"Dürfen wir dir auch helfen?", fragte ich Jimin, weil ich mich unbedingt von der Tatsache, dass Taehyung so nah bei mir saß, ablenken musste. Einerseits war ich unruhug, weil er mich schon so viel schreckliches angetan hatte, nervös weil ich noch nie so sehr bemerkt hatte, wie gut er eigentlich aussieht und riecht und panisch, dass ich Taehyung verschrecken könnte, immerhin war ich nicht gerade der beste, feste Freund gewesen und man ändert sich normalerweise nicht über Nacht. Jimin wirkte plötzlich völlig überrumpelt und konnte nicht mal richtig auf meine Frage antworten.
"Warum solltet ihr? Was wollt ihr? Ich habe nicht besonders viel.", ich und Tarhyung musterten den Zusammengekauerden Jimin, der uns skeptisch mit gerunzelter Stirn entgegenblickte. "Wir wollen nichts von dir." Ich stimmte mit einem Nicken zu, zuckte erschrocken zusammen als Taehyungs Hand gegen meine Taille kam, als er mit ihr Jimins Hand nahm. Dort wo er mich berührt hatte, blieb ein Kribbeln zurück, welches ich weder als gut oder schlecht einordnen konnte. "Wie stellen dir jemanden vor." Jimin strich sich weiterhin durchgängig durch die flauschigen Haare. Natürlich wollte Taehyung ihm Yoongi vorstellen.
Jimin schien allerdings nicht besonders erfreut, aber auch ich versuchte ihn davon zu überzeugen, dass der Fremde ihm sicher ganz aufgeschlossen helfen würde. "Weißt du er hat sich oft um mich gekümmert, da war ich erst vier oder so.", brachte Taehyung heraus. Jimin schien genau diese Aussage zu verschrecken. Er kroch noch weiter in seine Ecke auf der Couch, während er nun den Kopf schüttelt. "Ich möchte sicher nichts mit alten Menschen zu tun haben." Ich lachte kurz auf, Taehyung seufzte ebenfalls belustigt. "Das solltest du Doktor Min aber nicht hören lassen, denn er ist erst 32." Jimin schaute kurz verwirrt, rechnete anscheinend den Altersunterschied aus. "Er war selber erst 12, als meine Eltern in die Klinik kamen. Sie gehört den Mins und er war ziemlich oft dort, wenn ich ebenfalls dort war.", auf Jimins und meinen Blick hin fügte er etwas leiser hinzu, "Sie sitzen dort immernoch, bekommen es einfach nicht auf die Reihe."
Jimim senkte den Blick und niemand musste aussprechen, dass wir alle unsere Eltern in Entzugskliniken oder in meinem Fall in einer Anstalt für psychisch instabile Menschen hatten. "Ok. Wenn er wirklich so gut aussieht, wie ihr behauptet." Ich kannte Yoongi nur, weil er früher die Rechnungen für Taehyungs Eltern persönlich vorbeigebracht hatte, bis die Krankenkasse es endlich übernommen hat. Bevor wir Yoongi kontaktieren, mussten wir Jimins Zustand erstmal überprüfen.
Taehyung war auf die Toilette gegangen, weil wir bemerkten, dass es ihm anscheinend ziemlich peinlich war, überhaupt über sich zu sprechen. Erneut sah ich seine zerstochenen Arme. "Noch nicht lange dabei?", murmelte ich für mich, aber Jimin hatte es verstanden. "Bin ich wirklich, die meisten sind auch kein Heroin." Er versteckte sein Gesicht seufzend in der Couch, atmete tief durch. "Ich sollte doch eigentlich euch helfen."
Taehyung krallte sich an mich und ich kannte seine Fingernägel bereits, als er hörte was Jimin da erzählte. Yoongi klappte ebenfalls der Mund auf und ich schüttelte enttäuscht von dieser Welt den Kopf. Damit Jimin etwas erzählte, musste jeder von uns vorerst etwas von sich preisgeben. "Ich helfe gerne kleinen, süßen Jungs.", zwinkerte Yoongi und tatsächlich wurde Jimin dunkelrot. Wie als wäre zwischen uns schon immer alles gut gewesen, schauten Taehyung und ich uns wissend an. Yoongi erzählte, dass er gar kein Arzt werden wollte, lieber Rapper, aber seine Eltern hatten das ganz und gar nicht verstanden. Taehyung erzählte von seiner Kindheit. "Ich habe die meiste Zeit also im Kinderbereich der Klinik gewohnt, dennoch habe ich meinen Eltern jedes Mal geglaubt, dass sie sich wirklich anstrengen würden, für mich." Ich legte einen Arm zögernd um ihn und strich ihm vorsichtig über den Arm.
Ich wollte für ihn da sein, ich wollte ihn beschützen. Ich wollte meine Versprechen einhalten und für ihn da sein. Zusammen harmonieren, genau das wollte ich. Ich wollte Taehyung nie mehr enttäuschen.
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Love Between Drugs | Taekook
FanfictionJeongguk und Taehyung führen keine gesunde Beziehung, eine die sich auf Alkohol aufbaut. Aber vielleicht gibt es ja zwischen all der Gewalt doch ein bisschen Liebe, oder etwa nicht? Wäre da nur nicht Jeongguks Angst vor einem Gespräch und würde Ta...