Kapitel 25

11 1 0
                                    

„Aufstehen!", Jenna weckte mich an diesem Morgen wirklich unsanft.

„Es sind Ferien," murmelte ich vor mich hin. „Es gibt keinen Grund früh aufzustehen und jetzt gib mir meine Decke wieder."

„Nein! Los mach dich fertig wir gehen jetzt runter. Axar kann schließlich nicht hier hoch."

Ich grummelte nur etwas vor mich hin und versuchte wieder einzuschlafen.

Jenna zog jetzt die Vorhänge vor auf, leider hatte es nicht den Effekt den sie haben wollte. Anstatt dass die Sonne mit ins Gesicht strahlte, war es auch draußen dunkel, schließlich hatten wir Dezember. Da war es eben auch um sieben Uhr noch so dunkel wie in der Nacht.

Ich machte die Augen einen kleinen Spalt auf, nur um zu sehen wie das Gesicht meiner Freundin sich in Enttäuschung darüber verzog, dass sie mich nicht mit Hilfe der Sonne hatte wecken können.

Sie drehte sich wieder zu mir um. Ihr Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln als sie bemerkte, dass meine Augen offen waren.

„Jetzt hast du keine Wahl," rief sie triumphierend. „Du musst jetzt aufstehen."

„Nein!", zeterte ich. Wieder zog ich die Decke über meinen Kopf und hielt diese mit aller Kraft über mir, in der Hoffnung nicht aufstehen zu müssen.

„Na los, ich bezweifle dass Axar viel länger auf uns warten wird. Und wir haben schließlich eine Überraschung für dich." Ich wusste dass sie grinste, ich war mir sicher, dass sie es tat, auch wenn ich ihr Gesicht nicht sah.

Widerwillig stand ich schließlich auf, nur getrieben von meiner Neugierde, die ich immer wieder in meinem Kopf verfluchte. Ich hasste es so neugierig zu sein, denn es war meiner Meinung nach eher etwas negatives, denn ich konnte nicht stillhalten bis ich wusste was es war oder worum es ging. Immer musste ich wissen was passierte. Es war unerträglich.

Ich ging in das Bad und Laura kam mir entgegen, sie ignorierte mich wieder als ich ihr einen guten Morgen wünschte. Sie sah mich nicht einmal wirklich an, es war als wäre ich Luft für sie. Hatte ich wieder etwas falsch gemacht? Hatte sie einfach nur einen schlechten Tag, konnte ja sein? Aber während sie an mir vorbeirauschte, sah ich in ihren Augen eine Traurigen und verletzten Schimmer. Nur ganz kurz, aber lange genug damit ich wusste dass es ihr nicht gut ging. Ich kannte sie zu gut als dass sie es vor mir verbergen konnte. Doch mir schwirrte schon zu viel im Kopf herum, der Schatten, der mich gewarnt hatte oder hatte er mich bedroht? Das Ding im Schloss, versteckt in einem Raum den vermutlich niemand kannte, Frau Verms Geheimnis, das definitiv nichts Gutes bedeutete, da sie mit dem Ding im Schloss unter einer Decke steckte. Und das etwas im Wald, so viele Sachen die ich nicht verstand, so viel dass mich nicht in Ruhe ließ. Ich würde einfach hoffen, dass ihre anderen Freunde ihr helfen würden, ihr helfen konnten, schließlich war meine längste Freundin keine sonderlich einfache Person.

„Nein- Axar warte noch, sie kommt gleich!"

Sobald ich in Hörweite des Gemeinschaftsraum begrüßte mich mal wieder ein Versuch Jennas Axar davon zu überzeugen auf mich zu warten. Es war mittlerweile etwas vollkommen normales, um ehrlich zu sein, so lief es an fast jedem Wochenende, denn Axar stand fast immer früh auf. Er schlief nur länger wenn er mal wieder die halbe Nacht mit lesen verbracht hatte.

„Ich habe aber Hunger. Jetzt geh mir doch aus dem Weg. Jenna, los jetzt," Axar hatte jedoch keine Chance an Jena vorbei zu kommen.

„Ich bin schon da," sagte ich als ich ganz in ihrer Nähe war. „Von mir aus können wir ruhig gehen." Ich lächelte meine Freunde an, ging durch die Tür und sie folgten mir.

Mir fiel es erst später auf, warum Jenna so früh aufgestanden war. Wir hatten den 24. Dezember. Heute war Weihnachten. Ich merkte vor allem was für ein Tag war, als wir in den Speisesaal kamen. Von einem Tag auf den anderen hatte sich dieser in eine Art Eispalast verwandelt. Die Fenster waren mit riesigen Eiskristallen überzogen. Über unseren Köpfen waren Gigantische Eiszapfen von der Decke gewachsen die einfach nicht schmolzen, die Ganze Halle sah aus, als wäre sie eingefroren worden. Magisch manipulierter Schnee rieselte auf uns herab und Sonnenlicht fiel durch die Fenster und ließ alles leuchten. Und dabei war es immer noch dunkel.

Die Magischen ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt