7 🔥• Valentin •🔥

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Triggerwarnungen im Infokapitel lesen!

»Beziehungsweise müssen wir das gar nicht«, fügte ich hinzu. »Wir sind bereits verheiratet.«

»Was?« Odette krallte ihre Finger in die Tischdecke. Der Schock und die Verwirrung über meine Aussage schien tief zu sitzen. »Aber, wie ...«

»Wehr dich bitte nicht, mein Kind. Es ist bereits alles unter Dach und Fach. Du wirst ab dem heutigen Abend bei Valentin wohnen.«

»W-wie bitte?! Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!« Sie warf erst ihrer Mutter, dann ihrer Schwester einen verzweifelten Blick zu. »Bitte, ihr dürft das nicht zulassen! Ich will das alles nicht und ...«

»Schluss damit, Odette!« Raphael konnte wirklich skrupellos sein, wenn er wollte. Aber damit, dass er ein paar läppische Aktien seiner eigenen Tochter vorzieht, hätte ich bei weitem nicht gerechnet.

»Deine Sachen wurden bereits rübergebracht, Schätzchen.« Selbst Sybilla waren die Gefühle und Wünsche ihrer Töchter egal. Sie war eisern, wenn es darum ging, ihr Macht auszuweiten und das Firmenimperium damit zu stärken. »Und mal abgesehen davon, sind wir ja nicht aus der Welt.«

»Oh Gott, ... ich bekomme keine Luft mehr!« Sie atmete hastiger, ehe sie durch ihre Tränen hindurch in meine Richtung sah. »Du hattest Recht, Valentin, ich bin die Schwanenprinzessin.« Dann stand sie ohne jede Vorwarnung auf, und griff nach ihrem cremefarbigen Fellmantel. »Bloß mit dem Unterschied, dass es für mich kein Happy-End geben wird.«

Odette stürmte aus dem Restaurant, was mich automatisch dazu veranlasste, es ihr gleichzutun. Deshalb kramte ich etwas Bargeld aus meiner Brieftasche heraus, legte es auf den Tisch und sagte: »Bleibt ruhig sitzen. Ich kümmere mich um sie, keine Sorge.«

Im Vorbeigehen vernahm ich ein leises »Ich hatte auch nicht vor, aufzustehen" , seitens Raphael, was ich gekonnt ignoriert hatte.

Vor der Tür angekommen, hielt ich Ausschau nach meiner neuen Ehefrau. Doch ich konnte sie nirgends finden.

»Hey Kumpel« Ich beschloss einen der Mitarbeiter zu fragen. »Haben Sie zufällig ein hübsches Mädchen in einem Fellmantel, mit grässlichen Turnschuhen gesehen?«

Er schüttelte mit dem Kopf. »Nein, mein Herr. Bis auf Sie hat in den letzten zwanzig Minuten niemand das Restaurant verlassen.«

»Ich danke Ihnen.« Also musste sie noch im Gebäude sein.

Langsam öffnete ich die Tür der Damentoilette. »Odette, bist du hier?« Dem Schluchzen nach zu urteilen, lag ich mit meiner Vermutung richtig. »Ich komme jetzt rein, okay?«

Sie sagte nichts und sah mich bloß mit diesem verdammt leeren Blick durch den Spiegel hindurch an. Obwohl wir uns erst seit ein paar Tagen kannten, versetzte mir der Anblick einen tiefen Stich in mein kaltes Herz.

»Warum hast du das getan, hm? Was für ein beschissenes Spiel ist das?!« Odette drehte sich schlagartig zu mir um, versuchte mich zur Seite zu stoßen. Doch ich war ihr körperlich eindeutig überlegen.

»Bitte, versuch dich zu beruhigen!«

»Fass mich nicht an!«, kreischte sie, woraufhin ich ihr meine Hand auf den Mund drückte.

Ihre Augenlider wurden träge und sie sackte allmählich in sich zusammen. Ich umfasste blitzschnell ihre Taille, um sie besser halten zu können. Dann strich ich eine lose Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

»Was ... passiert hier gerade?«, wollte sie von mir wissen.

»Es war etwas in deinem Drink, mein Engel. Aber keine Sorge, du wirst dich morgen an nichts mehr erinnern können.«

Romanian Nights - Seven Hearts of BucharestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt