt. Ich verstehe, dass du mit der Situation überfordert bist, für mich kam diese Nachricht auch sehr unerwartet", flüsterte ihre Mum ihr ins Ohr und streichelte über ihren Rücken. Abby nickte an die Schulter ihrer Mum. Irgendwie konnte sie nicht länger wütend sein, dafür hatte sie ihre Mum zu gern. "Wissen Dad und Ryan es schon?", fragte Abby leise. "Ja, die beiden sind vorhin von der Arbeit zurückgekommen. Ich habe es ihnen erzählt", antwortete ihre Mum. Ryan war Abbys großer Bruder. Er war schon 20 Jahre alt, wohnte aber noch zu Hause, denn hier war es Tradition, erst auszuziehen, wenn man heiratete. Insgeheim hoffte Abby, dass das noch etwas dauerte, weil sie sich ungern von Ryan trennen wollte. Er arbeitete als Software-Installateur und wurde immer erfolgreicher. Abbys Dad war Professor an der Ausbildungsschule für Lehramt. Abby wunderte sich, denn normalerweise kamen die beiden erst nach sechs Uhr von der Arbeit zurück. "Mum, wie spät ist es?", fragte Abby. "Fast sieben, es gibt auch gleich Abendessen"
Abby rechnete kurz. Sie war um zwei von der Schule gekommen, um kurz vor drei hatten sie gegessen. Sie konnte doch unmöglich vier Stunden hier gelegen haben, oder? Sie musste wohl zwischendurch eingeschlafen sein...
"Ok Mum, dann komme ich jetzt zum essen", sagte Abby und löste sich von ihrer Mum. Diese ging nickte stand auf und verließ ihr Zimmer mit den Worten: "Gut, das freut mich". Abby überprüfte noch einmal ihr Aussehen im Spiegel, der neben ihrem Schrank an der Wand hing. Sie strich ihre vom liegen zerknitterten Klamotten glatt rieb sich noch einmal die vom Weinen leicht geschwollenen Augen und folgte ihrer Mum dann runter in die Küche.

Hey Leute,
Sorry, dass ihr so lange auf das Kapitel warten musstet, und es zu allem Überfluss auch noch so langweilig endet, aber ich hatte leider so wenig Zeit in der letzten Woche und wollte euch nicht noch länger warten lassen :).
Vielen Dank, wenn ihr bis hier schon gelesen habt und ich hoffe, ihr werdet die Geschichte auch in Zukunft weiterverfolgen!
Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann bitte raus damit, ich möchte nämlich alles tun, damit euch die Geschichte gefällt!

Schönen Sonntag euch allen,
Eure Anna •-•

Chosen - zu Höherem bestimmt *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt