"Bist du aufgeregt? Ihr schafft das schon!", sagte ich und lächelte Ethan aufmunternd an.
"Wir sind so weit gekommen, jetzt zu verlieren wäre für mich schlimmer. Ich will niemanden enttäuschen."
"Ethan, du wirst niemanden enttäuschen. Alle sind stolz auf dich. Ich bin stolz auf dich. Das Letzte was du brauchst ist Druck."
"Ich liebe dich, Lily. Ohne dich hätte ich es niemals so weit geschafft."
"Ethan, wir müssen los!", rief Liam rüber.
"Ich muss gehen. Wenn die Weltmeisterschaft zu Ende ist, muss ich dir etwas sagen. Okay?"
Er küsste meine Wange und ging zu seinen Kameraden.
Was wollte er mir sagen?
"Tante Lily? Lassen die uns schon zur Tribüne rein?"
"Äh, ja. Komm, Sam."
Zusammen mit Sam machten wir uns auf den Weg zu unseren Plätzen. Die letzten Monate waren turbulent. Ethan und ich waren kaum voneinander getrennt. Ich unterstützte ihn bei jedem Spiel und konnte den Superstar live unterstützen. Jetzt wusste ich, wieso alle ihn liebten. Man sah, wie Fußball seine Leidenschaft war.
Ich wollte auf keinen Fall, dass er seine Karriere beendet. Meinetwegen. Aber ich wollte auch nicht von den Kindern getrennt sein. Wir sprachen ziemlich oft darüber, was wir machen konnte. Ethan wollte alles aufgeben, doch das konnte ich nicht zulassen. In jedem Spiel, welches ich ihn spielen sah, bestärkte meine Meinung.
Wir fanden schließlich einen Kompromiss. Ich würde mit ihm nach Los Angeles ziehen. Dort würde er in seinem jetzigen Team weiterspielen. Ich hatte keinen Job mehr, also würde ich nicht zulassen, dass er seinen verlor. Jede 2. Woche würden wir nach Geoas fliegen und dort einige Tage verbringen.
Sobald das letzte Spiel der WM stattgefunden hatte, würde ich bei ihm einziehen und unser gemeinsames, neues Leben beginnen.
Ethans Eltern habe ich ihn all der Zeit nie kennengelernt. Ethan erzählte mir, dass sie es waren, die mich damals vor Gericht bringen wollten. Er konnte die Klage abwenden, jedoch könnte ich nicht weiter als Krankenschwester arbeiten. Nicht ohne Zulassung.
...
"Wir haben die 43. Minute und die erste Halbzeit ist bald vorbei. Es ist ein unglaublich spannendes Spiel!", sagte er Kommentator.
Es stand immer noch 0:0. Die Stimmung im Stadion war angespannt. Ethan hatte gerade den Ball und war auf dem Weg zum Tor.
"Parker hat Ballbesitz. Er hat eine große Chance jetzt noch ein Tor zu schießen. Foul! Foul gegen Parker!"
Besorgt stand ich von meinem Platz auf und hoffte darauf, dass Ethan nicht verletzt war.
"Das gibt einen Freistoß. Parker scheint es gut zu gehen, er ist wieder auf den Beinen."
"Gott sei Dank!", flüsterte ich und verfolgte das Spiel weiter.
Alle Spieler positionierten sich gerade und fieberten der letzten Minute des Spiels entgegen. Meine Gedanken waren nur bei Ethan, bis ich den Kommentator hörte.
"Wir müssen uns keine Sorgen machen. Ich denke, dass Parker nun ins Tor trifft. Er ist ein Ausnahmetalent. Kein Wunder, dass er nächste Saison bei Yoroe City mitspielen wird."
Ethan's Kopf drehte sich in sekundenschnelle in meine Richtung. Sein Blick war undefinierbar. Doch er konnte meinen genau sehen. Enttäuschung. Ich blickte auf den Boden.
Wollte er deshalb mit mir darüber sprechen? Dass er sich nun doch umentschieden hat, dort zu spielen? Er hat das Angebot angenommen, ohne das er mit mir darüber gesprochen hat. Yoroe lag am anderen Ende von Geoas. Ich könnte niemals mehrere Tage im Monat die Kinder besuchen. Es wäre nicht möglich.
Natürlich hatte ich damals zu ihm gesagt, dass ich mit ihm überall hingehen würde. Doch wir fanden einen Kompromiss, in der wir beide glücklich werden würden. Nicht weit von unserer Heimatstadt entfernt. Doch er hatte alles ohne mich entschieden.
"Tante Lily? Sei nicht traurig. Ethan hat zwar nicht getroffen, aber es gibt noch eine 2. Halbzeit."
Ich blickte nach oben. Die Spieler gingen gerade wieder rein um wahrscheinlich die nächste Strategie zu entwickeln. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass Ethan diesen Freistoß vermasselt hatte.
"Ich bin nicht traurig, Sam."
Ich blickte den kleinen Jungen vor mir an. Ich hatte ihn in mein Herz geschlossen. Selbst die wenigen Tage in der Woche, wo ich unterwegs war und nicht in Geoas war, machte mich traurig.
"Miss? Könnten Sie mal kurz mitkommen?", sprach mich plötzlich jemand an.
"Weswegen?"
"Mr. Parker will mit Ihnen sprechen. Er sagt, es wäre dringend."
"Ich kann nicht von hier weg. Aber..."
Ich holte einen Stift und einen Zettel aus meiner Handtasche heraus und schrieb schnell etwas rein.
"Könnten Sie ihm das hier geben?"
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Verschiedene Welten (Ethan & Lily)
Любовные романыEthan und Lilys Lebensstil können nicht unterschiedlicher sein. Während Lily hart arbeitet und versucht über die Runden zu kommen, weiß Ethan gar nicht was er mit dem vielen Geld machen soll. Obwohl er alles hat, was man sich nur wünschen kann, fe...