12 - Ethan

1.4K 73 6
                                    

Vorsichtig entfernte ich mich von Lily und verlies schnell das Zimmer, bevor sie aufwachte. Schnell nahm ich den Anruf entgegen. Es war mein Manager Steven.

"Steven?"

"Ethan. Ich hörte du kehrst heute nach Los Angeles zurück."

"Ich muss etwas erledigen. Deshalb."

"Kann ich dir irgendwie helfen?"

"Wenn ich ehrlich sein soll, ja. Ich brauche so viel Hilfe, wie ich kriegen kann."

"Gut, dein Pilot müsste in einer halben Stunde bei dir ankommen."

"Eine halbe Stunde? Du verwechselst etwas. Wir haben ausgemacht, dass er erst in 4 Stunden ankommt."

"Ich weiß, aber wir brauchen dich dringend. Du siehst es selbst, wenn du da bist."

Meine Gedanken schweiften zurück zu Lily.

"Ich kann nicht. Nicht jetzt."

"Ethan, ich würde dich nicht anrufen, wenn es nicht dringend wäre. Aber soetwas möchte ich dir persönlich erzählen."

"Gut. Ich fliege direkt."

Ich legte auf und ging zurück zu Lily. Es war noch morgens und sie sah gestern ziemlich erschöpft aus. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, sie aufzuwecken. Schnell suchte ich nach einem Stück Papier und einem Stift und schrieb los:

Cupcake, ich muss für ein paar Tage weg. Ich wollte dich nicht wecken. Ich werde in drei Tagen zurückkehren und dann werde ich dich um ein zweites Date bitten. Ich sehne mich jetzt schon danach. Tu mir den Gefallen und überanstreng dich nicht. Ruh dich aus.
Bis bald. Ethan

Ich legte den Zettel auf den Tisch neben ihr und strich ihr kurz über den Kopf. Ein Tag mit dir und ich kann mir die restlichen Tage meines Lebens nicht mehr ohne dich vorstellen.

Ich hatte 20 Minuten Zeit, bevor ich zum Flughafen musste. Ich küsste Lilys Kopf und ging zu Sam's Krankenzimmer. Zu meinem Glück war er wach.

"Ethan, hallo."

"Hey, Großer. Du bist schon wach?"

"Ja, meine Behandlung fängt bald an."

"Ich freue mich."

"Wohin musst du? Du siehst aus, als müsstest du weg."

"Ich muss für ein paar Tage nach Hause, aber ich komme wieder. Ich wollte mich nur kurz vor dir verabschieden."

...

Nachdem ich mich von allen Kindern verabschiedete, die gerade wach waren, traf ich auf Daniel. Ich bat ihn darum, dass er bleibt. Solange bis ich zurück war.

In L.A angekommen, betrat ich mein Penthouse und wurde plötzlich von der lauten Menschensammlung, erschreckt.

"Überraschung!", schrien alle.

"Was geht hier vor sich?"

Mein Manager lächelte und zog einige Unterlagen hervor.

"Du hast sehr viele Angebote bekommen. Die wollen dich alle in ihrem Team holen und bieten dir einen 5-Jahres-Vertrag an. Ein Club ist besonders an dir interessiert. Yoroe City. Einer der besten Vereine weltweit."

"Das liegt doch am anderen Ende von..."

Lily.

"Ja, du wolltest doch immer dort hin. Dein Traum wird wahr."

"Sollte ich deshalb früher kommen? Bis nach der WM, möchte ich soetwas nicht entscheiden. Sind meine Eltern nicht da?", erkundigte ich mich und blickte meine Freunde an.

"Ich habe sie eingeladen, aber..-"

"Es geht um Fußball. Das interessiert sie nicht. Steven? Könnten wir uns unterhalten?"

"Klar, feiert ihr schön weiter!", sagte er zu den Gästen.

Als wir allein in meinem Arbeitszimmer waren, blickte er mich stirnrunzelnd an.

"Ich dachte, du würdest dich freuen. Ist etwas geschehen?"

"Ich hätte die Hilfe meiner Eltern gebraucht, aber vielleicht kannst du mir auch helfen."

"Ich bin nicht nur dein Manager, sondern auch ein guter Freund. Womit kann ich dir behilflich sein?"

"Es geht um die Stadt, in der ich geboren wurde. Geoas. Sie steht kurz vor dem Zerfall. Es scheint fast, als wäre die Stadt ausgestorben."

"Was schlägst du vor?"

"Ich möchte die Stadt wieder beleben. Auf meine Weise."

"Die wäre?"

"Als erstes möchte ich, dass das ganze Geld, welches ich für die WM verdiene, an die Stadt gespendet wird."

"Ethan, bist du sicher? Das ist viel Geld. Ein Teil davon, würde doch ausreichen?"

"Das gesamte Geld, Steven. Sollte unser Land gewinnen, auch die Siegerprämie. Doch bis dahin, müssen wir anders helfen. Wie schnell könntest du ein Spiel organisieren?"

"Ein Spiel? Gegen wen?"

"Frankreich natürlich."

"Gegen euren Erzrivalen? Verstehe, das Spiel wäre im Nullkommanichts ausverkauft."

"Alle Einnahmen davon werden dem Krankenhaus gespendet. Außerdem profitiert Geoas, wenn sie direkt dort stattfindet. Die Hotels werden ausgebucht sein. Bei den Restaurants werden sie Schlange stehen. Es ist eine Chance, dass sie Geld verdienen."

"Ich versuche mein Bestes. Es wird schwierig sein, so ein Spiel in so ein kurzen Zeit zu organisieren. Außerdem brauchen wir ein Stadion."

"Ich habe bereits recherchiert. Es gibt eines, das ist ziemlich verkommen aber man könnte es wieder renovieren. Für die ganzen Kosten werde ich aufkommen, also würdest du mir diesen Gefallen tun?"

"Natürlich Ethan. Es ist schwer, aber nicht unmöglich. Aber ich verstehe nicht, weshalb du deine Eltern um Hilfe fragen wolltest. In dieser Angelenheit hätten sie dir nicht geholfen. Ich denke auch nicht, dass sie Geoas helfen würden."

"Ich brauche Personal. Viel medizinisches Personal. Zumindest dieses Jahr. Geld spielt keine Rolle. Ich bin mir sicher, dass jeder Geoas lieben wird und die Stadt dann endlich eine Zukunft hat."

Verschiedene Welten (Ethan & Lily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt